3D-Druck gegen Baukrise 16.10.2025, 11:30 Uhr

Günstig, nachhaltig, schnell: 3D-Gebäudedruck geht in Serie

In Heidelberg wächst ein Wohnhaus Schicht für Schicht – aus der Düse: Ein Portaldrucker spritzt millimetergenau auf die Bodenplatte. Nach nur 33 Tagen steht der Rohbau eines dreigeschossigen Mehrfamilienhauses, insgesamt zwölf Wohnungen finden hier Platz. Das Besondere: Erstmals in Deutschland entsteht hier ein seriell geplantes 3D-gedrucktes Gebäude, dessen digitale Vorlage beliebig oft reproduzierbar ist. Die Lösung für Deutschlands Baukrise?

Ein Portaldrucker trägt Schicht für Schicht Beton auf – in Heidelberg entsteht Deutschlands erstes seriell gedrucktes Mehrfamilienhaus.

Ein Portaldrucker trägt Schicht für Schicht Beton auf – in Heidelberg entsteht Deutschlands erstes seriell gedrucktes Mehrfamilienhaus.

Foto: picture alliance/dpa/Uwe Anspach

Schon seit einigen Jahren laufen verschiedene Experimente mit dem 3D-Druck von Gebäuden. Beispielsweise wurde in Beckum 2021 das erste zweigeschossige Wohnhaus Deutschlands gedruckt und weltweit entstehen Demonstrationsprojekte zur Beständigkeit von gedruckten Gebäuden. Der Unterschied in Heidelberg liegt woanders: Hier entsteht erstmals in Deutschland ein größeres, seriell geplantes Mehrfamilienhaus, das als Referenzprojekt für den künftigen Wohnungsbau dienen soll.

Effizient & kostengünstig?

Mehr Haus pro Stunde, weniger Kosten pro Quadratmeter, beliebig oft reproduzierbar – so beschreiben die Projektbeteiligten ihr Ziel. Es gilt als „Turbo für den Wohnungsbau“, weil es in industrieller Manier nachdruckbar ist und weil hier erstmals in Deutschland evoZero von Heidelberg Materials eingesetzt wird. Dieser neue Hochleistungsbaustoff basiert auf CO₂-Abscheidung und Speicherung (CCS) und soll den CO₂-Fußabdruck des Betons drastisch reduzieren. Damit will Heidelberg Materials zeigen, dass 3D-Druck nicht nur schneller, sondern auch klimaverträglicher werden kann.

Stellenangebote im Bereich Bauwesen

Bauwesen Jobs
Stadt Freiburg-Firmenlogo
Abteilungsleitung Verkehrsprojekte (m/w/d) Stadt Freiburg
Freiburg Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Nordbayern-Firmenlogo
Architekt (m/w/d) oder Bauingenieur (m/w/d) im Bereich Bauangelegenheiten Deutsche Rentenversicherung Nordbayern
Bayreuth Zum Job 
Groth & Co. Bauunternehmung GmbH-Firmenlogo
Kalkulator (m/w/d) Groth & Co. Bauunternehmung GmbH
Rostock Zum Job 
DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur/Architekt (m/w/d) DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH
Leipzig Zum Job 
Stadtwerke Essen-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker (gn) für Kanal- und Entwässerungsplanung Stadtwerke Essen
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektmanager*in (m/w/d) für Bau- und Immobilienprojekte THOST Projektmanagement GmbH
Kassel, Frankfurt am Main Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Bautechniker im Bereich Umspannwerke (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Geschäftsbereichsleitung Betrieb und Verkehr (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Maisach Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Bauingenieur Straßenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung Planung Ingenieurbauwerke (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur für Straßenplanung und -entwurf / Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Regensburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur für Straßenplanung und Straßenentwurf (m/w/d) in der Außenstelle München-Maisach Die Autobahn GmbH des Bundes
Maisach Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Streckenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Bauingenieur*in Siedlungswasserwirtschaft - Grundstücksentwässerung (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektmanager*in (m/w/d) in Bahn-Großprojekten THOST Projektmanagement GmbH
Karlsruhe Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Vermessungsingenieur (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Netphen Zum Job 
Stadt Sindelfingen-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) als Technischer Prüfer (m/w/d) Stadt Sindelfingen
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur als Expertin oder Experte Prüfstatik und Nachrechnung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung-Firmenlogo
Vermessungsingenieur (m/w/d) Tief- und Rohrleitungsbau Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung
Stuttgart Zum Job 
Stadtwerke Tübingen-Firmenlogo
Ingenieur für Versorgungstechnik (m/w/d) Stadtwerke Tübingen
Tübingen Zum Job 

In dem Wohngebiet entstehen derzeit drei 3D-gedruckte Wohnhäuser – laut Hersteller 30 % schneller und 10 % günstiger als der Bau eines herkömmlichen Mehrfamilienhauses.

Der Experte Viktor Mechtcherine von der Technischen Universität Dresden sagt: „Wenn diese Zahlen zutreffen, wäre die Kostenreduktion durch den 3D-Druck im Vergleich zum konventionellen Bau tatsächlich ein Meilenstein.“

3D-Druck gegen Wohnungsmangel?

Laut dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung müssten bis 2030 jährlich 320.000 Wohnungen gebaut werden. Im Jahr 2024 konnten allerdings nur 250.000 fertiggestellt werden. Könnten 3D-gedruckte Gebäude in Zukunft die Wohnungsnot in Deutschland verringern?

„Wir sagen, dass wir vom Bauantrag – wenn die Behörden mitmachen – bis zur Fertigstellung es schaffen, unter zwölf Monaten hier ein Gebäude zu erstellen“, sagt Bauherr Hans-Jörg Kraus von der Krausgruppe.

Ein herkömmlicher Hausbau ist normalerweise nicht unter zwei Jahren zu schaffen. Das dreigeschossige 3D-gedruckte Haus mit zwölf Wohnungen in insgesamt 525,8 m² Wohnfläche konnte in 33 Tagen fertiggestellt werden.

Serielles Bauen – ein Schritt zur Lösung der Baukrise

Eine entsprechende Software erstellt auf Grundlage der Baupläne ein 3D-Modell des Gebäudes und legt damit auch fest, wo der Drucker den Beton drucken soll. Mit Tablet und Laptop wird auf der Baustelle etwa die Menge des Betons, der aufgetragen wird, kontrolliert und auch die Konsistenz wird geprüft.

Der entscheidende Fortschritt in Heidelberg liegt nicht nur in der Technik, sondern vor allem im Prinzip: Die Gebäude wurden so konzipiert, dass sie seriell produzierbar sind. Jedes Druckelement und jede Bemessung kann digital kopiert und auf einer anderen Baustelle identisch umgesetzt werden – ohne neue Baupläne erstellen zu müssen. Damit wird aus dem Einzelhaus ein skalierbares System, das sich für den industriellen Wohnungsbau eignet.

Problem ist nicht der Bau

Das Problem ist allerdings nicht das Bauen selbst, sondern vielmehr die Bürokratie, die damit einhergeht. Zwar gibt es durchaus Einsparpotenziale bei Kosten und Ressourcen, aber keine wirkliche Beschleunigung bei den Genehmigungsverfahren. Schwierig ist daher weniger die Druckgeschwindigkeit als der Verwaltungsaufwand und die langwierigen Genehmigungsverfahren. Die meisten Projekte benötigen Sondergenehmigungen – so auch in Heidelberg.

Ein Beitrag von:

  • Anastasia Pukhovich

    Anastasia Pukhovich ist Volontärin beim VDI Verlag. Ihre Tätigkeit beim Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien weckte ihr Interesse an allen Themen rund um Chemie und Umwelt, welche sie auch journalistisch verfolgt.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.