Innovationen 07.04.2025, 14:31 Uhr

Liebherr gewinnt bauma Preis für autonomen Radlader-Betrieb

Liebherr gewinnt auf der bauma 2025 den Innovationspreis für ein autonomes Radlader-System und zeigt neue Konzepte zur CO2-Reduktion.

vollautonomer Radlader-Betrieb

Liebherr kommt mit einem vollautonomen Radlader-Betrieb der automatisierten Baustelle einen Schritt näher.

Foto: Liebherr

Liebherr gewinnt auf der bauma 2025 den Innovationspreis in der Kategorie Digitalisierung für sein System „Liebherr Autonomous Operations“. Der vollautonome Radlader eignet sich für monotone und gefährliche Arbeiten und funktioniert ohne GPS. Parallel stellt Liebherr den ersten Großradlader mit Wasserstoffmotor vor, der CO2-freien Betrieb im Schwerlastbereich ermöglichen soll.

Der autonomen Baustelle einen Schritt näher

Mit „Liebherr Autonomous Operations“ stellt das Unternehmen auf der bauma eine digitale Lösung vor, die einen vollautonomen Betrieb von Radladern ermöglicht. Besonders bei wiederkehrenden Aufgaben oder Einsätzen in gefährlichen Bereichen zeigt das System seine Stärken.

Der autonom fahrende Radlader arbeitet ohne menschliche Steuerung, erfasst seine Umgebung mithilfe von 3D-Sensoren und passt sich veränderlichen Bedingungen automatisch an. Drohnen oder GPS-Signale benötigt das System nicht. Damit eignet es sich auch für den Einsatz unter schwierigen Bedingungen, etwa in Industriehallen oder Steinbrüchen.

Stellenangebote im Bereich Automatisierungstechnik

Automatisierungstechnik Jobs
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Groth & Co. Bauunternehmung GmbH-Firmenlogo
Kalkulator (m/w/d) Groth & Co. Bauunternehmung GmbH
Rostock Zum Job 
Berliner Stadtreinigung (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieur:in Elektrotechnik (w/m/d) Berliner Stadtreinigung (BSR)
B. Braun Avitum Saxonia GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur (w/m/d) B. Braun Avitum Saxonia GmbH
Radeberg, Sachsen bei Ansbach Zum Job 
VIAVI Solutions GmbH-Firmenlogo
Graduate Rotational Program - Entwicklungsingenieur (FPGA / KI) (w/m/d) VIAVI Solutions GmbH
Eningen unter Achalm Zum Job 
VIAVI Solutions GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für schnelle digitale Hardware (m/w/d) VIAVI Solutions GmbH
Eningen unter Achalm Zum Job 
VIAVI Solutions GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Hardwaretests (LabVIEW / TestStand) (m/w/d) VIAVI Solutions GmbH
Eningen unter Achalm Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieur:in Elektrotechnik (w/m/d) Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
Technical Sales Engineer - Renewables & Offshore (m/w/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Stadtwerke Lübeck Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter:in Konzeption, Planung, Bau und Einsatz Fernwärmeanlagen Stadtwerke Lübeck Gruppe
Lübeck Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständige/-r (m/w/d) für EMV und EMF TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
ER-WE-PA GmbH Davis Standard-Firmenlogo
Automatisierungsingenieur (m/w/d) im Sondermaschinenbau ER-WE-PA GmbH Davis Standard
Erkrath Zum Job 
TenneT-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) für den Bereich Schutztechnik TenneT
OCS Optical Control Systems GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieure (m/w/d) für die Bildverarbeitung & Softwareentwicklung OCS Optical Control Systems GmbH
OCS Optical Control Systems GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) für Automatisierungssysteme OCS Optical Control Systems GmbH
OCS Optical Control Systems GmbH-Firmenlogo
Applikationsingenieur (m/w/d) für Automatisierungssysteme OCS Optical Control Systems GmbH
ISB Rhein-Main GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur Leit- und Sicherungstechnik (LST) (m/w/d) ISB Rhein-Main GmbH
Frankfurt Zum Job 
ISB Rhein-Main GmbH-Firmenlogo
Teamleiter Telekommunikationsanlagen DB (m/w/d) ISB Rhein-Main GmbH
Frankfurt Zum Job 
FERCHAU GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Verfahrenstechnik / Anlagenbau (m/w/d) FERCHAU GmbH
Dortmund Zum Job 
FERCHAU GmbH-Firmenlogo
Techniker/Ingenieur Automatisierungstechnik (m/w/d) FERCHAU GmbH

Weniger Routine, mehr Qualifikation

„Gleichzeitig kann damit Raum geschaffen werden, um sich komplexeren Tätigkeiten zu widmen, die menschliche Expertise erfordern“, sagt Dr. Manuel Bös, Leiter für Aufstrebende Technologien bei Liebherr in Bischofshofen. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel kann das autonome System helfen, Personal für anspruchsvollere Aufgaben freizusetzen.

Typische Anwendungen sind etwa das Beladen von Aufgabetrichtern oder der Transport von Material auf kurzen Strecken. Diese Aufgaben erledigt das autonome System effizient und gleichbleibend zu jeder Tageszeit.

Intuitive Steuerung mit Web-App

Die Bedienung erfolgt über eine webbasierte Anwendung namens „Autonomous Job Planner“. Laut Bös sind keine speziellen IT-Kenntnisse erforderlich. „Das System ist sehr intuitiv, benutzerfreundlich und benötigt nur wenige Inputs für den Arbeitsauftrag.“ Nach der Planung führt der Radlader die Aufgabe selbstständig aus.

Dabei achtet das System auf seine Umgebung, erkennt Hindernisse und plant die optimale Route. Es arbeitet ressourcenschonend, was Verschleiß und Kraftstoffverbrauch verringert. Zudem lässt sich jederzeit zwischen autonomem und manuellem Betrieb wechseln.

Noch ist das System nicht serienreif. Auf der Bauma 2025 können Besuchende den Prototypen aber mehrmals täglich in einer Liveshow erleben. Weitere Praxistests sind geplant, um das System unter realen Bedingungen zu erproben.

Erster Großradlader mit Wasserstoffmotor

Neben dem autonomen System zeigt Liebherr den Prototypen L 566 H – den weltweit ersten Großradlader mit Wasserstoffmotor. Die Maschine basiert auf dem Modell L 566 XPower und wurde speziell für schwere Einsätze konzipiert. Wasserstoff gilt hier als besonders geeigneter Energieträger, da Batterielösungen bei großem Energiebedarf an ihre Grenzen stoßen.

Entwickelt wurde der Motor im Liebherr-Werk im schweizerischen Bulle. Er arbeitet nahezu emissionsfrei, stößt kaum Stickoxide aus und bietet einen hohen Wirkungsgrad. Da thermische und mechanische Schnittstellen mit Dieselmotoren vergleichbar sind, lassen sich bestehende Maschinenkonzepte relativ leicht umstellen.

Zwei Jahre Testeinsatz bei STRABAG

Ab Sommer 2025 wird der L 566 H zwei Jahre lang bei STRABAG in einem Steinbruch in Österreich getestet. Ziel ist es, jährlich bis zu 100 t CO2 einzusparen – das entspricht etwa 37.500 l Diesel. Damit zeigen beide Unternehmen, wie alternative Antriebe im Schwerlastbereich zur Reduktion von Emissionen beitragen können.

Weitere Finalisten aus dem Hause Liebherr

Liebherr war mit fünf Projekten beim Innovationspreis vertreten. Drei davon schafften es ins Finale. Neben dem ausgezeichneten „Liebherr Autonomous Operations“ gehörten auch das Fahrerassistenzsystem „Positioning Pilot“ sowie der Transporter „S1 Vision“ zu den nominierten Innovationen.

Der „Positioning Pilot“ ermöglicht teilautomatisiertes Kranfahren und erhöht die Sicherheit auf Baustellen. Der „S1 Vision“ hingegen ist ein radikaler Entwurf für Materialtransporte mit nur einer Achse – ein Konzept, das vor allem im Bergbau neue Wege aufzeigt.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.