Modellreaktor Light2Hydrogen 08.12.2014, 14:43 Uhr

Ohne Edelmetall: Nur mit Sonnenlicht Wasserstoff herstellen

Mit einem Katalysator, der ohne teures Edelmetall auskommt, lässt sich künftig Wasserstoff wirtschaftlich herstellen. Das zeigt ein Modellreaktor, der in Berlin getestet wird. Jetzt geht es darum, die Ausbeute des Prozesses zu verbessern.

Light2Hydrogen-Demonstrator in Berlin: Prof. Arne Thomas (li.) und Prof. Reinhard Schomäcker, beide Projektpartner an der TU Berlin, zeigen den Rostocker Projektpartnern ihren L2H-Large-Scale-Demonstrator. 

Light2Hydrogen-Demonstrator in Berlin: Prof. Arne Thomas (li.) und Prof. Reinhard Schomäcker, beide Projektpartner an der TU Berlin, zeigen den Rostocker Projektpartnern ihren L2H-Large-Scale-Demonstrator. 

Foto: A. Hollmann/TU Berlin

Wasser soll Erdöl ersetzen. Was utopisch klingt lässt sich durchaus machen. In einem Elektrolyseur spaltet elektrischer Strom Wasser in Sauer- und Wasserstoff auf. Solar- oder Windstrom sorgen für einen makellos grünen Prozess, der nur einen Nachteil hat: Es geht zu viel Energie verloren. Deshalb wollen es Forscher in aller Welt der Natur gleichtun und Wasserstoff direkt erzeugen, in einer einzigen kompakten Zelle. Zahlreiche Gruppen haben demonstriert, dass das möglich ist, allerdings nur mit teuren Katalysatoren aus Edelmetallen wie Platin. Eine wirtschaftliche Produktion von Wasserstoff ließ sich so nicht erreichen.

Superflacher Katalysator

Mit einem modifizierten und speziell geformten Katalysator aus Kohlenstoffnitrid könnte es klappen. Er ist ähnlich aufgebaut wie Graphen, das aus einer einzigen Atomlage Kohlenstoff besteht, also noch nicht einmal einen Millionstel Millimeter dick ist. Genauso flach kommt der neue Katalysator daher. Die Professoren Arne Thomas und Reinhard Schomäcker von der Technischen Universität Berlin haben jetzt eine ein Quadratmeter große Fotozelle vorgestellt, in der mit Hilfe des neuen Katalysators Sonnenlicht Wasserstoff direkt erzeugt. Der Demonstrator ist das Ergebnis der Forschungsarbeiten von Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Menlo Systems GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektronik (m/w/d) Menlo Systems GmbH
Planegg-Martinsried Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Elektrotechnikingenieur/-techniker (m/w/i) für die Prüfung von Messsystemen IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur Straßenplanung und Entwurf (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin / Bauingenieur (w/m/d) für Projektsteuerung Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Geoinformatiker (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Wirtgen GmbH-Firmenlogo
Software- und Systemtester Embedded Systems (m/w/d) Wirtgen GmbH
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Fertigungsingenieur - Schiffbau / Yachtbau (w/m/d) Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG
Lemwerder, Bremen Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur für die Anlageneinsatzplanung Fernwärme (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
KLINGEL medical metal GmbH-Firmenlogo
Project Engineer New Product Introduction (m/w/d) KLINGEL medical metal GmbH
Pforzheim Zum Job 
mags Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe AöR-Firmenlogo
Technische Betriebsleitung (w/m/d) für die Bereiche Straße, Grün und Friedhofswesen mags Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe AöR
Mönchengladbach Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) für die Prüfung von Sonderbauten beim Bauaufsichtsamt der Stadt Köln Stadt Köln
Celonic Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Technical Team Manager (w/m/d) Qualification & Asset Change Control Celonic Deutschland GmbH & Co. KG
Heidelberg Zum Job 
Rheinmetall AG-Firmenlogo
Prozessingenieur F-35 (m/w/d) Rheinmetall AG
Düsseldorf, Weeze Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Koordinatorin / Koordinator für grenzüberschreitende nachhaltige Mobilität (w/m/d) Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
G+D Currency Technology GmbH-Firmenlogo
ESG Analyst (m/w/d) G+D Currency Technology GmbH
Leipzig Zum Job 
Stadt Norderstedt-Firmenlogo
Tiefbauingenieur*in Stadtentwässerung / Liegenschaften (w/m/d) Stadt Norderstedt
Norderstedt Zum Job 
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Netzbau und -betrieb / Strom und Breitband Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen Zum Job 
Rheinmetall AG-Firmenlogo
Systemingenieur Signalverarbeitung & Kameratechnik (m/w/d) Rheinmetall AG

0,3 Liter Wasserstoff pro Stunde

Die Zelle produziert pro Stunde 0,3 Liter Wasserstoff. „Mich freut am meisten, dass es uns gelungen ist, das Ergebnis genau vorherzusagen. Unsere Laboruntersuchungen hatten gezeigt, dass wir am Tag je nach Sonnenkraft pro Stunde bis zu 300 Milliliter Wasserstoff gewinnen würden. Genau das hat unser Fotoreaktor gemacht“, so Schomäcker. Der Wirkungsgrad lässt allerdings zu wünschen übrig. Der Demonstrator wandelt gerade mal fünf Prozent der solaren Energie in Wasserstoff um. US-Forscher haben schon zwölf Prozent geschafft, allerdings nur mit – unwirtschaftlichen – Edelmetall-Katalysatoren. Die Partner des Projekts „Light2Hydrogen“, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit zehn Millionen Euro gefördert hat und jetzt zu Ende gegangen ist, glauben, dass sich der Wirkungsgrad durch Verbesserungen am Katalysator noch massiv steigern lässt.

Die Lichtteilchen, die in den Fotoreaktor strömen, geben ihre Energie an einen Halbleiter ab. Dabei entstehen Elektronen und Protonen. Wenn es gelingt, diese auf unterschiedliche Wege zu leiten, sodass sie sich nicht gleich wieder zusammentun, also rekombinieren, können sie die für sie geplante Arbeit verrichten: Wasser aufzuspalten. Innerhalb von einem Monat haben die Berliner auf diese Art mehr als 15 Liter Wasserstoff produziert. Damit käme ein Brennstoffzellenauto allerdings kaum weiter als zehn Kilometer.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.