Siemens entwickelt „Merim-Verfahren“ 28.02.2013, 12:02 Uhr

Bei der Rohstahlproduktion Gichtgas effizienter vom Staub befreien

Das Entstauben von Abgasen in der Rohstahlproduktion ist ein aufwändiges Geschäft. Bei Nassentstaubungsverfahren entstehen Abwässer und Schlämme, bei der Trockenentstaubung muss mit höchst temperaturempfindlichen Staubfiltern gearbeitet werden. Das neue „Merim-Verfahren“ von Siemens soll gegenüber herkömmlichen Entstaubungsanlagen um 20 bis 30 Prozent effizienter arbeiten.

Eine solche Merim-Trockenentstaubungsanlage  von Siemens (Computeranimation) wird bis Mitte 2013 beim türkischen Stahlerzeuger Kardemir errichtet.

Eine solche Merim-Trockenentstaubungsanlage  von Siemens (Computeranimation) wird bis Mitte 2013 beim türkischen Stahlerzeuger Kardemir errichtet.

Foto: Siemens

Bei der Rohstahlerzeugung entsteht im Hochofen ein stark staubhaltiges Abgas, das sogenannte Gichtgas. Dieses Gas kann zur Energierückgewinnung genutzt werden, indem es eine Turbine antreibt. Vorher muss es allerdings entstaubt werden, um die Turbinenschaufeln nicht zu beschädigen. Der Staub besteht hauptsächlich aus feinen und groben Eisenerzteilchen, die nach dem Abtrennen recycelt werden können. Bisher werden vor allem Nassentstaubungsverfahren verwendet, bei denen Abwasser und Schlämme entstehen. In den seltener verwendeten Trockenentstaubungsverfahren ist hingegen die Temperaturempfindlichkeit der Staubfilter problematisch.

Trennung der Stäube in nutzbare und nicht nutzbare Anteile

Für das neue „Merim-Verfahren“ (Maximized Emission Reduction and energy recovery in IronMaking) von Siemens sind keine Aufbereitungsanlagen für Wasser oder Schlämme mehr erforderlich. Dies reduziert den Platzbedarf der Anlage und senkt die erforderlichen Investitionen. Das Trockenentstaubungsverfahren ermöglicht laut Siemens eine optimale Reinigung des Abgases vor der Energierückgewinnung und eine effiziente Trennung der Stäube in nutzbare und nicht nutzbare Anteile. Es beruht auf einer zweistufigen Entstaubung mit neuartigem Fliehkraftabscheider und Gewebefiltern.

Mit seinem patentierten Temperaturkontrollsystem löst Siemens das Problem der temperaturempfindlichen Gewebefilter. Dabei wird die Temperatur des Gichtgases stabil zwischen 80 und 250 Grad Celsius gehalten, sodass der Gewebefilter weder durch Hitze beschädigt wird, noch bei zu niedrigen Temperaturen Anbackungen durch Kondensation entstehen kann. Dazu wird das Gichtgas entweder mittels Wassereindüsung gekühlt oder mit einem Brenner erhitzt.

Insgesamt senkt „Merim“ den Staubgehalt im Abgas auf weniger als drei Milligramm pro Normalkubikmeter und die Separierungseffizienz der nutzbaren Anteile erreicht bis zu 90 Prozent. Eine solche Anlage wird jetzt an einem neuen Hochofen des türkischen Baustahlherstellers Kardemir installiert. Die Anlage im nordtürkischen Karabük ist für die Reinigung von maximal 400.000 Normalkubikmetern Gichtgas pro Stunde ausgelegt und soll in der zweiten Hälfte dieses Jahres in Betrieb gehen.

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Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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