bauma Innovationspreis 07.04.2025, 11:59 Uhr

A7: Talbrücke Thulba wird mit innovativer Schalung neu gebaut

Statt dem klassischen Schalwagen kommt eine Kragarmbahn zum Einsatz. Die Bauweise wurde mit dem bauma Innovationspreis 2025 ausgezeichnet.

Kragarmbahn

Die preisgekrönte Kragarmbahn ermöglicht Betonplatten ohne Durchdringungen. Das reduziert die Gefahr von Rissen.

Foto: Peri SE

Die Talbrücke Thulba an der Autobahn A7 zwischen Fulda und Würzburg hat mehr als 50 Jahre auf dem Buckel. Aufgrund ihres schlechten baulichen Zustands und unzureichender Tragreserven für den heutigen Schwerverkehr wird sie durch einen modernen Neubau ersetzt. Der Ersatz erfolgt in mehreren Bauphasen – bei laufendem Verkehr.

Eine zentrale Rolle spielt dabei eine neue Art der Schalung für den Bau der Fahrbahnplatte. Die neue Bauweise wurde aktuell mit dem bauma Innovationspreis 2025 im Bereich „Bauen“ ausgezeichnet.

Kragarmbahn ersetzt klassischen Schalwagen

Beim ersten Teilbauwerk in Fahrtrichtung Fulda nutzte die Adam Hörnig Baugesellschaft mbH & Co. KG (AHA) noch einen klassischen Verbundschalwagen. Doch beim zweiten Teilbauwerk in Richtung Würzburg geht das Unternehmen neue Wege: Statt oben auf der Brücke fahrender Schalwagen kommt eine unterhalb des Überbaus laufende Kragarmbahn der Firma PERI zum Einsatz. Dadurch lässt sich die Fahrbahnplatte direkt in Ortbeton gießen, ohne dass die Schalung von oben montiert werden muss.

Stellenangebote im Bereich Bauwesen

Bauwesen Jobs
Stadt Freiburg-Firmenlogo
Abteilungsleitung Verkehrsprojekte (m/w/d) Stadt Freiburg
Freiburg Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Nordbayern-Firmenlogo
Architekt (m/w/d) oder Bauingenieur (m/w/d) im Bereich Bauangelegenheiten Deutsche Rentenversicherung Nordbayern
Bayreuth Zum Job 
Groth & Co. Bauunternehmung GmbH-Firmenlogo
Kalkulator (m/w/d) Groth & Co. Bauunternehmung GmbH
Rostock Zum Job 
DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur/Architekt (m/w/d) DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH
Leipzig Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Stoffstrom- und Abfallmanagement für die Außenstelle München-Maisach Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München-Maisach Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Bautechniker im Bereich Umspannwerke (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Geschäftsbereichsleitung Betrieb und Verkehr (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Maisach Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Bauingenieur Straßenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung Planung Ingenieurbauwerke (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) für technische Gebäudeausrüstung, Infrastruktursicherheit und Hochverfügbarkeit im Referat I 24 "Sicherheit in Rechenzentren der Bundesverwaltung" Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Ingenieur*in für Versorgungstechnik mit Teilprojektverantwortung (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur für Straßenplanung und Straßenentwurf (m/w/d) in der Außenstelle München-Maisach Die Autobahn GmbH des Bundes
Maisach Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Streckenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR-Firmenlogo
Bauingenieur*in Siedlungswasserwirtschaft - Grundstücksentwässerung (w/m/d) Wirtschaftsbetrieb Hagen AöR
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektmanager*in (m/w/d) in Bahn-Großprojekten THOST Projektmanagement GmbH
Karlsruhe Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Vermessungsingenieur (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Netphen Zum Job 
Stadt Sindelfingen-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) als Technischer Prüfer (m/w/d) Stadt Sindelfingen
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur als Expertin oder Experte Prüfstatik und Nachrechnung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung-Firmenlogo
Vermessungsingenieur (m/w/d) Tief- und Rohrleitungsbau Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung
Stuttgart Zum Job 
Losberger Modular Systems-Firmenlogo
Bauingenieur für Produktentwicklung (m/w/d) Losberger Modular Systems
Mannheim Zum Job 

Diese Technik vermeidet sogenannte Schalwagenstühle, die bisher für die Auflagerung benötigt wurden. So bleiben die Betonplatten frei von Durchdringungen, was die Gefahr von Rissen in den Querrahmenanschlüssen reduziert.

Schnelleres Bauen bei gleichzeitig höherer Qualität

Die Kragarmbahn wird über Ankerplatten am Obergurt der Brücke befestigt. Diese Aufhängungen lassen sich flexibel entlang des Stahltragwerks platzieren. So lassen sich Störstellen umfahren und die Lasten gleichmäßig verteilen. Im Vergleich zur herkömmlichen Methode verringert sich dadurch das Gewicht des Schalwagens deutlich.

Ein weiterer Vorteil: Die Baustelle bleibt von oben zugänglich. Bewehrungsarbeiten lassen sich dadurch einfacher und schneller ausführen. Rüttelbohlen und Flügelglätter sorgen zudem für eine glatte und langlebige Oberfläche der Fahrbahnplatte.

AHA strebt mit dieser Methode an, die Bauabschnitte in Wochentakten zu realisieren. Das bedeutet: schnellere Fertigstellung, weniger Verkehrseinschränkungen, geringere Umweltbelastung.

Nachhaltigkeit durch Ortbeton

Die neue Bauweise verzichtet bewusst auf Halbfertigteile. Stattdessen wird die komplette Fahrbahnplatte vor Ort betoniert. Das führt zu einer fast fugenlosen Oberfläche und erlaubt eine kompaktere Bewehrung. Beides wirkt sich positiv auf die Haltbarkeit aus.

Gerade bei Stahlverbundbrücken ist die sogenannte Ermüdungsfestigkeit ein wichtiges Thema. Sie beschreibt, wie gut die Brücke auf Dauer den ständigen Lastwechseln des Verkehrs standhält. Weniger Fugen und Störstellen bedeuten hier eine geringere Anfälligkeit für Schäden.

Technische Daten der Talbrücke Thulba (Neubau)

Länge der Brücke:
460 Meter
Maximale Höhe über Gelände:
53 Meter
Höhe des Überbaus:
3,80 Meter
Stützweiten:
45 + 55 + 70 + 90 + 75 + 70 + 55 Meter
Bauweise:
Stahlverbundbrücke mit Taktschieben und Ortbetonplatte
Überbau:
Einzelliger Stahlverbundhohlkasten
Baubeginn:
Oktober 2020
Fertigstellung geplant:
Sommer 2027
Gesamtkosten:
102 Millionen Euro (finanziert durch den Bund)

 

RE-Ing.-konform und verkehrsfreundlich

Die Konstruktion entspricht den Vorgaben der RE-Ing.-Richtlinie. Sie fordert, dass Schalungssysteme sich entweder auf den Untergurten oder auf dem Bodenblech abstützen. Die Lösung von AHA erfüllt diese Bedingung und bringt gleichzeitig weitere Vorteile mit sich.

Durch die verkürzte Bauzeit verringern sich Staus – und damit auch der CO2-Ausstoß. Denn stehender Verkehr belastet das Klima. Die neue Methode bringt also nicht nur technische Vorteile, sondern hilft auch, den Bauprozess klimafreundlicher zu gestalten.

Peter Wagner, Bereichsleiter für Brüchen- und Ingenieurbau bei AHA, sagt: „Wir sind mit dem Status Quo nie zufrieden und suchen stetig Wege, unsere Projekte und die Methoden zu verbessern. Mit der neuen Kragarmbahn haben wir die Chance, genau dies zu tun und die Branche mit einer Innovation voranzubringen.“

Bauablauf bis 2027

Der Ersatzneubau startete im Oktober 2020 mit dem Bau des ersten Teilbauwerks in Seitenlage. Die bestehende Verkehrsverbindung blieb währenddessen erhalten. Sobald der erste Neubau fertig war, wurde der gesamte Verkehr auf ihn umgelegt. Dadurch konnte die alte Brücke abgerissen werden.

Seitdem entsteht das zweite Teilbauwerk in Endlage. Sobald es fertig ist, wird der erste Überbau per Querverschub an seinen finalen Platz verschoben. Im Sommer 2027 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.

Die Brücke wird auf die heutigen und zukünftigen Verkehrsbelastungen ausgelegt. Der Bund investiert rund 102 Millionen Euro in das Projekt.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.