Künstliche Intelligenz 02.08.2023, 05:00 Uhr

Den Arztbrief schreibt künftig die KI

Künstliche Intelligenz lässt sich in zahlreichen Bereichen sinnvoll einsetzen. Einer davon: die Gesundheitsbranche.  Fraunhofer-Forschende entwickeln derzeit ein KI-Modell, das voraussichtlich ab Ende 2024 in der Lage sein soll, die sogenannten Arztbriefe im Krankenhaus automatisiert zu verfassen.

Ärztin und Arzt sitzen mit Schreibutensilien und Tablet an einem Tisch.

Eine KI könnte Ärztinnen und Ärzten bei der Arbeit helfen und ihnen mehr Zeit für Patientinnen und Patienten ermöglichen.

Foto: Panthermedia.net/snowing

Die Gesundheitsbranche steht nicht erst seit Ausbruch der Corona-Pandemie vor großen und sehr unterschiedlichen Herausforderungen. Auf der einen Seite gibt es einen Mangel an Personal, zudem steigt der Kostendruck stetig, auf der anderen Seite stehen die Gesundheitsdaten, mit denen nicht nur sehr sensibel umgegangen werden muss, sondern deren Menge weiter steigt und damit eine Fülle an Daten entstehen, die es zu verarbeiten gilt. Und damit ist nicht nur rein die digitale Datenverarbeitung inklusive adäquater Speichersysteme gemeint, sondern auch die Art und Weise, wie Pflegepersonal sowie Ärztinnen und Ärzten sie verwenden.

Mit KI gegen KI: So lassen sich Bildmanipulationen verhindern

Ein Forscherteam des Fraunhofer IAIS hat sich nun mit Entwicklungen und Möglichkeiten dokumentenbasierter Prozesse im medizinischen Bereich befasst. Das Ergebnis ist interessant: Die rund 150 Millionen Arztbriefe, die in Deutschland pro Jahr verfasst werden, könnten künftig auch von einer KI geschrieben werden. Eine solche Anwendung sei aus Sicht der Forschenden eine große Unterstützung und nehme dem Personal diese Aufgabe ab, das auf diese Art und Weise mehr Zeit für andere Dinge aufwenden könne.

Eine Art ChatGPT dient dem KI-Modell Arztbriefgenerator als Basis

„Die Daten auszuwerten, zu analysieren und daraus Schlüsse zu ziehen, kostet an vielen unterschiedlichen Stellen wertvolle Zeit, die im stressigen Krankenhausalltag einfach fehlt. Im schlimmsten Fall gehen wichtige Informationen verloren, was die Behandlung erschweren, teure Doppeluntersuchungen oder unvollständige Abrechnungen nach sich ziehen kann“, erklärt Dario Antweiler, Teamleiter Healthcare Analytics am Fraunhofer IAIS.

Stellenangebote im Bereich Softwareentwicklung

Softwareentwicklung Jobs
TÜV Hessen-Firmenlogo
Sachverständige/-r (m/w/d) für EMV und EMF TÜV Hessen
keine Angabe Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Strategische Netzplanung - Strom Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Projektleiter / Bauleiter (m/w/d) Netzbau und Anlagenbau Strom Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Hochschule Merseburg-Firmenlogo
Professur (W2): Sensor- und Ultraschalltechnik Hochschule Merseburg
Merseburg Zum Job 
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)-Firmenlogo
Leiter*in des Referates "Innerer Dienst" (m/w/d) Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
DICO Drinks GmbH-Firmenlogo
Projektmanager - Betriebsengineering (m/w/d) DICO Drinks GmbH
Hückelhoven Zum Job 
Emscher Lippe Energie GmbH-Firmenlogo
Teamleiter operativer Messstellenbetrieb (m/w/d) Emscher Lippe Energie GmbH
Gelsenkirchen Zum Job 
Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur:in EPLAN (d/m/w) Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Müller & Bleher Ulm GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik / Stromversorgung (m/w/d) Müller & Bleher Ulm GmbH & Co. KG
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Master / Diplom (Univ.) (w/m/d) Elektrotechnik oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Universität Duisburg-Essen-Firmenlogo
Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in (w/m/d) Elektroenergetische Funktionsmaterialien Universität Duisburg-Essen
Duisburg Zum Job 
Universität Duisburg-Essen-Firmenlogo
PhD candidate (f/m/d) Scalable 2D-Materials Architectures (2D-MATURE) Universität Duisburg-Essen
Duisburg Zum Job 
swa Netze GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Einspeiseanlagen mit Führungsperspektive swa Netze GmbH
Augsburg Zum Job 
Sanitätsakademie der Bundeswehr-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) für den Bereich Elektrotechnik Sanitätsakademie der Bundeswehr
München Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) in der Abteilung Technik, Gebäude und Gefahrenabwehr bei der Feuerwehr Köln Stadt Köln
Deutsches Museum Nürnberg-Firmenlogo
Staatlich geprüfter Techniker (w/m/d) Deutsches Museum Nürnberg
Nürnberg Zum Job 
FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Konstrukteur (m/w/d) - Elektromechanik FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH
Flensburg Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Ausbildung Prüfingenieur/-in (m/w/d) bzw. Sachverständige/-r (m/w/d) für den Tätigkeitsbereich Fahrzeugprüfung und Fahrerlaubnisprüfung TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Schlüchtern Zum Job 
TECHNOSEUM - Stiftung Landesmuseum für Technik und Arbeit-Firmenlogo
Workshop-Leitungen (m/w/d) im Rahmen des Projekts "MINT-Zentrum am TECHNOSEUM unter besonderer Berücksichtigung bildungsbenachteiligter Kinder und Jugendlicher" TECHNOSEUM - Stiftung Landesmuseum für Technik und Arbeit
Mannheim Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Ingenieurinnen und Ingenieure (w/m/d) "Elektro- bzw. Nachrichtentechnik" Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

Aktuell sind sogenannte Large Language Models (LLM) in aller Munde. Auch ChatGPT basiert darauf und ist derzeit sicher das bekannteste Beispiel. Dieser sogenannte Chatbot ist in der Lage, ganze Texte zu erstellen, die sich teilweise in ihrer Qualität von menschengeschriebenen Versionen kaum unterscheiden. Die Forschenden gehen davon aus, dass diese Modelle künftig auch Bilder und Tabellen-Daten verarbeiten können. Aktuell sind es hauptsächlich Texte und gesprochene Sprache. Daraus ergebe sich aus ihrer Sicht eben auch im medizinischen Bereich die Möglichkeit, Personal zu entlasten und die Prozesse rund um die medizinische Behandlung im Sinne der Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern. Dass dabei auch der Datenschutz entsprechend berücksichtigt werde, sei selbstverständlich ebenfalls abgedeckt.

Arztbriefgenerator soll Ende 2024 auf den Markt kommen

Die Forschenden sehen für den Einsatz eines solchen KI-Modells vor allem den Arztbrief. Deshalb entwickelt das Team des Fraunhofer IAIS in Zusammenarbeit mit verschiedenen Universitätskliniken aktuell verschiedene Möglichkeiten, wie sich Informationen aus Dokumenten extrahieren lassen. Sie verfolgen den Plan, bis Ende 2024 einen sogenannten Arztbriefgenerator auf den Markt zu bringen. Dieser soll zum Beispiel die Entlassbriefe, die Ärztinnen und Ärzte verfassen, wenn Patientinnen und Patienten eine Klinik nach erfolgter Behandlung wieder verlassen, selbstständig aufsetzen. Damit das gelingt, muss die KI vorab alle Dokumente auswerten. Danach kann sie einen natürlich klingenden Text verfassen, der zudem auch noch Erklärungen enthält, die für Patientinnen und Patienten leichter verständlich sind.

Die Ärztin oder der Arzt sollen lediglich den von der KI geschriebenen Brief noch einmal kontrollieren. Änderungen oder Ergänzungen werden voraussichtlich ganz einfach per Knopfdruck möglich sein. Vorteil des Arztbriefgenerators: der zeitliche Faktor. Und zwar für beide Seiten. Das medizinische Personal hat diese Aufgabe schneller erledigt und zugleich müssen Patientinnen und Patienten am Tag ihrer Entlassung nicht unnötig lange auf die notwendigen Papiere warten und kommen früher wieder nach Hause. Das Fraunhofer-Team sieht neben dem Arztbriefgenerator gerade im medizinischen Umfeld noch weitere Einsatzgebiete für die KI: „In den meisten Krankenhäusern werden jeden Tag Unmengen an Texten händisch ausgewertet, was sich – in unterschiedlichen Abteilungen oder nach der Entlassung beim Haus- und Facharzt – wiederholt. Diese Prozesse könnten mit unseren Anwendungen flächendeckend automatisiert, schnell, präzise und – im Hinblick auf den Datenschutz – auch sicher umgesetzt werden. Davon würden das Gesundheitswesen und insbesondere das Personal und die Patientinnen und Patienten profitieren“, sagt Antweiler.

Mehr zum Thema KI:

Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.