WLAN wird zum Anwesenheitsnachweis 26.10.2025, 16:59 Uhr

Teams-Update sorgt für Diskussion: Wie viel Kontrolle ist zu viel?

Microsoft Teams erkennt ab Dezember per WLAN, wer im Büro ist. Das Feature hilft bei hybrider Arbeit – sorgt aber für Datenschutzdebatten.

Microsoft Teams

Microsoft Teams unter der Lupe: Mit einer neuen Funktion kann aber Dezember die Büroanwesenheit überwacht werden. Ist das erlaubt?

Foto: Smarterpix / InkDropCreative

Das Homeoffice war einst Symbol einer neuen Freiheit. Flexibles Arbeiten, weniger Pendeln, mehr Vertrauen – so lautete das Versprechen der Pandemie-Jahre. Doch seit die Unternehmen wieder stärker auf Präsenz setzen, wächst der Druck, auch wirklich im Büro zu erscheinen.

Ausgerechnet Microsoft Teams, das in dieser Zeit zur digitalen Lebensader vieler Firmen wurde, soll nun helfen, die physische Anwesenheit zu kontrollieren. Ab Dezember 2025 führt Microsoft eine Funktion ein, die erkennt, ob ein Gerät mit dem Büro-WLAN verbunden ist – und daraus automatisch schließt, dass sich die betreffende Person im Gebäude aufhält.

Automatische Standort-Erkennung per WLAN

Bisher konnten Teams-Nutzerinnen und -Nutzer ihren Arbeitsort manuell einstellen – etwa „Homeoffice“ oder „Büro“. Das neue Update automatisiert diesen Vorgang. Sobald sich jemand mit dem unternehmenseigenen WLAN verbindet, soll Teams den Standort automatisch anpassen. Microsoft beschreibt das Feature in seiner Roadmap nüchtern: „Wenn Benutzer eine Verbindung zum WLAN ihrer Organisation herstellen, legt Teams den Arbeitsort automatisch so fest, dass er das Gebäude widerspiegelt.“

Stellenangebote im Bereich Naturwissenschaften

Naturwissenschaften Jobs
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektmanager*in (m/w/d) für Industrie- und Energieprojekte THOST Projektmanagement GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Stadt Worms-Firmenlogo
Ingenieur (Diplom / Bachelor / Master) für den Bereich TGA Elektrotechnik (m/w/d) Stadt Worms
Stadt Worms-Firmenlogo
Ingenieur (Diplom / Bachelor / Master) für den Bereich TGA Heizung / Klima / Lüftung / Sanitär (m/w/d) Stadt Worms
Draheim Ingenieure-Firmenlogo
Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärplaner*in (m/w/d) Draheim Ingenieure
Hamburg, Hamm, Aachen Zum Job 
Draheim Ingenieure-Firmenlogo
Tragwerksplaner*in (m/w/d) Draheim Ingenieure
Hamburg, Hamm Zum Job 
Draheim Ingenieure-Firmenlogo
Elektroplaner*in (m/w/d) technische Gebäudeausrüstung Draheim Ingenieure
Hamburg, Hamm, Aachen Zum Job 
AGR Betriebsführung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Leittechnik AGR Betriebsführung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau - Außenstelle Netphen Die Autobahn GmbH des Bundes
Netphen Zum Job 
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Fachplaner*in für Leit- und Sicherungstechnik mit Schwerpunkt Digitale Zugsicherung ETCS/CBTC Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
Karlsruhe Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Brückenprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Straßenplanung und Straßenentwurf - Außenstelle Netphen Die Autobahn GmbH des Bundes
Netphen Zum Job 
Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern-Firmenlogo
Ingenieur / Naturwissenschaftler (m/w/d) für Berufskrankheiten-Ermittlung Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern
Schwerin Zum Job 
WashTec Cleaning Technology GmbH-Firmenlogo
CAD-Projektabwickler - Projektierung (m/w/d) WashTec Cleaning Technology GmbH
Augsburg Zum Job 
Stadtverwaltung Elmshorn-Firmenlogo
Projektmanager Erschließungsmaßnahmen im Stadtumbau (m/w/d) Stadtverwaltung Elmshorn
Elmshorn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Bauingenieur Straßenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Streckenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur für Straßenplanung und Straßenentwurf (m/w/d) in der Außenstelle München-Maisach Die Autobahn GmbH des Bundes
Maisach Zum Job 
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover-Firmenlogo
Mitarbeit im Technischen Dienst im Bereich der Bauunterhaltung (EntgGr. 11 TV-L, 100 %) Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Hannover Zum Job 
OCS Optical Control Systems GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) für Automatisierungssysteme OCS Optical Control Systems GmbH
OCS Optical Control Systems GmbH-Firmenlogo
Applikationsingenieur (m/w/d) für Automatisierungssysteme OCS Optical Control Systems GmbH

Hinter der Funktion steckt ein technischer Abgleich von WLAN-Daten wie IP- oder MAC-Adresse. Das System erkennt: Diese Adresse gehört zum Firmennetzwerk – also ist die Person vor Ort. Klingt simpel, sorgt aber für Diskussionen. Denn plötzlich kann die Software den tatsächlichen Arbeitsort bestätigen – oder eben entlarven, wenn jemand vorgibt, im Büro zu sein, während der Laptop in Wahrheit auf dem heimischen Küchentisch steht.

Kein Zwang – aber viel Verantwortung

Laut Microsoft wird die Funktion nicht automatisch aktiviert. Die Entscheidung liegt bei den IT-Administrator*innen, und eine Einwilligung der Beschäftigten ist erforderlich. Admins können die Funktion also einführen, müssen sie aber nicht.

Damit will Microsoft nach eigener Aussage Transparenz schaffen und verhindern, dass Arbeitgeber das Tool heimlich aktivieren. Dennoch bleibt ein gewisses Unbehagen. Denn was technisch möglich ist, wird oft früher oder später auch genutzt.

Zwischen Kontrolle und Komfort

Offiziell soll die Neuerung die hybride Zusammenarbeit vereinfachen. Wer an wechselnden Standorten arbeitet, soll Kolleginnen und Kollegen leichter zeigen können, wo man gerade ist. Das erleichtert Abstimmungen – zumindest theoretisch. Doch Kritiker warnen, dass das Feature leicht zum Kontrollinstrument werden könnte. Eine Übersicht, wer wann im Büro war, ist für Führungskräfte verlockend.

Auch wenn Microsoft betont, dass die Funktion keine vollständige Ortung erlaubt, sondern nur den Status „im Büro“ oder „nicht im Büro“ setzt. In den USA erinnern sich manche an ähnliche Tricksereien nach der Corona-Zeit: Mitarbeitende änderten einfach den Namen ihres privaten WLANs, um das Firmennetzwerk zu imitieren. Solche Tricks werden künftig kaum funktionieren, da Teams vermutlich prüft, ob es sich tatsächlich um das richtige Netzwerk handelt.

Datenschutz im Fokus

Datenschutzrechtlich betreten Unternehmen hier heikles Terrain. Zwar verspricht Microsoft, dass das System keine GPS-Daten nutzt und auch keine dauerhafte Standortverfolgung durchführt. Dennoch entsteht ein Profil: Wer wann im Büro war. Rechtsanwalt Niko Härting ordnet gegenüber heise online ein: „Da geht es um das Persönlichkeitsrecht am Arbeitsplatz.“ Eine dauerhafte Überwachung sei nur zulässig, wenn ein „gewichtiger Grund“ bestehe – etwa in der Logistik. Im normalen Büroalltag dürfte das kaum gegeben sein.

In Deutschland greifen zusätzlich Betriebsverfassungsgesetz und DSGVO. Unternehmen müssten eine Betriebsvereinbarung abschließen, bevor sie solche Funktionen aktivieren. Und selbst dann gilt: Nur mit freiwilliger Zustimmung und klar definiertem Zweck – zum Beispiel zur Organisation hybrider Teams, nicht zur Leistungskontrolle.

Juristische Grauzone mit Sprengkraft

Juristen warnen: Wenn Mitarbeitende unter Druck stehen, ihre Zustimmung zu erteilen, ist diese nicht mehr freiwillig. Damit wäre die Nutzung rechtlich angreifbar. Auch Betriebsräte könnten sich querstellen, falls Unternehmen versuchen, das Feature ohne Mitbestimmung zu aktivieren.

Die Datenschutz-Grundverordnung erlaubt zwar die Erfassung von Standortdaten, aber nur, wenn sie transparent, zweckgebunden und freiwillig erfolgt. Firmen, die das missachten, riskieren nicht nur Bußgelder, sondern auch einen massiven Vertrauensverlust.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.