45.000 Tonnen Kohle weniger 19.11.2013, 09:19 Uhr

Bei der Stahlproduktion lässt sich viel Energie einsparen

Siemens hat eine Anlage entwickelt, die die Abwärme von Elektrolichtbogenöfen zur Stromerzeugung nutzt. Bisher wird sie einfach an die Umwelt abgegeben.

Skizze der Wärmerückgewinnungsanlage

Skizze der Wärmerückgewinnungsanlage von Siemens: Die Wärmenergie aus heißen Abgasen von Elektrolichtbogenöfen wird zur Dampferzeugung genutzt.

Foto: Siemens

Ein türkisches Stahlwerk, dem ein Kraftwerk angegliedert ist, könnte künftig jährlich 45.000 Tonnen Kohle einsparen. Das hat eine Studie des Siemens-Geschäftsbereichs Metals Technologies mit Sitz im österreichischen Linz ergeben.

Das gelingt mit einer Anlage, die die Abwärme eines Elektrolichtbogenofens nutzt, die eine Temperatur von bis zu 1800 Grad Celsius erreicht. Kohle wird eingespart, wenn die Abwärme das Wasser vorwärmt, das im Kraftwerk zu Dampf wird und einen Turbogenerator antreibt. Weltweit werden in den meisten Stahlwerken, die Schrott mit Hilfe von elektrischem Strom einschmelzen, die heißen Abgase gekühlt, um sie reinigen zu können. Die eingefangene Wärmeenergie wird dann ungenutzt an die Umwelt abgegeben. Bei dieser Art der Stahlerzeugung fließen extrem hohe Ströme aus Graphit-Elektroden in den zunächst festen, später flüssigen Schrott. Es entstehen gewaltige Lichtbögen – wie bei Blitzen in der Natur. Dabei werden Temperaturen von bis zu 3500 Grad Celsius erreicht.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Techniker / Mitarbeiter technischer Dienst (m/w/d) DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH
C. Josef Lamy GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Fertigungstechnik C. Josef Lamy GmbH
Heidelberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
LVR-Klinik Köln-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur der Fachrichtung Versorgungstechnik / Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) LVR-Klinik Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur/in Planung Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Gelnhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Fachrichtung Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Experte Brückenprüfung (m/w/d) in unserer Niederlassung West Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur/in als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
über maxmatch Personalberatung GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Fachplaner / Systemplaner Elektrotechnik (m/w/d) über maxmatch Personalberatung GmbH
Stuttgart, München, Ulm, Rosenheim Zum Job 
Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) in der Lieferantenbetreuung Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)
Karlstein Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Raumlufttechnik (m/w/d) Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Cargill Deutschland GmbH-Firmenlogo
Maintenance Manager (m/w/d) Cargill Deutschland GmbH
Salzgitter Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Business Development Manager (m/w/d) Energietechnik RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Vergabestelle Bauleistungen Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 

Die gewaltige Menge an Energie, die im Elektrolichtbogenofen eingesetzt wird, geht zu fast einem Drittel verloren und belastet zudem noch die Umwelt. Das Wärmerecyclingsystem von Siemens lässt sich in die vorhandenen Abwärme-Kühlsysteme integrieren oder ersetzt sie komplett. Die heißen Abgase strömen in einen so genannten Abhitzekessel, durch den sich schier endlose Rohrleitungen schlängeln. Das hindurchfließende Wasser wird in Dampf verwandelt, der einen Druck von 50 bar erreicht. In einer Turbine könnte er direkt zur Stromerzeugung genutzt werden, allerdings mit einem relativ mageren Wirkungsgrad. Deshalb soll er in der Türkei genutzt werden, um Wasser auf fast 100 Grad vorzuheizen, das im Kessel des angeschlossenen Kraftwerks in Dampf mit weitaus höherem Druck verwandelt wird.

Hohe Anforderungen an das Material

Der Elektrolichtbogenofen, den Siemens untersuchte, erzeugt in einem Arbeitsgang 190 Tonnen Stahl. Der Abgasstrom ist zu Beginn des Schmelzprozesses nur mäßig warm, steigert sich dann aber auf bis zu 1800 Grad. Wenn der Ofen mit Schrott gefüllt wird ist, gibt es gar kein Abgas. Die Wärmerecyclinganlage muss also mit extrem schwankenden Temperaturen fertig werden. Deshalb hat Siemens die Möglichkeit eingeplant, einen Pufferspeicher für Dampf zu integrieren. Zudem sind die Abgase mit Staub und korrosiven Partikeln belastet, sodass die Anforderungen an das Material sehr hoch sind.

Das Potenzial für die Siemens-Anlage ist sehr groß. Weltweit wurden im Jahr 2012 rund 500 Millionen Tonnen Rohstahl in Elektrolichtbogenöfen erzeugt.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.