20.000 VW-Mitarbeiter akzeptieren Abfindung und gehen
VW baut massiv Stellen ab. Mehr als 20.000 Mitarbeitende verlassen das Unternehmen freiwillig. Weitere Schritte folgen bald.

VW kommt mit dem Stellenabbau gut voran. Bereits 20.000 Mitarbeitende sollen laut BILD bereits ihrem vorzeitigen Austritt bei der Volkswagen AG zugestimmt haben.
Foto: Peter Kellerhoff
Volkswagen kommt mit dem Umbau seiner Kernmarke zügig voran. Über 20.000 Mitarbeitende haben sich bislang laut Bildzeitung entschieden, das Unternehmen freiwillig zu verlassen. Die meisten von ihnen wechseln in den vorgezogenen Ruhestand. Das gab der Konzern nach Informationen der Bildzeitung auf einer Betriebsversammlung in Wolfsburg bekannt.
Hintergrund ist ein umfangreiches Sparprogramm, das Vorstand und Gewerkschaft Ende 2023 ausgehandelt hatten. Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 rund 35.000 Stellen abzubauen – vor allem an deutschen Standorten. Der Stellenabbau soll sozialverträglich erfolgen. Das bedeutet: Nur wer zustimmt, verlässt das Unternehmen. Im Gegenzug erhalten die Betroffenen eine Abfindung, deren Höhe sich nach der Dauer ihrer Betriebszugehörigkeit richtet. Maximal sind bis zu 400.000 Euro möglich.
Ziel: Einsparungen von 1,5 Milliarden Euro jährlich
Der Schritt ist Teil eines größeren Transformationsprozesses, mit dem VW seine Kostenstruktur verbessern will. Allein durch den Personalabbau sollen jährlich 1,5 Milliarden Euro eingespart werden. Als Nächstes sollen Beschäftigte der geburtenstarken Jahrgänge 1969 und 1970 angesprochen werden. Laut Konzernangaben gilt es als sicher, dass damit das gesetzte Ziel erreicht wird.
Auch das Ausbildungsangebot wird laut BILD deutlich zurückgefahren. Ab 2026 halbiert sich die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze – von aktuell rund 1400 auf nur noch 600 pro Jahr.
Zugeständnisse der Belegschaft
Nicht nur beim Personalabbau, auch bei den Löhnen kommt es zu Einschnitten. Die Beschäftigten der VW-Kernmarke verzichten in den nächsten Jahren auf reguläre Gehaltserhöhungen. Stattdessen fließen 5 % in zwei Stufen in einen Fonds. Dieser soll neue Arbeitszeitmodelle finanzieren. Zudem entfällt das bisherige erhöhte Urlaubsentgelt von rund 1290 Euro. Ab 2027 wird ein Bonus für IG-Metall-Mitglieder eingeführt.
Gewerkschaftsvertreterinnen und -vertreter werten das Gesamtpaket als Erfolg. Die Maßnahmen hätten dazu beigetragen, Werkschließungen zu vermeiden. Ob das in einem angespannten wirtschaftlichen Umfeld auch langfristig so bleibt, ist jedoch ungewiss.
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