Stellantis im Rücken 08.09.2025, 15:00 Uhr

Leapmotor will mit neuen Modellen weiter durchstarten

Leapmotor bringt B05 und B10 nach Europa. Mit Stellantis im Rücken will die Marke das C-Segment erobern – günstige Preise und moderne Technik im Fokus.

Leapmotor B10

Der Leapmotor B10 feiert auf der IAA Mobility 2025 Europapremiere: Das kompakte Elektro-SUV bietet bis zu 434 km Reichweite und startet ab 29.900 Euro.

Foto: Leapmotor

Leapmotor nutzt die IAA Mobility 2025, um zwei neue Modelle nach Europa zu bringen: das Kompakt-SUV B10 und das Schrägheckmodell B05. Beide Fahrzeuge zielen auf das wichtige C-Segment und sollen mit günstigen Preisen sowie moderner Technik punkten. Mit Stellantis im Rücken und wachsenden Verkaufszahlen in Deutschland könnte Leapmotor in den kommenden Jahren zu einem festen Player auf dem Markt werden.

Ein junger Player mit großen Ambitionen

Die Elektromobilität ist längst kein Feld mehr, das allein von Tesla oder den großen deutschen Herstellern dominiert wird. Immer mehr Marken aus China drängen nach Europa. Eine davon ist Leapmotor. Noch vor wenigen Jahren kannte hierzulande kaum jemand den Namen. Doch inzwischen hat die junge Marke beachtliche Erfolge erzielt. Unterstützt wird sie dabei von einem Schwergewicht: Stellantis, der Konzern hinter Marken wie Peugeot, Opel, Citroën oder Jeep.

Im August 2025 erreichte Leapmotor die bislang besten Verkaufszahlen seit dem Start in Deutschland. Rund 830 Neuzulassungen meldete das Kraftfahrt-Bundesamt – ein Rekordwert. Damit lag Leapmotor bei den rein elektrischen Zulassungen erstmals vorn unter den chinesischen Herstellern. Der Marktanteil kletterte auf 1,8 % bei den E-Autos und 0,4 % bei allen Pkw. Den größten Anteil daran hatte das Kleinwagenmodell T03, ein elektrischer Stadtflitzer.

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Martin Resch, Deutschland-Chef von Leapmotor, zeigte sich zufrieden: „Wir sind mit dem August sehr zufrieden, haben gemeinsam mit unseren engagierten Handelspartnern und den knapp 110 Vertriebsstandorten großartiges erreicht.“

B10: Kompakt-SUV startet in Europa

Ein wichtiger Baustein in der Wachstumsstrategie ist das SUV B10. Seit Juli können Kund*innen in Europa das Modell bestellen, die Produktion läuft bereits. Auf der IAA Mobility in München feierte der Wagen seine offizielle Premiere für Europa.

Das B10 ist ein klassisches Kompakt-SUV mit einer Länge von 4,52 m und einer Höhe von 1,66 m – vergleichbar mit Modellen wie dem Renault Scenic Electric oder dem Skoda Elroq. Preislich setzt Leapmotor auf Angriff: 29.900 Euro kostet die Basisversion, die Variante mit größerem Akku startet bei 32.400 Euro.

Leapmotor B10 Cockpit

Modernes Cockpit im Leapmotor B10: Großes 14,6-Zoll-Display, digitale Instrumente und smarte Bedienung prägen das Elektro-SUV.

Foto: Leapmotor

Unter der Haube arbeitet ein Elektromotor mit 218 PS und 240 Newtonmeter Drehmoment. Damit beschleunigt der B10 in acht Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht 170 km/h Spitze. Zwei Akku-Größen stehen zur Auswahl: 56,2 kWh für bis zu 361 km Reichweite und 67,1 kWh für maximal 434 km nach WLTP. Das Schnellladen mit bis zu 168 kW macht den Wagen alltagstauglich: In 20 Minuten lässt sich der Akku von 30 auf 80 % bringen.

Resch ist überzeugt: „Der B10 hat das Zeug dazu, das meistverkaufte in unserem Portfolio zu werden.“

B05: Weltpremiere in München

Noch spannender für viele Besucher*innen war die Weltpremiere des B05, die Leapmotor auf der IAA Mobility 2025 feierte. Der Wagen trägt in China den Namen Lafa 5 und kommt als sportlich gezeichnetes Schrägheckmodell daher – also als Crossover zwischen Limousine und SUV.

Mit 4,43 m Länge, 1,88 m Breite und 1,52 m Höhe ist der B05 ähnlich dimensioniert wie der Kia EV4. Das Fahrzeug basiert wie der B10 auf der Leap-3.5-Plattform. Wenn sich die britischen Medienberichte bestätigen, wird der B05 denselben Antrieb nutzen: Frontmotor mit 160 kW, dazu die Wahl zwischen zwei LFP-Akkus mit 56,2 oder 67,1 kWh. Damit dürfte die Reichweite leicht über 434 km liegen.

Leapmotor B05

Mit dem B05 zeigt Leapmotor auf der IAA Mobility 2025 erstmals sein neues Schrägheckmodell: sportliches Design, moderne Technik und Marktstart Anfang 2026.

Foto: Leapmotor

Im Innenraum plant Leapmotor ein Cockpit mit einem 8,8-Zoll-Display für die Instrumente und einem großen 14,6-Zoll-Touchscreen. Außerdem gibt es rahmenlose Türen und 19-Zoll-Leichtmetallräder.

CEO Zhu Jiangming erklärt: „Der B05 ist mehr als ein Auto – er ist ein Statement. Er spiegelt unser Engagement für Innovation, Zugänglichkeit und die Förderung der nächsten Generation von Fahrerinnen und Fahrern in Europa und darüber hinaus wider.“

Der Marktstart ist für Anfang 2026 angekündigt. Der Einstiegspreis soll unter 35.000 Euro liegen – und damit spürbar unter Konkurrenten wie dem Kia EV4.

Stellantis als Türöffner

Dass Leapmotor so schnell Fuß in Europa fassen kann, liegt nicht allein an den Preisen. Der chinesische Hersteller profitiert massiv von der Partnerschaft mit Stellantis. Der Konzern bringt nicht nur Kapital mit, sondern vor allem das Vertriebsnetz. Rund 110 Standorte gibt es in Deutschland, europaweit sollen es bald mehrere Hundert sein.

Für Stellantis ist die Kooperation ebenfalls attraktiv. Der Konzern kann sein Portfolio um günstige, vollelektrische Modelle erweitern, ohne selbst die komplette Entwicklung stemmen zu müssen. Leapmotor wiederum erhält Zugang zu einem etablierten Markt.

Für deutsche Hersteller bedeutet das zusätzliche Konkurrenz – vor allem in der Kompaktklasse. Denn genau dort setzt Leapmotor mit dem B05 und dem B10 an, also im volumenstärksten Segment in Europa.

Marktstrategie: Kampf um das C-Segment

Das C-Segment, also Kompaktwagen und -SUV, ist für viele Hersteller entscheidend. VW setzt dort auf den ID.3 und den ID.4, Kia bringt den EV4, Opel den Astra Electric. Leapmotor will mit attraktiven Preisen und guter Ausstattung Marktanteile erobern.

Die Strategie ist klar: günstiger als die Konkurrenz, dabei technisch auf Augenhöhe. So schafft es die Marke, preisbewusste Kund*innen anzusprechen, die bisher eher zu Verbrennern oder Hybridfahrzeugen gegriffen hätten.

Ob die Rechnung aufgeht, hängt von mehreren Faktoren ab. Entscheidend wird sein, wie gut Service, Software und Ladeinfrastruktur zusammenspielen. Hier hat Leapmotor dank Stellantis einen Partner, der das Geschäft in Europa kennt.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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