45.000 UPM 02.11.2016, 07:29 Uhr

Dieses Schwungrad speichert Windenergie

Wie lässt sich Windenergie speichern? Mit einem Schwungrad, lautet die Antwort von Stornetic. Das Start-up aus Jülich hat einen Rotor entwickelt, der auf 45.000 Umdrehungen pro Minute beschleunigt.

Im Inneren des Containers: 16 grüne Stahlgehäuse mit Rotoren bilden einen Stromspeicher mit einer Leistung von einem Megawatt. 

Im Inneren des Containers: 16 grüne Stahlgehäuse mit Rotoren bilden einen Stromspeicher mit einer Leistung von einem Megawatt. 

Foto: Stornetic

Das Schwungrad ist eine uralte Erfindung. Bereits im Mittelalter gab es hölzerne Schwungräder, die rund 100 Umdrehungen pro Minute (UpM) erreichten und die Rotation dank eines niedrigen Reibungsverlustes über mehrere Minuten aufrechterhielten. Dieses Prinzip hat das Jülicher Start-up Stornetic zu einem Stromspeicher weiterentwickelt.

Rotor beschleunigt im Vakuum auf 45.000 RPM

Die Ingenieure haben einen 60 kg leichten Rotor aus Kohlenstofffaser entwickelt, der in einem Stahlgehäuse auf eine Geschwindigkeit von 45.000 UpM beschleunigt. Zum Vergleich: Schnelle Formel-1-Motoren bringen es auf rund 20.000 Umdrehungen. „Erreicht werden die hohen Geschwindigkeiten, weil sich der Rotor in einem Vakuum befindet“, erklärt Stornetic-Sprecher Tobias Gottwald der Wirtschaftswoche.

Funktionsweise des Schwungrads: Ein Rotor aus Kohlenstofffasern beschleunigt auf 45.000 Umdrehungen pro Minute. Beim Abbremsen gewinnt das System Energie zurück. 

Funktionsweise des Schwungrads: Ein Rotor aus Kohlenstofffasern beschleunigt auf 45.000 Umdrehungen pro Minute. Beim Abbremsen gewinnt das System Energie zurück.

Quelle: Stornetic

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektmanager*in/ Projektmitarbeiter*in (m/w/d) Flächenmanagement THOST Projektmanagement GmbH
Dresden, Berlin, Leipzig, Hamburg Zum Job 
3M Deutschland GmbH-Firmenlogo
Senior Research Product Development Engineer (R&D) - Electrical Markets (m/f/*) 3M Deutschland GmbH
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Werkstudent*in Siedlungswasserwirtschaft (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
Dr. Born - Dr. Ermel GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Ingenieur Abwasserbehandlung (m/w/d) Dr. Born - Dr. Ermel GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Stadtwerke Augsburg Holding GmbH-Firmenlogo
Technischer Revisor (m/w/d) Schwerpunkt Prozessprüfung im Bereich Versorgung und ÖPNV Stadtwerke Augsburg Holding GmbH
Augsburg Zum Job 
Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Wärme- und Kältetechnische Projekte (w/m/d) Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG
Esslingen am Neckar Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Schwerpunkt Abfall- und Bodenmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Stadtwerke Essen-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker (gn) für Kanal- und Entwässerungsplanung Stadtwerke Essen
Fachhochschule Südwestfalen-Firmenlogo
Budde-Stiftungsprofessur für Erneuerbare Energien, insbesondere Wasserstoff Fachhochschule Südwestfalen
Iserlohn Zum Job 
TransnetBW GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Leittechnik TransnetBW GmbH
Wendlingen am Neckar, Bruchsal Zum Job 
TransnetBW GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Asset Management (m/w/d) TransnetBW GmbH
Stuttgart Zum Job 
Eproplan GmbH Beratende Ingenieure-Firmenlogo
Projektleiter*in (m/w/d) Versorgungstechnik im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung (HLSK) Eproplan GmbH Beratende Ingenieure
Stuttgart Zum Job 
Eproplan GmbH Beratende Ingenieure-Firmenlogo
Projektleiter*in Energiekonzepte und Energieeffizienz Eproplan GmbH Beratende Ingenieure
Stuttgart Zum Job 
Eproplan GmbH Beratende Ingenieure-Firmenlogo
Projektleiter*in Elektrotechnik (m/w/d) Schwerpunkt Elektro- und Leittechnik Eproplan GmbH Beratende Ingenieure
Stuttgart Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Projektmanagement Bereich Energietechnik / Elektrotechnik THOST Projektmanagement GmbH
Göttingen, Bremen, Lübeck, Kiel, Leipzig, Hamburg, Heide, Pforzheim Zum Job 
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Bauingenieur*in Siedlungswasserwirtschaft - Grundstücksentwässerung (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
FERCHAU GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Verfahrenstechnik / Anlagenbau (m/w/d) FERCHAU GmbH
Dortmund Zum Job 
TÜV NORD GROUP-Firmenlogo
Sachverständige:r im Bereich Anlagensicherheit Immissionsschutz und Störfallvorsorge TÜV NORD GROUP
Hamburg, bundesweit Zum Job 
Berliner Stadtreinigung (BSR)-Firmenlogo
Gruppenleiter:innen für Projektsteuerung und Projektleitung Anlagenbau (w/m/d) Berliner Stadtreinigung (BSR)
Stadtwerke Lübeck Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter:in Konzeption, Planung, Bau und Einsatz Fernwärmeanlagen Stadtwerke Lübeck Gruppe
Lübeck Zum Job 

Der Rotor wird kurzerhand zum Stromspeicher, indem er elektrische Energie in mechanische umwandelt. Beim Abbremsen wird der Motor zum Generator und ermöglicht die Rückgewinnung der Energie. 16 Schwungräder hat Stornetic in einem 40-Fuß-Standardcontainer untergebracht und stellt damit eine Batterie zur Verfügung, die bei Lastspitzen kurzfristig bis zu einem Megawatt Leistung bereitstellt. Der modulare Aufbau des Systems mache aber auch noch größere Lösungen möglich.

Energiespeicher soll in Windparks zum Einsatz kommen

Der Stromspeicher namens Durastore kommt zukünftig in Windparks zum Einsatz. „Die Volatilität der Windkraft wird die Windparkbetreiber künftig vor große Herausforderungen stellen“, sagt Stornetic-Geschäftsführer Rainer vor dem Esche. Die Speichermaschine ermögliche es, „Lastspitzen abzufangen und auf diese Weise die Leistung ganzer Parks gleichmäßiger und vorhersehbar zu machen.“ Die Reaktionszeit liegt im Bereich weniger Millisekunden.

Durastor von Stonetic. 16 Rotoren sind in einem 40-Fuß-Standardcontainer untergebracht. Sie sind auf eine Lebensdauer von 20 Jahren ausgelegt. 

Durastor von Stonetic. 16 Rotoren sind in einem 40-Fuß-Standardcontainer untergebracht. Sie sind auf eine Lebensdauer von 20 Jahren ausgelegt.

Quelle: Stornetic

Der Schwungradspeicher ist im Vergleich zu Lithium-Ionen-Batterien auf eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren ausgelegt. Er meistert 100.000 Aufladungen. Gottwald: „Er macht nicht so schnell schlapp wie eine Batterie.“ Diesen Vorteil spielt der Stromspeicher auch bei anderen Anwendungen aus – etwa in Straßen- und U-Bahnen. Dort speichert er Energie, die beim Bremsen frei wird, kurzfristig für den stromfressenden Start.

Bei der Speicherung regenerativer Energie zeigen sich Ingenieure fantasievoll: Ingenieure des Essener Baukonzerns Hochtief haben die Idee, Energie in riesigen hohlen Betonkugeln am Meeresgrund zu speichern. Und in Norddeutschland suchen Forscher nach unterirdischen Plätzen für Salzkavernen, in denen sich Windenergie als Druckluft speichern lässt.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.