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Materialentwicklung 04.01.2021, 07:54 Uhr

Tempo beim Schalungsbau

Effiziente Wandschalungen sorgen auf der Baustelle für die nötige Flexibilität und Zeitgewinn. Daher sind bei diesem Thema Innovationen in schnelle und wirtschaftliche Wandschalungssysteme nötig und sorgen für neue Branchen-Standards.

Die Zeitersparnis auf Baustellen ist notwendig und durch innovative Schalungen möglich. Foto: MEVA

Die Zeitersparnis auf Baustellen ist notwendig und durch innovative Schalungen möglich.

Foto: MEVA

Schnelle, sichere Handhabung der Schalung und die Verringerung unnötiger Arbeitsschritte sind die besten Voraussetzungen für schnellere Schalzeiten und wirtschaftlichere Prozesse auf der Baustelle. Um dies zu erreichen, tüfteln die Schalungshersteller an Weiterentwicklungen und Innovationen ihrer Produkte. Der Hersteller Meva zum Beispiel hat jetzt eine Kombi-Ankerstelle entwickelt. Sie vereint drei Ankermethoden in einem System. Das ist die Basis für Zeitgewinn und personelle Flexibilität. Die Lösung ist flächenbündig im Rahmen der Schalungen integriert. Insbesondere der Wechsel von konventioneller auf einseitige Ankerung bietet viel Potenzial. Mit einem einfachen Handgriff wählt der Anwender aus zweiseitiger Ankerung auf die einseitige Ankerung. Der Hebel zur Flexibilität lässt sich im wahrsten Sinne einfach umlegen. Somit entfällt auf der Baustelle zusätzlicher Montageaufwand und weitere Zubehörteile sind nicht nötig.

Das Schalungssystem im Praxiseinsatz

Ein neues Wandschalungssystem ermöglicht die vollflächige Frischbetondruckaufnahme von 60 kN/m². Die Mehrbereichsschalung bietet Möglichkeiten für die unterschiedlichsten Anwendungen im Wirtschafts- und Wohnungsbau mit Geschosshöhen bis 330 Zentimetern ohne Aufstockung. Das fränkische Bauunternehmen ULLI-Bau wollte es wissen und setzte das System in der Praxis ein. 108 Quadratmeter der Elemente wurden zum Bau eines Kellergeschosses für ein Einfamilienhaus nahe Nürnberg eingesetzt. Die Schalungsplanung erstellte der Hersteller und betoniert wurde in zwei Takten. ULLI-Bau achtete beim Praxistest darauf, nicht sein erfahrenstes Personal einzusetzen. Denn die Realität auf Baustellen ist, dass oftmals Arbeiter mit unterschiedlichem Erfahrungsschatz zusammenarbeiten. Schalung und Zubehör sollten nicht geschont, sondern bewusst im harten Einsatz gefordert werden und Schnelligkeit beweisen. „Wir wollten sehen, was die Schalung aushält und wie einfach sie zu bedienen ist“, berichtet ULLI-Bau Geschäftsführer Ernst Muser jun. und fasst seine Erfahrung zusammen: „Das Resultat war gut und das Handling überzeugte mit zügigem Stellen der Schalung und ein einwandfreies Betonbild.“ ULLI-Bau hatte noch einen weiteren Versuch auf Lager: Die Schalung wurde nicht wie üblich nach ein bis zwei Tagen ausgeschalt, sondern übers Wochenende drei bis vier Tage stehengelassen. So sollte ausprobiert werden, wie einfach sich der für die schnelle einseitige Ankerung ohne Rillenrohr verwendete Konusankerstab dann noch lösen lässt. Und auch das hat geklappt.

Zeitvorsprung auf der Baustelle

Auch bewährte Schalungssysteme werden von den Herstellern weiterentwickelt. Denn sie müssen sich immer wieder auf den Baustellen behaupten. Neben den Eigenschaften zur vollflächigen Frischbetonaufnahme müssen die neuen Systeme für einen Zeitvorsprung auf der Baustelle sorgen. Wie der Zeitgewinn bei Anwendung der Mammut XT von Meva ist, wird von einer Auswertung der Arbeitszeit-Richtwerte im Hochbau (ARH) durch das unabhängige Institut für Zeitwirtschaft und Betriebsberatung Bau (izb) belegt und ist im Handbuch Arbeitszeitorganisation Bau „Schalarbeiten / Rahmenschalung Wände“ (2019) zu lesen. Demnach dauert das Ein- und Ausschalen von Wänden im Grundriss bei zweiseitiger Ankerung durchschnittlich 22 Minuten pro Quadratmeter, inklusive Reinigung und Trennmittelauftrag. Bei der einseitigen Ankerung hingegen liegt der Zeitaufwand bei 8:30 Minuten. Das ist eine Ersparnis von 40 Prozent der Zeit durch eine einseitige Ankerung. Umgerechnet auf Rohbauarbeiten mit 1.000 Quadratmeter Schalfläche lässt sich die Arbeitszeit somit um etwa 42 Stunden reduzieren. Die Gründe für diese Zeitvorsprünge liegen auf der Hand: Es sind keine weiteren Teile für die einseitige Ankerung zu montieren. Wenige Zubehörteile pro Quadratmeter für eine sachgerechte Anwendung tragen ebenfalls zur Zeitersparnis bei. Auch beim Handling kann Zeit gespart werden, wenn die Stell- und Schließschalung immer identisch sind.

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Von www.meva.net