Mit Schaufelradantrieb 24.02.2017, 12:56 Uhr

Dieser schwimmende Roboter fischt Müll aus dem Fluss

Was tun gegen Kippen, Plastiktüten und Autoreifen, die Flüsse und Hafenbecken verschmutzen? Der Ingenieur John Kellet hat eine Lösung: einen schwimmenden Müllroboter mit Schaufelradantrieb. 

Das Trash Wheel im Einsatz: Das Schaufelrad treibt ein Förderband an. Plastikflaschen, Tüten und sogar Autoreifen landen direkt im Müllcontainer.

Das Trash Wheel im Einsatz: Das Schaufelrad treibt ein Förderband an. Plastikflaschen, Tüten und sogar Autoreifen landen direkt im Müllcontainer.

Foto: Baltimore Waterfront

Mr. Trash Wheel, so der Name der Maschine, ist seit 2014 im Hafenbecken von Baltimore aktiv. Er lässt Müll keine Chance. Plastikflaschen, Tüten und Kippen landen in einer schwimmenden, spitz zulaufenden Sperre, die von einer Seite des Hafenbeckens zur anderen gespannt ist. Mit der Strömung des Jones Falls River gelangt der Abfall dann zu rotierenden Zinken, die ihn auf ein Fließband befördern. Dann geht es direkt ab in den Müllcontainer, den ein kleines Schiff regelmäßig zur Entladung schleppt.

Ein simples und effektives System. Schon im ersten Betriebsjahr hat die Anlage 354 t Müll eingesammelt. Im Container landeten laut Betreibern über 251.000 Einkaufstüten, 338.000 Chipstüten, 6300 Glasflaschen und fast neun Millionen Zigarettenstummel. Mittlerweile sind rund 500 t Abfall zusammengekommen.

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Ohne Strom: Ein Schaufelrad übernimmt Antrieb

Die meiste Zeit arbeitet der Müllsammler unabhängig von einer Stromversorgung. An der Seite der Anlage hat Erfinder John Kellet ein Schaufelrad installiert, welches das Förderband antreibt. Nur wenn die Strömung zu schwach ist, übernimmt ein Elektromotor. Den Strom liefern Solarzellen, die auf der Überdachung montiert sind.

Baltimore hat wieder gut Lachen: Der schwimmende Müllroboter Mr. Trash Wheel filtert den Müll aus dem Hafenbecken. Seit 2014 sind rund 500 t Abfall zusammengekommen.

Baltimore hat wieder gut Lachen: Der schwimmende Müllroboter Mr. Trash Wheel filtert den Müll aus dem Hafenbecken. Seit 2014 sind rund 500 t Abfall zusammengekommen.

Quelle: Baltimore Waterfront

Die Solarzellen geben dem Roboter auch ein leicht futuristisches Aussehen. Kellet selbst beschreibt den Müllsammler als „eine Mischung aus Raumschiff und Planwagen“. Seine Kollegin – sie hört auf den Namen Professor Trash Wheel – sieht etwas weniger futuristisch aus. Große comichafte Augen lassen den Roboter, der ebenfalls im Hafenbecken gegen den Müll kämpft, eher wie einen müllfressenden Frosch wirken.

Rio hat Interesse an schwimmenden Müllschluckern

Als John Kellett die schwimmenden Müllroboter in Kooperation mit der Organisation Baltimore Waterfront erfunden hat, war er Direktor des Meeresmuseums von Baltimore. Und ziemlich angenervt vom Müll, der das Hafenbecken der Stadt zunehmend verschandelte.

Heute ist der Ingenieur Geschäftsführer des Unternehmens Clearwater Mills und baut die Reinigungsroboter auf Anfrage. Die Stadt Baltimore ist begeistert und möchte bis 2020 noch weitere Anlagen in Betrieb nehmen. Und auch Rio de Janeiro scheint interessiert. Die Verschmutzungen in den Buchten sind spätestens seit den Olympischen Spielen 2016 weltbekannt.

Mr. Trash Wheel ist auf Twitter aktiv

Mittlerweile ist Mr. Trash Wheel auch zu einem Mini-Star auf Twitter geworden. Rund 10.000 Menschen folgen dem Account. Vielleicht sind dort ja irgendwann einmal Bilder eines Dates mit dem Dyson Ocean Cleaner zu sehen. Das ist ein riesiger Staubsauger, den Milliardär Jason Dyson erfunden hat. Er soll in Buchten Plastikmüll mit riesigen Netzen an Bord eines Schiffes ziehen.

Ebenfalls eine schwimmende Müllsammelmaschine hat die Werft Lübeck Yacht Trave Schiff gebaut. Die sogenannte Seekuh schwimmt durchs Meer und sammelt im Wasser treibenden Müll ein. Mit Sperren arbeitet dagegen ein junger Niederländer, um Müll aus dem aufgewühlten Meer zu fischen.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitet als freiberuflicher Journalist für Zeitschriften und Onlinemagazine wie die VDI Nachrichten und Ingenieur.de.

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