Digitale Vernetzung von Energie, Verkehr und Umwelt: eine deutsche Stadt startet durch
Wie kann eine Stadt mit digitalen Daten den Klimawandel stoppen? Hagen zeigt, wie Echtzeit-Infos aus Energie, Verkehr und Umwelt dabei helfen, unsere Zukunft nachhaltiger zu gestalten.

Hagen vernetzt: Daten für eine smarte und grüne Stadt.
Foto: Alexandra Ilina
Im Rahmen des dena-Pilotprojekts klimakommune.digital startet Hagen als Smart City eine neue digitale Plattform. Sie verbindet Daten zu Energie, Umwelt und Verkehr und unterstützt so eine datenbasierte Klimapolitik.
Die Stadt Hagen in Nordrhein-Westfalen nutzt jetzt eine digitale Plattform, um wichtige Echtzeitdaten aus verschiedenen Bereichen zu sammeln und auszuwerten. Über ein Dashboard sind Daten zu Energieverbrauch, Emissionen, Verkehr und Wasserständen für Verwaltung, Politik und Bürger öffentlich sichtbar. Mit dem Start der Plattform erreicht das Pilotprojekt klimakommune.digital unter Leitung des Future Energy Lab der dena ein wichtiges Ziel: Zum ersten Mal werden alle Projektdaten in einer gemeinsamen Urban Data Platform gesammelt.
Die UDP sammelt wichtige städtische Daten aus verschiedenen Bereichen wie Verkehr, Energieversorgung und Umwelt. Diese Daten stellt sie Bürger*innen, Unternehmen, Vereinen und anderen Interessierten zur Verfügung.
Bausteine für die klimaneutrale Stadt von morgen
„Städte und Kommunen sind Schlüsselakteure für erfolgreichen Klimaschutz durch Energiewende und Digitalisierung. Urban Data Plattformen bilden dabei zentrale Bausteine für die klimaneutrale Stadt von morgen. Das Projekt in Hagen zeigt, wie entlang der gesamten kommunalen Datenwertschöpfungskette – von der Erfassung über die Analyse bis hin zur transparenten Nutzung – messbarer Mehrwert entsteht. Damit können Kommunen gezielt Energieverbräuche senken, CO₂-Emissionen reduzieren, Kosten sparen und die Basis für neue digitale Services schaffen“, kommentiert Philipp Richard, Bereichsleiter Digitale Technologien & Start-up-Ökosystem bei der dena.
Das Ziel ist, die aktuelle CO2-Bilanz in Hagen jederzeit messen zu können. So lässt sich erkennen, wo besonders gehandelt werden muss und ob Klimaschutzmaßnahmen wirken.
Sensoren überall verbaut
Dafür wurden verschiedene Sensoren in der Stadt installiert. Diese messen zum Beispiel den Energieverbrauch in Gebäuden, CO2-Emissionen von Verkehr und Industrie sowie weitere wichtige Daten – und das in Echtzeit. Die Daten der Sensoren sowie Informationen von der Stadtverwaltung, dem Wetterdienst, dem Land Nordrhein-Westfalen und anderen werden in der Urban Data Platform (UDP) gesammelt.
Auf Basis dieser Daten werden Maßnahmen zur CO2-Reduktion entwickelt. Beispiele sind Sensoren zum Stromsparen in Gebäuden, eine Verkehrssteuerung, die den CO2-Ausstoß verringert, die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und digitale Park-and-Ride-Systeme. Außerdem werden auch Maßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels umgesetzt, wie eine Plattform für Bewässerung, Informationen zu Wasserständen und ein Frühwarnsystem für Waldbrände.
Umweltfreundlicher unterwegs sein
Die neue Plattform ist ab sofort online verfügbar und sammelt Daten aus wichtigen Bereichen der Stadt – von Gebäuden über Verkehr bis hin zur Wärmeversorgung. Neben der Technik steht vor allem der Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund. So können sie zum Beispiel durch Informationen zu Verkehrsflüssen und Parkplätzen umweltfreundlicher unterwegs sein. Pegelsensoren und Luftqualitätsdaten helfen Feuerwehr und Katastrophenschutz, besser auf Klimarisiken zu reagieren. Auch städtische Einrichtungen nutzen die Daten für ein modernes Energiemanagement und zur Verringerung von Emissionen.
Die gesammelten Erfahrungen und Technologien werden in einen Baukasten zusammengestellt, den andere Städte später nutzen können, um ihre eigene digitale und klimafreundliche Entwicklung zu starten.
Mit dem Projekt klimakommune.digital hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) die digitale Erfassung von CO2-Daten in Städten in den Mittelpunkt gestellt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) finanziert. Am Beispiel der Stadt Hagen werden digitale Technologien getestet, um die Erfassung und Bereitstellung von CO2-Daten in Kommunen deutlich zu verbessern.
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