Trainingssteuerung 31.07.2024, 14:09 Uhr

Macht neue Sensorsohle den Olympiasieger?

Ein vom MIT unterstütztes US-Startup hat eine Schuhsohle für Sportler entwickelt, die Kraft, Bewegung und Form verfolgen kann. Einige Athleten durften die Sohle bereits im Vorfeld der Olympischen Spiele in Paris testen.

Sensorsohle

Die Sensorlösung von Striv besteht aus zwei Lagen flexibler Elektroden mit einem dazwischen liegenden Material, das je nach Krafteinwirkung unterschiedliche elektrische Eigenschaften erzeugen kann.

Foto: Striv

Immer schneller, immer höher, immer weiter: Bei den Olympischen Spielen geht es darum, die Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit immer weiter hinauszuschieben. Bei der Trainingssteuerung könnte dabei künftig eine spezielle Schuhsohle helfen. Ausgestattet mit Sensoren hat sie die wichtigsten Trainingsdaten immer im Blick. Doch nicht nur künftige Olympiasieger sollen von der neuen Technik profitieren. Bald schon soll auch die breite Masse die spezielle Sensorsohle nutzen können.

Kraft, Bewegung und Form verfolgen

Die in der Schuhsohle eingebauten Sensoren können, kombiniert mit Algorithmen zur Datenverarbeitung, präzise Kraft, Bewegung und Form verfolgen. Athleten wie der amerikanische Marathonläufer Clayton Young, der jamaikanische Leichtathlet Damar Forbes und der ehemalige olympische Marathonläufer Jake Riley haben diese Technologie bereits getestet.

„Ich bin begeistert vom Potenzial der Striv-Technologie“, sagt Riley. „Sie könnte die Art und Weise, wie wir trainieren und Verletzungen vorbeugen, revolutionieren. Nach dem Testen der Sensoren und dem Betrachten der Daten bin ich überzeugt von ihrem Wert.“

Zwei Lagen flexiblen Elektroden sammeln die Daten

Die Sensorlösung von Striv besteht aus zwei Lagen flexibler Elektroden und einem Material dazwischen, das unterschiedliche elektrische Eigenschaften je nach Krafteinwirkung erzeugen kann. Axl Chen, der Gründer von Striv, arbeitet daran, dieses Material durch Nanostrukturen und andere Optimierungen haltbarer und präziser zu machen. Die entwickelten KI-Algorithmen interpretieren die Sensordaten, um die Bewegung des gesamten Körpers zu analysieren.

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Die Nanofabrikationsausrüstung und die Labore des MIT halfen Chen dabei, verschiedene Designs zu überarbeiten und Prototypen zu bauen. Das MIT.nano Immersion Lab, ausgestattet mit präzisen Geräten zur Bewegungserfassung, spielte eine entscheidende Rolle. „Es ist bemerkenswert, dass das MIT uns so stark unterstützt“, sagt Chen. „Sie sind engagiert, Technologie voranzutreiben.“

Olympischen Spiele die beste Bühne

Für Chen sind die Olympischen Spiele 2024 die perfekte Bühne, um zu zeigen, dass seine Technologie auch auf höchstem Niveau funktioniert. „Die Spiele in Paris bieten uns eine einzigartige Gelegenheit, unser Produkt mit Spitzensportlern zu testen“, sagt Chen. „Danach wollen wir es der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen, damit jeder von der gleichen Unterstützung und den Coaching-Ratschlägen wie Profisportler profitieren kann.“

Im Vorfeld der olympischen Spiele in Paris wurde die Sensorsohle von rund 50 Profisportlern getestet, die meisten davon waren Läufer. In Zukunft soll die Sohle auch ambitionierten Hobbyläufern zugänglich gemacht werden. Chen sieht aber auch in anderen Sportarten enormes Potenzial: „Wir sprechen mit vielen Trainern und sehen Potenzial für Anwendungen im Golf, Wandern, Tennis, Radfahren, Skifahren und Snowboarden.“

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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