Neuer Weltrekord 03.07.2017, 13:57 Uhr

Schärfster Laserstrahl der Welt entwickelt

Forschern ist es gelungen, eines der präzisesten Werkzeuge noch genauer zu machen. Sie entwickelten einen Laserstrahl, mit dem optische Atomuhren verbessert werden können.

Laser werden in der Industrie etwa zum Bearbeiten von Werkstücken eingesetzt – wie hier in der Automobilbranche.

Laser werden in der Industrie etwa zum Bearbeiten von Werkstücken eingesetzt – wie hier in der Automobilbranche.

Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Laserstrahlen werden zum Schneiden von Metallen ebenso verwendet wie zum Vermessen von Brücken oder zum Befestigen einer sich ablösenden Netzhaut am Auge. Sie sind vielfältig und sie gelten als äußerst präzise. Doch ihr Potenzial ist längst nicht ausgeschöpft, wie nun Wissenschaftler der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) zeigten. Sie entwickelten den bisher schärfsten Laserstrahl der Welt.

Schärfster Laserstrahl der Welt streut auf nur 10 Millihertz

Laserstrahlen sind nichts anderes als elektromagnetische Wellen. Wer sich das verdeutlicht, dem dämmert Folgendes: Das von Lasern ausgehende Licht besteht nicht aus einer einzigen Frequenz, sondern es streut. Für das menschliche Auge ist das nicht sichtbar, aber es ist messbar. Man nennt es die Linienbreite.

Der haben sich die Forscher der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) gemeinsam mit US-Wissenschaftlern eines Instituts der University Boulder und des National Institute of Standards and Technology angenommen und einen Laser mit einer Linienbreite von nur 10 Millihertz entwickelt. Zum Vergleich: Bisherige Laser brachten es auf eine Linienbreite von einigen Kilohertz, also der 100.000-fachen Breite des jetzt entwickelten Lasers.

Auch die Takttreue konnten die Forscher wesentlich verbessern

Der ultrascharfe Laser hat aber nicht nur eine geringere Streuung, nein, er hält auch den Takt besser als herkömmliche Lasertypen. Die Forscher des PTB beschreiben das so: „Obwohl die Lichtwelle knapp 200 Billionen Mal pro Sekunde schwingt, gerät sie erst nach 11 Sekunden aus dem Takt. Der ausgestrahlte Wellenzug hat dann schon eine Länge von etwa 3,3 Millionen Kilometern erreicht.“

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
Technical Support High Voltage Accessories (m/w/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Global Lead (w/m/d) Operational Technology (OT) B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
Duales Studium Software Engineering - Bachelor of Engineering (m/w/d) WIRTGEN GmbH
Windhagen, Remagen Zum Job 
Infraserv GmbH & Co. Höchst KG-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Anlagen- & Prozesssicherheit Infraserv GmbH & Co. Höchst KG
Frankfurt am Main Zum Job 
Schluchseewerk AG-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Schwerpunkt Konformität Schluchseewerk AG
Laufenburg Zum Job 
Indorama Ventures Polymers Germany GmbH-Firmenlogo
Sicherheitsingenieur (m/w/d) für Anlagen- und Prozesssicherheit Indorama Ventures Polymers Germany GmbH
Gersthofen Zum Job 
TotalEnergies-Firmenlogo
Koordinator (m/w/d) Inbetriebnahme und Qualität TotalEnergies
Berlin, München Zum Job 
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München-Firmenlogo
Underwriter Downstream / Energy (m/f/d)* Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München
München Zum Job 
STAWAG - Stadt und Städteregionswerke Aachen AG-Firmenlogo
Betriebsingenieur:in Wärmeanlagen (m/w/d) STAWAG - Stadt und Städteregionswerke Aachen AG
Prognost Systems GmbH-Firmenlogo
Technischer Projektmanager (m/w/d) (Maschinenbauingenieur, Maschinenbautechniker, Elektrotechniker, Mechatroniker o. ä) Prognost Systems GmbH
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Ingenieur der Elektro- oder Energietechnik als Leiter Planung und Netzbetrieb Strom (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Friotherm Deutschland GmbH-Firmenlogo
Elektrotechniker / Elektrokonstrukteur (m/w/d) Friotherm Deutschland GmbH
Weißensberg Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Planung Straßenbeleuchtung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Baukoordination und Qualitätssicherung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektierung Netze Strom / Gas (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
VIAVI-Firmenlogo
Solutions Engineer (m/w/d) VIAVI
Eningen Zum Job 
Klinikverbund Südwest-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest
Sindelfingen Zum Job 
Klinikverbund Südwest-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest
Sindelfingen Zum Job 
Ferrotec Europe GmbH-Firmenlogo
Account Manager Thermistoren Automotive (m/w/d) Ferrotec Europe GmbH
Frankfurt, Unterensingen, Home-Office Zum Job 
Adolf Würth GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Fahrzeugeinrichtung Adolf Würth GmbH & Co. KG
Obersulm-Willsbach Zum Job 
Grundlage der neuen Präzision ist dieser neue Resonator aus Silizium.

Grundlage der neuen Präzision ist dieser neue Resonator aus Silizium.

Quelle: PTB

Grundlage dafür war ein neuer Resonator, den die Forscher um den PTB-Physiker Thomas Legero aus einem Silizium-Einkristall produziert haben. Diesen haben sie so weit von allen Umwelteinflüssen wie Temperatur- sowie Druckveränderungen abgeschirmt, dass nur noch die thermischen Bewegungen der Atome im Resonator selbst übrig blieben. In Kombination mit einer ausgetüftelten Stabilisierungselektronik folgt die Lichtfrequenz des Lasers so nur noch der Eigenschwingung des Resonators. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher in der aktuellen Ausgabe des Physical Review Letters.

Die neu entdeckte Präzision der PTB und des Gemeinschaftsinstituts Jila stellt jedenfalls einen neuen Weltrekord dar – und weckt Hoffnungen.

Ultrahohe Präzision für Atomuhren und Astronomie

Denn für einige Anwendungen ist diese äußerste Präzision notwendig. Etwa für die nächste Generation von Atomuhren, die sich derzeit in der Entwicklung befinden: optische Atomuhren. „Je kleiner die Linienbreite des verwendeten Lasers ist, desto genauer lässt sich die Frequenz der Atome in einer optischen Atomuhr ermitteln. Mit dem neuen Laster können wir die Qualität unserer Uhren daher entscheidend verbessern“, sagt Legero. Die optischen Atomuhren im PTB in Braunschweig profitieren bereits von der Entwicklung.

Aber auch für Präzisionsmessungen an ultrakalten Atomen, für Tests der Relativitätstheorie und der Radioastronomie soll der neue Laser zum Einsatz kommen.

Auch die Industrie von morgen setzt auf präzises Licht

Für die Wirtschaft muss es zwar nicht ganz so genau sein, wie für die Wissenschaft, dennoch sind präzise Licht-Werkzeuge dort nicht mehr wegzudenken. Jeder zweite Industriemanager in Deutschland rechnet laut Laser-World-Trendindex damit, dass Licht-Werkzeuge die mechanische Materialverarbeitung ablösen werden. Zumindest in den traditionellen Fertigungsbranchen. Und drei von vier Betriebe nutzen bereits Lösungen der Photonik und laserbasierter Systeme, um zu schweißen, zu schneiden oder zu bohren.

Und warum? Weil es als äußerst präzise gilt, sagen über 90% der Befragten.

Die Angaben stammen aus der Befragung von 100 deutschen Industriemanagern.

Die Angaben stammen aus der Befragung von 100 deutschen Industriemanagern.

Quelle: Messe München

Mehr Anwendungsfälle, ob für sicheres Fahrradfahren oder zur Abwehr von Booten auf See, finden Sie hier.

 

Ein Beitrag von:

  • Lisa Diez-Holz

    Die Autorin war von 2017 bis Ende 2019 Content Managerin für das TechnikKarriere-News-Portal des VDI Verlags. Zuvor schrieb sie als Redakteurin für die VDI nachrichten.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.