Marktcheck 2025 07.08.2025, 20:21 Uhr

Stromspeicher für Solaranlagen: Diese Fehler kosten Geld

Batteriespeicher für Photovoltaik: Wie Sie die passende Speichergröße wählen, welche Technik sinnvoll ist und worauf es beim Kauf ankommt.

Photovoltaikanlage

Es lohnt sicher immer mehr, seinen Solarstrom zu speichern und selbst zu nutzen.

Foto: Panthermedia.net/milastokerpro (YAYMicro)

Strom erzeugen, wenn die Sonne scheint – und ihn später nutzen, wenn man ihn braucht. Für viele Haushalte ist das der entscheidende Schritt auf dem Weg zu mehr Energieunabhängigkeit. Eine Photovoltaik-Anlage kann heute sehr viel Solarstrom produzieren – oft sogar mehr, als gerade verbraucht wird. Doch ohne Stromspeicher fließt dieser Überschuss ins Netz. Die Folge: geringe Vergütung und hoher Netzstrombezug in den Abendstunden. Ein Batteriespeicher kann das ändern.

Doch: Welcher Speicher passt überhaupt zur PV-Anlage auf dem Dach? Woran erkennen Sie ein gutes Gerät? Und wie groß sollte der Speicher sein, damit er weder über- noch unterdimensioniert ist? In diesem Leitfaden lesen Sie, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten, welche Technologien sich bewährt haben und warum sich der richtige Batteriespeicher nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell lohnen kann.

Warum überhaupt ein Batteriespeicher?

Die Entscheidung für einen Stromspeicher fällt oft aus dem Wunsch heraus, unabhängiger vom Stromversorger zu werden. Wer den Eigenverbrauch des Solarstroms steigern möchte, kommt an einem Batteriesystem kaum vorbei. Denn ohne Speicher lässt sich nur der Strom direkt nutzen, der auch gerade erzeugt wird. Und das ist meist zur Mittagszeit – wenn viele Haushalte vergleichsweise wenig Strom verbrauchen.

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Mit einem Stromspeicher können Sie den Eigenverbrauchsanteil deutlich steigern: „Mit Batteriespeicher steigt der Autarkiegrad typischerweise von 30 auf bis zu 70 %“, erklärt die Verbraucherzentrale. Besonders sinnvoll ist ein Speicher, wenn tagsüber viel Solarstrom produziert wird und gleichzeitig in den Abend- und Morgenstunden Strombedarf besteht.

Ganz unabhängig vom Netz macht der Speicher ein Einfamilienhaus aber nicht – besonders im Winter bleibt der Stromertrag gering. Eine saisonale Speicherung über Wochen oder Monate ist mit Batteriesystemen derzeit nicht wirtschaftlich realisierbar.

 

Wie funktioniert ein Batteriespeicher?

Ein Batteriespeicher lagert überschüssigen Solarstrom zwischen – statt ihn direkt ins Netz einzuspeisen. Abends oder nachts versorgt der Speicher den Haushalt mit der zuvor gespeicherten Energie.

Technisch bestehen heutige Speichersysteme meist aus folgenden Komponenten:

  • Lithium-Ionen-Akkus (z. B. auf Basis von Lithium-Eisenphosphat)
  • Wechselrichter (AC-seitig oder als Hybridgerät)
  • Batteriemanagementsystem (BMS) zur Steuerung und Sicherheit
  • Kommunikationseinheit für Überwachung und Fernzugriff

Je nach System erfolgt die Einspeisung ins Hausnetz direkt oder über den PV-Wechselrichter. Dabei wird der Gleichstrom aus den Solarmodulen oder der Batterie in Wechselstrom umgewandelt – so, wie es Haushaltsgeräte benötigen.

AC oder DC? Zwei Systeme, zwei Wege

Ein zentrales Auswahlkriterium ist die Frage, wie der Speicher mit der Photovoltaik-Anlage gekoppelt wird:

AC-gekoppelte Systeme

Hier wird der Strom aus der PV-Anlage zunächst in das Hausnetz eingespeist. Von dort aus wird er entnommen, um den Speicher zu laden. Diese Systeme besitzen einen eigenen Wechselrichter, der den Strom bei Bedarf wieder für das Haus aufbereitet.

  • Vorteil: Einfach nachrüstbar, auch bei bestehenden Anlagen.
  • Nachteil: Mehrfache Wandlung des Stroms bedeutet höhere Verluste.

DC-gekoppelte Systeme

Der Strom fließt direkt aus den Solarmodulen in den Speicher, ohne Umweg über das Hausnetz. Der Wechselrichter wird gemeinsam genutzt – meist als sogenannter Hybridwechselrichter.

  • Vorteil: Geringere Umwandlungsverluste, kompaktere Lösung.
  • Nachteil: Eher für Neubauten oder bei gleichzeitiger Installation von PV und Speicher.

Einige Hersteller setzen auf Hybridlösungen, um beide Vorteile zu vereinen. Fronius, Kostal oder Sungrow bieten Geräte, die DC- und AC-Quellen parallel nutzen können.

Wie groß sollte der Speicher sein?

Eine der häufigsten Fragen beim Kauf: Wie viel Speicherkapazität ist sinnvoll?

  • Eine Faustformel hilft weiter: 1 kWh Speicher je 1000 kWh Jahresverbrauch.
    Wer 5000 kWh pro Jahr verbraucht, sollte also einen Speicher mit rund 5 kWh nutzbarer Kapazität wählen.
  • Vorsicht vor Überdimensionierung: Laut HTW Berlin führt ein zu großer Speicher dazu, dass er selten vollständig entladen wird – was sich negativ auf die Lebensdauer und die Wirtschaftlichkeit auswirken kann.
Beispiel: Ein Haushalt mit 5 kWp PV-Leistung und 4500 kWh Jahresverbrauch kommt mit einem Speicher zwischen 4,5 und 6,5 kWh gut aus – je nachdem, wann der Strom im Alltag verbraucht wird.

 

👉 Wichtig: Nicht die Bruttokapazität zählt, sondern die nutzbare Kapazität. Viele Hersteller geben beides an. Ein Gerät mit 10 kWh brutto kann real oft nur 9,2 kWh liefern.

Typische Speichergrößen für Haushalte mit PV-Anlage

Haushaltsgröße Jahresstrom-
verbrauch
PV-Leistung
(kWp)
Empfohlene Speichergröße
(kWh)
1 Person ca. 2000 kWh 2,5–3 2–3 kWh
2 Personen ca. 3000 kWh 3,5–4 3–4,5 kWh
3–4 Personen ca. 4000–5000 kWh 5–6 5–6,5 kWh
4–5 Personen ca. 6000–7000 kWh 6–8 7–9 kWh
>5 Personen/Großverbrauch >8000 kWh 8–10 9–12 kWh
Haushalt mit E-Auto +2000–3000 kWh ≥8 +2–4 kWh zusätzlich
Haushalt mit Wärmepumpe stark abhängig ≥8 +3–6 kWh zusätzlich

Technik und Lebensdauer

Heutige Heimspeicher setzen fast ausschließlich auf Lithium-Ionen-Technologie. Am weitesten verbreitet sind dabei Systeme mit Lithium-Eisenphosphat (LFP). Diese Akkus gelten als langlebig, sicher und vergleichsweise ressourcenschonend.

  • Typische Lebensdauer: 10 bis 15 Jahre, teils bis zu 20 Jahre – abhängig von Temperatur, Nutzung und Ladeverhalten.
  • Ladezyklen: Ein hochwertiger Speicher schafft 6000 bis 10.000 Zyklen. Je nachdem, wie oft Sie täglich laden und entladen, entspricht das rund 15 Jahren Betrieb.
  • Standort: Optimal ist ein trockener, kühler Raum – etwa im Keller. Hohe Temperaturen und dauerhaft volle Akkus beschleunigen die Alterung.

Hersteller wie BYD, E3/DC oder RCT Power setzen auf modulare Speicherlösungen mit integriertem Batteriemanagement. Damit lässt sich die Kapazität auch nachträglich erweitern.

Welche Hersteller liefern gute Batteriespeicher?

Der Markt für Heimspeicher ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Zahlreiche Anbieter bieten Systeme an – entweder als Komplettlösung mit Wechselrichter oder als modular erweiterbares System. Doch welche Hersteller stehen für Qualität, Effizienz und Service?

Ein Blick auf die jährliche Stromspeicher-Inspektion der HTW Berlin bietet Orientierung. Dabei untersuchen Forschende unter anderem den System Performance Index (SPI) – also die Gesamteffizienz des Speichers im realen Betrieb.

Gut bewertet wurden u.a.:

  • BYD: Die Battery-Box Premium HVS und HVM überzeugen durch modulare Bauweise, hohe Effizienz und lange Lebensdauer. Sie sind kompatibel mit vielen Hybridwechselrichtern, z. B. von Fronius, SMA oder Huawei.
  • Fronius: In Kombination mit der BYD-Box bietet der Fronius GEN24 Plus Hybrid-Wechselrichter ein effizientes Gesamtsystem mit guter Notstromfunktion.
  • Sonnen: Der deutsche Hersteller setzt auf All-in-One-Systeme mit integriertem Energiemanagement. Die sonnenBatterie bietet Cloud-Funktionen und ist besonders bei Eigenheimbesitzenden beliebt.
  • E3/DC: Komplettsysteme aus Deutschland mit eigener Wechselrichter-Technik. Viele Modelle verfügen über Notstromfähigkeit und sind für hohe Ladezyklen ausgelegt.
  • SENEC: Tochter von EnBW, bekannt für einfache Integration in bestehende PV-Systeme und guten Service.
  • Alpha ESS und Kostal: Günstigere Alternativen, ebenfalls mit solider Technik, allerdings nicht immer mit Notstromfähigkeit ausgestattet.

Die Wahl hängt nicht nur vom Preis oder Wirkungsgrad ab, sondern auch von Kompatibilität, Erweiterbarkeit und dem geplanten Energiemanagement. Wer beispielsweise ein E-Auto laden oder eine Wärmepumpe steuern will, braucht ein System, das mit diesen Komponenten kommunizieren kann.

Wirtschaftlichkeit – wann lohnt sich der Speicher?

Ein häufiges Argument gegen Batteriespeicher: Sie seien zu teuer, würden sich nicht rechnen und dienten nur dem grünen Gewissen. Doch diese Sichtweise greift zu kurz – besonders seit die Strompreise stark gestiegen sind.

  • Eigenverbrauch spart bares Geld: Während Solarstrom vom eigenen Dach etwa 10 bis 15 Cent/kWh kostet, liegt der Bezugspreis aus dem Netz bei 30 bis 40 Cent/kWh. Je mehr selbst produzierter Strom im Haushalt genutzt wird, desto höher ist die Ersparnis. Ein Batteriespeicher erhöht diesen Eigenverbrauch deutlich – von durchschnittlich 30 % auf bis zu 70 %.
  • Amortisationszeit: Laut Verbraucherzentrale kann sich ein Batteriespeicher in 8 bis 12 Jahren bezahlt machen. Das hängt stark vom Strompreis, der Speichergröße, dem Eigenverbrauchsverhalten und möglichen Förderungen ab.
  • Verluste nicht unterschätzen: Etwa 20 % des in den Speicher eingespeisten Stroms gehen durch Umwandlungsverluste oder Standby-Verbrauch verloren. Diese Effizienzverluste sind in der Wirtschaftlichkeitsrechnung zu berücksichtigen.

Wichtig: Eine wirtschaftliche Betrachtung sollte nicht davon ausgehen, dass ein Speicher 25 Jahre durchhält – realistischer sind 10 bis 15 Jahre.

Ein Beispiel:

  • Sie speichern jährlich 1500 kWh Solarstrom.
  • Davon können 1200 kWh genutzt werden, 300 kWh gehen durch Verluste verloren.
  • Bei einem Strompreis von 35 Cent sparen Sie 420 € pro Jahr.
  • Der Speicher kostet 6000 €, amortisiert sich also nach rund 14 Jahren – unter Annahme konstanter Preise und ohne Förderung.

 

Was kostet ein Batteriespeicher wirklich?

Die Anschaffungskosten für Stromspeicher sind seit Jahren rückläufig. Dennoch ist ein Speicher eine Investition, die gut geplant sein will.

Aktuelle Preise (inkl. Einbau):

  • 400 bis 800 Euro pro kWh nutzbarer Kapazität sind realistisch.
  • Ein 5-kWh-Speicher kostet also 2000 bis 4000 Euro.
  • Größere Speicher (ab 10 kWh) sind pro kWh oft günstiger.
  • Montage und Inbetriebnahme schlagen mit 1000 bis 3000 € zu Buche.
  • Hybridsysteme mit PV-Anlage und Speicher im Paket starten bei rund 11.000 € (für kleine Anlagen).

Betriebskosten und Wartung:

  • Speicher sind nahezu wartungsfrei.
  • Eventuelle Software-Updates erfolgen meist online.
  • Alle 4–5 Jahre empfiehlt sich ein Check im Rahmen der PV-Wartung.
  • Pro Jahr entstehen Betriebskosten in Höhe von 1 bis 2 % des Anschaffungspreises (z. B. durch Versicherungsanpassung oder Standby-Verbrauch).

Was treibt den Preis?

  • Funktionen wie Notstromversorgung oder Smart-Home-Anbindung erhöhen die Kosten.
  • AC-Systeme benötigen oft einen zusätzlichen Wechselrichter.
  • Günstige Komplettpakete enthalten manchmal weniger hochwertige Komponenten.

Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erreichen Sie, wenn Sie Speicher, Wechselrichter und PV-Anlage optimal aufeinander abstimmen – am besten mit Unterstützung durch Fachleute.

Förderung und steuerliche Vorteile nutzen

Ein Batteriespeicher kann schnell mehrere Tausend Euro kosten. Doch Sie müssen diese Investition nicht allein schultern – es gibt Förderungen und steuerliche Erleichterungen, die Ihnen entgegenkommen.

Steuerfreiheit: Nullsteuersatz für PV-Anlagen und Speicher

Seit dem 1. Januar 2023 gilt für Photovoltaikanlagen bis 30 Kilowatt (kWp) der sogenannte Nullsteuersatz. Das heißt: Keine Umsatzsteuer auf Lieferung, Montage und Nachrüstung – auch für Batteriespeicher. Das spart 19 % der Anschaffungskosten.

Diese Steuererleichterung gilt für:

  • Neu installierte PV-Anlagen
  • Speicher, die zusammen mit der PV-Anlage geliefert werden
  • Nachrüstungen, sofern der Speicher zur PV-Anlage gehört

KfW-Förderung

Die KfW-Bank bietet zinsgünstige Kredite für die Anschaffung von PV-Anlagen inklusive Speicher – zum Beispiel über das Programm 270 „Erneuerbare Energien – Standard“. Wichtig: Sie beantragen den Kredit vor Beginn des Vorhabens über Ihre Hausbank.

Regionale Zuschüsse

Einige Bundesländer, Städte und Landkreise fördern Batteriespeicher mit direkten Investitionszuschüssen – teilweise bis zu 300 € pro kWh Speicherkapazität. Diese Förderprogramme sind oft schnell ausgeschöpft. Es lohnt sich daher, rechtzeitig bei Ihrer Kommune oder dem zuständigen Energieversorger nachzufragen.

Netzvorteile: Reduzierte Netzentgelte

Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie durch einen steuerbaren Speicher auch bei den Netzentgelten sparen – z. B. 110 bis 190 € pro Jahr, wenn:

  • Ihr Speicher eine Anschlussleistung über 4,2 kW hat
  • Der Speicher vom Netzbetreiber steuerbar ist

Neue Direktvermarktungsoptionen

Seit Inkrafttreten des Solarspitzengesetzes im Februar 2025 dürfen Sie Netzstrom im Speicher zwischenspeichern und später gewinnbringend verkaufen – vorausgesetzt, die Technik erlaubt eine exakte Abgrenzung zwischen PV- und Netzstrom. Die Bundesnetzagentur arbeitet derzeit an den finalen Rahmenbedingungen für diese neue Form der Direktvermarktung.

Intelligente Steuerung – mehr rausholen mit Smart Charging

Ein Batteriespeicher funktioniert am besten, wenn er sich am tatsächlichen Strombedarf orientiert. Moderne Systeme setzen deshalb auf intelligentes Lademanagement. Sie analysieren Stromproduktion, Verbrauchsmuster und Wetterprognosen – und regeln die Be- und Entladung des Speichers automatisch.

Vorteile eines smarten Speichersystems:

  • Höherer Eigenverbrauch
  • Längere Lebensdauer der Batterie
  • Effizientere Nutzung der PV-Anlage
  • Integration mit weiteren Komponenten wie Wallbox, Wärmepumpe oder Smart Meter

Viele Speichersysteme haben eine solche intelligente Steuerung bereits integriert. Andere lassen sich mit einem Energiemanagementsystem (EMS) nachrüsten. Dieses koordiniert alle großen Energieflüsse im Haus: PV-Anlage, Speicher, E-Auto, Heizung – und reagiert auf Strompreise in Echtzeit.

Beispiel:

Wenn Ihre Anlage an einem sonnigen Tag erkennt, dass ab 13 Uhr hohe Solarerträge zu erwarten sind, kann das EMS gezielt die Waschmaschine starten, das E-Auto laden – oder den Speicher priorisieren. Gleichzeitig vermeidet es, dass der Speicher dauerhaft vollgeladen bleibt, was der Batterie schaden könnte.

 

Hersteller wie SMA, Fronius, E3/DC, sonnen und Victron bieten entsprechende Systeme an, oft inklusive App für die Fernsteuerung.

Notstrom – sinnvoll oder überflüssig?

Was passiert, wenn das Stromnetz ausfällt? Ohne Speicher bleibt die PV-Anlage in der Regel ebenfalls ohne Funktion – aus Sicherheitsgründen. Wer sich absichern möchte, braucht eine Not- oder Ersatzstromlösung.

Zwei Varianten sind möglich:

  1. Notstromsteckdose am Speichergerät – versorgt ausgewählte Geräte manuell.
  2. Ersatzstromfunktion mit automatischer Umschaltung – versorgt den gesamten Haushalt bei Stromausfall weiter.

Achtung: Diese Funktion muss explizit beim Kauf berücksichtigt werden. Nicht alle Systeme bieten das – und oft nur gegen Aufpreis. Auch ist die Notstromversorgung nur solange möglich, wie die Batterie Energie liefert. Eine autarke Langzeitversorgung ist damit nicht realisierbar.

Wann lohnt sich die Funktion?

  • In Gegenden mit häufigen Stromausfällen
  • Wenn Sie auf medizinische Geräte, Server oder wichtige Technik angewiesen sind
  • Wenn Sie möglichst unabhängig vom Stromnetz sein möchten

Hersteller mit Notstromoption sind u. a. E3/DC, SENEC, SMA (mit Sunny Island) und Fronius GEN24 Plus in Kombination mit BYD.

So finden Sie den passenden Speicher

Ein Batteriespeicher lohnt sich für viele Haushalte – technisch wie finanziell. Er hilft, den Eigenverbrauch zu erhöhen, Stromkosten zu senken und die Photovoltaik-Anlage besser auszunutzen. Doch die Wahl des passenden Systems erfordert Planung.

Darauf sollten Sie besonders achten:

  • Größe: Nicht zu groß, nicht zu klein. 1 kWh pro 1000 kWh Jahresverbrauch ist ein guter Startwert.
  • Technik: Lithium-Eisenphosphat ist langlebig und sicher.
  • Kopplung: AC-Systeme sind nachrüstfreundlich, DC-Systeme effizienter.
  • Steuerung: Intelligentes Lademanagement steigert Nutzen und Lebensdauer.
  • Kosten: Zwischen 400 und 800 €/kWh sind marktüblich – Förderung reduziert die Investition.
  • Erweiterbarkeit: Modular aufgebaute Systeme lassen sich später aufrüsten.
  • Garantie: Achten Sie auf mindestens 10 Jahre – möglichst auf das gesamte System, nicht nur die Batterie.

Quellenverzeichnis:

  • Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv):
    Ratgeber: Batteriespeicher für Photovoltaikanlagen, Stand: 2025
    www.verbraucherzentrale.de
  • HTW Berlin – Forschungsgruppe Solarspeichersysteme:
    Stromspeicher-Inspektion 2024 & Unabhängigkeitsrechner
    www.stromspeicher-inspektion.de
  • Bundesverband Solarwirtschaft (BSW):
    Marktstatistik Batteriespeicher 2024 / 2025, Stand: Januar 2025
  • Bundesministerium der Finanzen (BMF):
    Umsatzsteuerliche Behandlung von PV-Anlagen (Nullsteuersatz), gültig seit 1. Januar 2023
  • KfW Bankengruppe:
    Förderprogramm 270 „Erneuerbare Energien – Standard“
    www.kfw.de
  • Solarspitzengesetz (EEG-Novelle 2025):
    Änderungen zur Einspeisevergütung bei negativen Strompreisen
    Bundesgesetzblatt 2025 Teil I, Nr. 3
  • Herstellerangaben:
    Produktinformationen zu BYD, Fronius, E3/DC, Sonnen, SENEC, Alpha ESS (Stand: 2025)

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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