Müllberge 31.10.2013, 15:06 Uhr

Forscher erwarten dramatischen Anstieg beim Abfallaufkommen

3,5 Millionen Tonnen Müll produziert die Menschheit an einem einzigen Tag, das sind mehr als 1,2 Milliarden Tonnen im Jahr. Und dieser Berg wächst und wächst. Schon im Jahre 2025 werden es sechs Millionen Tonnen Müll am Tag sein. Besonders Städter verursachen viel Abfall.

3,5 Millionen Tonnen Müll produziert die Menschheit an einem einzigen Tag, das sind mehr als 1,2 Milliarden Tonnen im Jahr. Und dieser Berg wächst und wächst. Schon im Jahre 2025 werden es sechs Millionen Tonnen Müll am Tag sein. Besonders Städter verursachen viel Abfall.

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Trifft die Erde auf ihrer Bahn im Weltall auf eine zweite Erde. Diese fragt „Was hast du denn, du siehst schlecht aus?“ Die Erde antwortet: „Ach, mir geht es auch ganz schlecht. Ich habe Homo Sapiens“. Die zweite Erde winkt ab: „Das hatte ich auch mal, das geht wieder vorbei.“ Dieser Witz kann als Metapher für den Weckruf stehen, den Wissenschaftler um Daniel Hoornweg, Professor für Energiesysteme an der Universität von Ontario in Kanada, jetzt in der aktuellen Ausgabe des Fachjounals „Nature“ veröffentlicht haben: Jeden Tag produziert die Weltbevölkerung einen Abfallberg von 3,5 Millionen Tonnen. „Der amerikanische Durchschnittsbürger schmeißt jeden Monat Müll in der Größenordnung seines Körpergewichtes weg“, schreiben Hoornweg und seine Co-Autoren Perinaz Bhada-Tata und Chris Kennedy.

Tausende Kilometer lange Kolonne von Müllwagen zum Abtransport nötig

3,5 Millionen Tonnen: Um diese gewaltige Müllmenge abzutransportieren, wäre eine tausende Kilometer lange Kolonne von Müllwagen nötig. Schon jetzt sind die Auswirkungen auf den Planeten immens, wie etwa die gewaltigen Müllstrudel im Meer zeigen, warnen die Forscher. „Und wir sind auf dem Weg, die Mengen mehr als zu verdreifachen.“ Ändert die Menschheit ihr Verhalten nicht, so werden es im Jahre 2100 mehr als elf Millionen Tonnen feste Abfälle sein, die die Weltbevölkerung pro Tag anhäuft.

Die Menge des Mülls, den die Menschheit ihrem Heimatplaneten zumutet, wächst offenbar vor allem in den Städten rasant. Ein Städter verursacht zwei- bis viermal so viel Müll wie ein Landbewohner. Das ist insofern dramatisch, weil die Verstädterung ein stark wachsender urbaner Trend ist. In Zahlen: Im Jahre 1900 haben die Städter weltweit etwa 300 000 Tonnen Müll pro Tag produziert. Ein Jahrhundert später, im Jahre 2000, ist dieser tägliche Müllberg schon auf drei Millionen Tonnen und damit um den Faktor zehn angestiegen. Bis zum Jahr 2025, warnen die Wissenschaftler, werde sich die Müllmenge noch einmal auf dann sechs Millionen Tonnen pro Tag verdoppeln. Genug, um eine 5000 Kilometer lange Kolonne von Müllfahrzeugen zu befüllen – jeden Tag wohlgemerkt.

Europa und Nordamerika produzieren den meisten Müll

Der Anstieg in der Müllproduktion sei höher als der bei anderen umweltschädigenden Faktoren, Treibhausgase eingeschlossen, so die Forscher. Auf einigen Müllhalden etwa in China, Korea, Brasilien und Mexiko landen täglich mehr als 10 000 Tonnen Abfall. Tendenz steigend. Mögliche Ansatzpunkte für eine Trendwende seien gebremstes Bevölkerungswachstum, verbessertes Ressourcenmanagement der Städte und technologische Fortschritte etwa für leichtere Verpackungen. „Der Gewinn für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft wäre enorm.“

Die Industrieländer in Europa und Nordamerika sind es, die den meisten Müll produzieren. Hoornweg und seine beiden Mitstreiter erwarten hier den Höchststand der täglichen Müllmenge um das Jahr 2050. Anschließend werde sich die Menge durch geringeres Bevölkerungswachstum und die technologische Entwicklung langsam verringern. Als positives Beispiel nennen die Autoren die Stadt San Francisco in Kalifornien. Die viertgrößte Stadt Kaliforniens mit gut 800 000 Einwohnern hat sich selber das Ziel gesetzt, bis 2020 den Abfall auf null zu reduzieren. Die vorbildliche Stadt an der Westküste der Vereinigten Staaten am Pazifischen Ozean ist auf einem guten Weg: Derzeit werden 55 Prozent aller Abfälle recycelt oder wiederverwendet.

Japan als Vorbild

Ein weiteres Positivbeispiel ist die japanische Stadt Kawasaki, in der die industriellen Prozesse so verbessert wurden, dass pro Jahr 565 000 Tonnen Müll vermieden werden. Die Autoren sehen Japan beim Umgang mit Müll als Vorbild. Der durchschnittliche Japaner verursacht ein Drittel weniger Müll als der durchschnittliche US-Amerikaner – bei ähnlich hohem Bruttoinlandsprodukt. Als Begründung für diesen doch recht großen Unterschied führen Hoornweg und seine Kollegen kulturelle Normen, eine dichtere Bevölkerung in den Städten und die hohen Preise für Importgüter an.

Gestiegenes Wohlstandsniveau macht den Müll toxischer

Die Forscher haben herausgefunden, dass sich ab einem gewissen Wohlstandsniveau die Zusammensetzung des Mülls verändert – und zwar besorgniserregend. Je mehr Geld vorhanden sei, so die Forscher in „Nature“, desto mehr Verpackungen, Elektroschrott, kaputtes Spielzeug und Haushaltsgeräte landeten im Müll. „Den Wohlstand eines Landes“, schreiben Hoornweg und seine Kollegen, „kann man auch an der Zahl der weggeworfenen Handys erkennen.“ Christoph Münch, Experte für Abfall- und Kreislaufwirtschaft an der TU Dresden unterstreicht das. „Mit der Industrialisierung steigt der Anteil an toxischen Abfällen. Insbesondere was die Folgen für die Umwelt betreffe, „zählt nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität des Abfalls.“

Plastikmüll in den Ozeanen ist ein Riesenproblem

Dieser Wohlstandsmüll hat es in sich. Denn in einem steten Strom gelangen gigantische Mengen von Plastikmüll in den Ozean. Dort drehen sie sich inzwischen als riesige Müllstrudel im Kreis herum. Die Plastikteile werden dadurch und durch das UV-haltige Sonnenlicht zu immer kleineren Teilchen zerbröselt. Diese werden dann von Fischen, Seevögeln, Schildkröten und anderen Meeresbewohnern geschluckt. Es sind schon Seevögel gefunden worden, deren Magen mit Plastik prall gefüllt war, die elendig verhungert sind. Zudem gibt es Anzeichen, dass die Plastikteilchen das Wachstum von Algen hemmen, die eine wichtige Basis für alles Leben im Wasser bilden.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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