Tagung 11.06.2010, 19:47 Uhr

Klimawandel: Ist die Erderwärmung doch nicht menschgemacht?

Findet der Klimawandel bereits statt oder handelt es sich bei der Erderwärmung nur um periodische Temperaturschwankungen? Das heiß diskutierte Thema stand im Mittelpunkt der diesjährigen Vortragstagung des „Göttinger Colloquiums für ethische Fragen in Wissenschaft und Technik“. Joachim Baurmeister, Sprecher des VDI-VDE Göttingen, hatte dazu den Geologen Friedrich-Karl Ewert zu einem Vortrag in das Kurzentrum von Bad Karlshafen eingeladen.

„Um das Klima habe ich mich nie gekümmert, denn seit dem Studium weiß ich, dass sich das Klima ständig ändert“, sagte Friedrich-Karl Ewert von der Uni Paderborn in der Einleitung seines Vortrages. Die Temperatur an der Erdoberfläche ist keineswegs konstant. Langfristige Schwankungen mit einem Abstand von etwa 20 000 Jahren waren etwa die fünf letzten Eiszeiten mit dazwischen liegenden Warmzeiten.

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Zweifellos befinden wir uns gegenwärtig in einer Warmzeit. Die in Bad Karlshafen versammelten Forscher und Ingenieure bestreiten jedoch, dass der auf industrielle Aktivitäten zurückzuführende Anstieg des Kohlendioxidgehalts der Atmosphäre für die Erwärmung der Erdoberfläche ursächlich verantwortlich ist.

Das vor mehr als 20 Jahren in Göttingen gegründete Colloquium ist interdisziplinär zusammengesetzt und möchte den Austausch von Gedanken und Erkenntnissen fördern, so Joachim Baurmeister, Initiator des Kreises: „Sieben gestandene Ingenieure aus dem Gebiet zwischen Göttingen und Kassel sind mit dabei.“ Im Mittelpunkt der Colloquien stand bislang der Begriff „Verantwortung“. Diskutierten die Teilnehmer in den vergangenen Jahren unter sich, konnte am vergangenen Wochenende zum ersten Mal ein größeres Publikum an der jährlichen Vortragsveranstaltung teilnehmen.

„Warmzeiten waren immer gute Zeiten für die Menschheit“, sagte Ewert mit Blick auf das so genannte „mittelalterliche Klimaoptimum“, als um 1000 n. Chr. die mittlere Oberflächentemperatur um etwa 1 °C angestiegen war. Auf diese Warmzeit folgte zwischen 1600 und 1700 eine „kleine Eiszeit“, in der die Temperatur um etwa 1,5 °C zurückging. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist trotz einiger Schwankungen nach unten ein Temperaturanstieg festzustellen.

Für Ewert setzt die Kohlendioxidproduktion durch Verbrennen von Kohle, Erdöl und Erdgas, die erst nach 1920 richtig in Gang kommt, zu spät ein, um als Ursache dieser Erwärmung infrage zu kommen. Seiner Ansicht nach ist die zunehmende Sonnenaktivität infolge von Änderungen der Richtung der Erdachse Ursache der Erderwärmung, die über den Temperaturanstieg in den Meeren zu einem erhöhten Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre führe.

Ohne den Treibhauseffekt sei ein Leben auf der Erde gar nicht möglich, weil so die Wärmeabstrahlung der Erde verzögert werde. Außerdem ist Kohlendioxid Voraussetzung für die Photosynthese der Pflanzen, erinnerte Ewert: „CO2 ist die Quelle des Lebens.“ Um das Wachstum der Pflanzen zu fördern, wird der Kohlendioxid-Gehalt der Luft in den Gewächshäusern erhöht. Darüber hinaus laufen Versuche, mit dem aus den Rauchgasen von Kohlekraftwerken gewonnenen CO2 Algen für die Produktion von Biotreibstoffen oder auch Tomaten zum schnelleren Wachstum anzuregen.

Den Computer-Modellen der Klimaforscher misstraut Ewert. Um zu belegen, dass die Temperatur der Erde in den letzten Jahren nicht mehr steigt, sondern sogar fällt, beruft sich der Geologe auf von ihm ausgewertete Temperatur-Messkurven der Nasa. Sein Vortrag zeigte anschaulich, wie die Auswahl von Messpunkten den Klimadiskurs in die eine oder andere Richtung beeinflussen kann. Denn mit den so gewonnenen Daten lässt sich eine globale Erwärmung nicht belegen. 70 % der von ihm herangezogenen Wetterstationen zeigten keinen Temperaturanstieg an.

Ewerts Ergebnis widerspricht dem von Klimaexperten vorhergesagten weiteren Temperaturanstieg parallel zum Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre. Ewert sieht daher keine Notwendigkeit, aus Gründen des Klimaschutzes die CO2-Emissionen zu reduzieren.

In der folgenden Diskussion erinnerte Walter Ch. Zimmerli daran, dass das Klima ein komplexer Prozess ist: „Wer nur die Temperatur beobachtet, hat vom Klima nichts verstanden“, mahnte der Präsident der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU) und langjährige Vorsitzende des Arbeitskreises „Mensch und Technik“ im VDI. Das „Göttinger Colloquium“ sieht seine umstrittenen Denkanstöße nicht als Ablenkung vom Umweltschutz. Die Rolle der Ingenieure sei wichtig, um Gefahren durch Stürme und Überschwemmungen abzuwehren. THOMAS GAUL

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