Solarenergie 10.09.2025, 17:30 Uhr

Perowskit-Solarzellen: Weltweit führender Experte forscht ab sofort in Stuttgart

Nam-Gyu Park, Pionier der Perowskit-Solarzellenforschung, wird als Humboldt-Preisträger ab September 2025 am Institut für Photovoltaik der Universität Stuttgart tätig sein. Gemeinsam mit Gastgeber Michael Saliba möchte er die vielversprechende Technologie weiter voranbringen und einen Beitrag zu einer nachhaltigen Energiezukunft leisten.

Solaranlage auf einem Feld.

Perowskit-Solarzellen sind noch nicht so effizient wie Silizium-Zellen. Daran soll nun in Stuttgart geforscht werden.

Foto: SmarterPix/aa-w

Der Chemieingenieur Nam-Gyu Park von der Sungkyunkwan University (SKKU) in Seoul wird in den kommenden Jahren mehrfach für kürzere Forschungsaufenthalte an die Universität Stuttgart reisen. Als Träger des Alexander-von-Humboldt-Forschungspreises wird er ab September 2025 am Institut für Photovoltaik (ipv) tätig sein und dort eng mit Gastgeber Michael Saliba zusammenarbeiten. Im Fokus der gemeinsamen Forschung stehen Perowskit-Solarzellen, eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen siliziumbasierten Solarzellen. Perowskite bezeichnen dabei keine spezifische chemische Verbindung, sondern eine Materialgruppe mit charakteristischer Kristallstruktur. Die Vorteile von Perowskit-Solarzellen liegen in ihrer kostengünstigen Herstellung, hohen Effizienz und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Park, einer der weltweit führenden Experten auf diesem Gebiet, verfolgt das ehrgeizige Ziel, diese Technologie zur Marktreife zu führen.

Nanostrukturen als Schlüssel für effiziente Solarenergie

Um Perowskit-Solarzellen für den breiten Einsatz tauglich zu machen, müssen jedoch noch einige Herausforderungen bewältigt werden. Insbesondere gilt es, ihre Langzeitstabilität zu verbessern und die Produktion zu skalieren. Hierbei setzt Park auf den Einsatz nanostrukturierter Materialien, seinem Spezialgebiet. „Nanostrukturen bieten viele Vorteile für Perowskit-Solarzellen“, erläutert der Forscher. „Sie können Oberflächendefekte verhindern, die Ladungstrennung verbessern und Energieverluste verringern. Zudem eröffnen sie neue Anwendungsmöglichkeiten.“ Dank ihres geringen Gewichts, ihrer Flexibilität und den niedrigen Produktionstemperaturen eignen sich Perowskit-Solarzellen nicht nur für klassische Solarmodule, sondern auch für Wearables, selbstversorgte Sensoren oder stromerzeugende Fenster. Selbst der Einsatz in der gebäudeintegrierten Photovoltaik, in Plug-in-Fahrzeugsystemen oder Weltraumsatelliten ist denkbar.

Park gehört zu den Pionieren der Perowskit-Forschung und hat die erste funktionierende Solarzelle auf Perowskit-Basis entwickelt. Seitdem war er an zahlreichen weiteren Durchbrüchen beteiligt, die die Technologie entscheidend vorangebracht haben. „Wir konnten beispielsweise die Kristallqualität verbessern und Wege finden, um die Degradation der Zellen durch Feuchtigkeit, Licht und Hitze zu verhindern“, sagt Park. Die Fortschritte sind beeindruckend: Während Parks erster Prototyp einen Wirkungsgrad von neun Prozent aufwies, erreichen Perowskit-Solarzellen heute unter Laborbedingungen bereits eine Effizienz von rund 27 Prozent. Dennoch bleibt die Langzeitstabilität eine Herausforderung. „Um wirklich konkurrenzfähig zu sein, müssten Perowskit-Solarzellen eine ähnliche Lebensdauer wie Silizium-Solarzellen erreichen, also mehr als 25 Jahre. Daran arbeiten wir intensiv“, erläutert Park.

Solarenergie als Schlüssel zur nachhaltigen Energiezukunft

Die Motivation für Parks Forschung ist klar: Er möchte einen Beitrag zu einer nachhaltigen Energiezukunft leisten. „Solarenergie ist die größte erneuerbare Ressource, die uns zur Verfügung steht“, sagt der Wissenschaftler. Doch herkömmliche Solartechnologien stoßen hinsichtlich Effizienz und Kosten an ihre Grenzen und weisen in der Produktion einen zu hohen CO2-Fußabdruck auf. Parks Vision ist es, die Solarenergie kostengünstiger und flexibler zu gestalten, um den globalen Strombedarf im Terawatt- bis Petawattbereich zu decken – einschließlich des wachsenden Energiebedarfs durch Künstliche Intelligenz. „Perowskit-Solarzellen haben das Potenzial, dabei eine Schlüsselrolle zu spielen“, ist Park überzeugt.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektmanager*in/ Projektmitarbeiter*in (m/w/d) Flächenmanagement THOST Projektmanagement GmbH
Dresden, Berlin, Leipzig, Hamburg Zum Job 
3M Deutschland GmbH-Firmenlogo
Senior Research Product Development Engineer (R&D) - Electrical Markets (m/f/*) 3M Deutschland GmbH
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Werkstudent*in Siedlungswasserwirtschaft (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
Dr. Born - Dr. Ermel GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Ingenieur Abwasserbehandlung (m/w/d) Dr. Born - Dr. Ermel GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Stadtwerke Augsburg Holding GmbH-Firmenlogo
Technischer Revisor (m/w/d) Schwerpunkt Prozessprüfung im Bereich Versorgung und ÖPNV Stadtwerke Augsburg Holding GmbH
Augsburg Zum Job 
Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Wärme- und Kältetechnische Projekte (w/m/d) Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG
Esslingen am Neckar Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Schwerpunkt Abfall- und Bodenmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Stadtwerke Essen-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker (gn) für Kanal- und Entwässerungsplanung Stadtwerke Essen
Fachhochschule Südwestfalen-Firmenlogo
Budde-Stiftungsprofessur für Erneuerbare Energien, insbesondere Wasserstoff Fachhochschule Südwestfalen
Iserlohn Zum Job 
TransnetBW GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Leittechnik TransnetBW GmbH
Wendlingen am Neckar, Bruchsal Zum Job 
TransnetBW GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Asset Management (m/w/d) TransnetBW GmbH
Stuttgart Zum Job 
Eproplan GmbH Beratende Ingenieure-Firmenlogo
Projektleiter*in (m/w/d) Versorgungstechnik im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung (HLSK) Eproplan GmbH Beratende Ingenieure
Stuttgart Zum Job 
Eproplan GmbH Beratende Ingenieure-Firmenlogo
Projektleiter*in Energiekonzepte und Energieeffizienz Eproplan GmbH Beratende Ingenieure
Stuttgart Zum Job 
Eproplan GmbH Beratende Ingenieure-Firmenlogo
Projektleiter*in Elektrotechnik (m/w/d) Schwerpunkt Elektro- und Leittechnik Eproplan GmbH Beratende Ingenieure
Stuttgart Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Projektmanagement Bereich Energietechnik / Elektrotechnik THOST Projektmanagement GmbH
Göttingen, Bremen, Lübeck, Kiel, Leipzig, Hamburg, Heide, Pforzheim Zum Job 
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Bauingenieur*in Siedlungswasserwirtschaft - Grundstücksentwässerung (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
FERCHAU GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Verfahrenstechnik / Anlagenbau (m/w/d) FERCHAU GmbH
Dortmund Zum Job 
TÜV NORD GROUP-Firmenlogo
Sachverständige:r im Bereich Anlagensicherheit Immissionsschutz und Störfallvorsorge TÜV NORD GROUP
Hamburg, bundesweit Zum Job 
Berliner Stadtreinigung (BSR)-Firmenlogo
Gruppenleiter:innen für Projektsteuerung und Projektleitung Anlagenbau (w/m/d) Berliner Stadtreinigung (BSR)
Stadtwerke Lübeck Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter:in Konzeption, Planung, Bau und Einsatz Fernwärmeanlagen Stadtwerke Lübeck Gruppe
Lübeck Zum Job 

In Stuttgart erwartet Park ein Forschungsumfeld mit modernsten Einrichtungen. Am Institut für Photovoltaik wird er eng mit dem Team seines Gastgebers Michael Saliba zusammenarbeiten. Die beiden Wissenschaftler verbindet eine langjährige Bekanntschaft und gegenseitige Wertschätzung. Für die gemeinsame Zeit in Stuttgart haben sie mehrere Ansätze im Blick: In einem Projekt erforschen sie neue Materialkombinationen wie halbleitende Polymere oder anorganische Schichten, die umweltfreundlicher sind und die Lebensdauer der Zellen verlängern könnten. Darüber hinaus plant Park In-situ-Untersuchungen von Perowskit-Solarzellen unter Beleuchtung, um Einblicke in die Natur der angeregten Zustände von Perowskiten zu gewinnen.

Stuttgarter Institut bietet ideale Bedingungen für Solarenergie-Forschung

Gastgeber Michael Saliba freut sich auf einen intensiven wissenschaftlichen Austausch mit Park und neue Impulse für die gemeinsame Forschung. „Unsere Ansätze ergänzen sich hervorragend. Während Prof. Park die Vorliebe für materialwissenschaftliche Grundlagen und strukturelle Optimierung mit uns teilt, konzentriert sich unsere Gruppe auch auf die skalierbare Herstellung und Prozessführung“, erläutert Saliba. Der Besuch biete eine einmalige Gelegenheit, die Kooperation zwischen den Forschungsgruppen in Südkorea und Deutschland zu vertiefen.

Auch Nam-Gyu Park blickt seiner Zeit in Stuttgart mit Vorfreude entgegen: „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Team. Es ist eine großartige Gelegenheit, unsere Stärken zu bündeln und gemeinsam an der Weiterentwicklung der Perowskit-Solarzellen zu arbeiten.“ Mit vereinten Kräften wollen die Forscher diese vielversprechende Technologie voranbringen und einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung einer nachhaltigen Energiezukunft leisten.

Ein Beitrag von:

  • Julia Klinkusch

    Julia Klinkusch ist seit 2008 selbstständige Journalistin und hat sich auf Wissenschafts- und Gesundheitsthemen spezialisiert. Seit 2010 gehört sie zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Klima, KI, Technik, Umwelt, Medizin/Medizintechnik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.