Gegen das Bienensterben 06.03.2018, 13:57 Uhr

Stadtimkerei: Ein Bienencontainer für den Hamburger Hafen

Auf dem Großmarkt im Hamburger Hafen wollen Aktivisten des Imkernetzwerkes BEEsharing im April einen umgebauten Schiffscontainer als Bienenstand aufbauen. Eine Million Bienen sollen dort bis zum Sommer eine neue Heimat finden.

In Hamburg sollen eine Million Bienen in einem umgebauten Schiffscontainer eine neue Heimat finden.

In Hamburg sollen eine Million Bienen in einem umgebauten Schiffscontainer eine neue Heimat finden.

Foto: BEEsharing P.A.L.S. GmbH

Um den Bienencontainer umbauen, aufstellen und unterhalten zu können, hat BEEsharing eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, die noch bis zum 28. März 2018 um Unterstützer wirbt. Das Kampagnenziel sind 30.000 Euro. Hinter BEEsharing stehen die drei zertifizierten Bestäubungsimker Otmar Trenk, Nils Gerber und Wolfgang Reuter. Mit dem umgebauten Schiffscontainer, der interaktive Wissensmodule und Imkerzubehör zum Anfassen enthält, wollen sie die Bürger der Hansestadt zur Stadtimkerei ermutigen. „Wir können die Bienen nicht auf der ganzen Welt retten, aber in Hamburg damit anfangen“, sagt Otmar Trenk.

Bienenvölker zur Bestäubung anbieten

BEEsharing ist nach Angaben der Gründer das weltweit erste Online-Netzwerk für Imker, Landwirte und Menschen, die sich im Kampf gegen das Bienensterben engagieren. Auf der Online-Plattform können Imker ihre Bienenvölker zur Bestäubung anbieten. 5.800 Bienenvölker stehen aktuell zur Bestäubungsarbeit bereit. Die Plattform sorgt so bundesweit dafür, dass Landwirte und Obstbauern die für eine gute Ernte erforderliche Bestäubungsleistung mit regionalen Bienenvölkern abdecken können.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Mechaniker / Mechatroniker Sondermaschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektmanager für internationale Projekte (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
Satteldorf Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur Maschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler - Frontend (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
STERIS-Firmenlogo
Lead Talent Acquisition Partner STERIS
keine Angabe Zum Job 
E+E Elektronik-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) im Außendienst E+E Elektronik
Vertriebsgebiet Neue Bundesländer Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektierer (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Chemieingenieur / Verfahrensingenieur (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel (Schweiz) Zum Job 
scanware electronic GmbH-Firmenlogo
Mitarbeiter (m/w/d) im technischer Vertriebsinnendienst scanware electronic GmbH
Bickenbach Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* in der Instandsetzung und Entwicklung DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Pharmatechnik (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel, Visp (Schweiz) Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Fresh Graduate - Electrical Engineer (m/f/d) Dow
Schkopau Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger für Brand- und Explosionsschutz (m/w/d) TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Internship - Process Engineering (Chemie-/Verfahrenstechnik) Dow
Prognost Systems GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur / Maschinenbauingenieur / Techniker (m/w/d) (Elektroniker, Elektrotechniker o. ä.) Prognost Systems GmbH
Dow-Firmenlogo
Jump-start Your Engineering Career at Dow - Talent Pool Dow
Schkopau Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur:in als Expertin oder Experte Kreuzungsprojekte und Qualitätsmanagement (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur (w/m/d) Vertragsmanagement Bauwerksprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleiter (w/m/d) im Projektteam Planung Die Autobahn GmbH des Bundes
RS Ingenieure GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauingenieur als Tragwerksplaner (m/w/d) RS Ingenieure GmbH & Co. KG

Vernetzung und Erfahrungsaustausch

„Die positive Resonanz auf unser Online-Netzwerk freut uns sehr. Als Imker wissen wir genau, wie wichtig Vernetzung und Erfahrungsaustausch sind, um die Bienenwirtschaft ökonomisch und ökologisch erfolgreich zu betreiben“, so die BEEsharing-Gründer Otmar Trenk, Wolfgang Reuter und Nils Gerber. „Die aktuelle Diskussion rund um das Bienen- und Insektensterben zeigt erneut, dass Imker und Landwirte aufeinander angewiesen sind.“ In der Tat: Im Winter 2003 auf 2004 traten in Deutschland ungewöhnlich hohe Verluste der Bienenvölker von rund 30 Prozent auf. Darauf wurde das Deutsche Bienenmonitoring-Projekt gestartet, um das rätselhaften Phänomen zu entschlüsseln. Als Hauptursache wurde der Befall mit der Varroamilbe ausgemacht.

Neue Studie zu den Neonicotinoide

Aber auch der Einsatz von Neonicotinoiden als Insektenvernichter in der Landwirtschaft setzt den Bienen zu. Diese werden großflächig auf Felder von Nutzpflanzen gesprüht. Im Nervensystem der Bienen steuern Neonicotinoide die gleichen Mechanismen an wie Nikotin im Gehirn von Menschen. Forschungsergebnisse zeigen, dass das Nervengift genau wie Nikotin als Droge wirkt. Pflanzen, die mit den Neonicotinoiden belastet sind, werden von Bienen daher sogar bevorzugt angesteuert.

Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA hat am 28. Februar 2018 eine neue Studie zu den umstrittenen Neonicotinoiden vorgestellt, die im Verdacht stehen, zum Bienensterben beizutragen. Jetzt sollen diese gefährlichen Pestizide in der Europäischen Union verboten werden. Experten hatten davor gewarnt, dass schon sehr geringe Dosen einiger Wirkstoffe der Substanzen tödlich sein könnten – es reichen vier Milliardstel Gramm pro Biene. Schwächere Dosierungen beeinträchtigen die Tiere in der Navigation und dem Lernen, reduzieren die Fortpflanzungsfähigkeit und unterdrücken das Immunsystem.

Bienendrohne und automatischer Bienenstock

Keine Frage: Es steht nicht gut um die Bienen. Weil das Bienensterben auch die Bestäubungsleistung in den Keller drückt, haben japanische Forscher eine künstliche Biene, eine Bienendrohne gebaut, die die Bestäubung von Lilienblumen übernimmt. Und weil die Honigernte im konventionellen Bienenstock für die Bienen Stress und für die Imker viel Arbeit bedeutet, haben zwei Australier den automatischen Bienenstock entwickelt. Eine Art Melkmaschine für Imker.

Wert der Bestäubungsleistung: 153 Milliarden Euro

Der Wert der Bienen ist nicht hoch genug einzuschätzen. Es ist ja beileibe nicht nur der süße Honig, den sie produzieren. Sondern vor allem ihre Bestäubungsleistung, ohne die fast keine Pflanze auskommt und sich fortpflanzen kann. „Man stelle sich vor, dass auf einmal alle bestäubenden Insekten von der Welt verschwinden würden. Wenn wir aber trotzdem weiterhin die gleiche Menge an Nahrungsmitteln landwirtschaftlich produzieren wollten, müssten wir im Jahr 153 Milliarden Euro investieren, um die Arbeitsleistung der bestäubenden Insekten zu ersetzen“, sagt Bernd Grünewald, Leiter des Bieneninstituts Oberursel bei Frankfurt. Es gibt also gute Gründe, etwas gegen das Bienensterben zu unternehmen. Der Bienencontainer in Hamburg ist da wohl nur ein Anfang.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.