China gibt bei globaler Roboter-Installation den Takt vor
Im neuen Bericht der International Federation of Robotics zeigt sich erneut eine Dominanz asiatischer Märkte bei der Installation neuer Roboter in der Industrie.
Weltweit sind Roboter für die Metallbearbeitung besonders gefragt. Das Bild zeigt die Handhabung eines Automobilbauteils aus Aluminium auf der Messe EMO Hannover 2025. Die Branche spricht von Gigacastings.
Foto: M. Ciupek
Die Zahl der weltweit installierten Industrie-Roboter hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Im vergangenen Jahr installierte die herstellende Industrie weltweit insgesamt 542.000 neue Fabrik-Roboter und übertraf dabei die Marke von 500.000 in einem Jahr zum vierten Mal in Folge. Marktführend ist dabei erneut Asien mit 74% der neu in Betrieb genommenen Roboter, Europa und die USA folgen mit 16% und 9%. Diese Daten stammen aus dem World Robotics 2025 Jahrbuch der International Federation of Robotics.
Asien als Vorreiter: China mit Rekord bei Roboterinstallation
China und Japan sind die Top 2 in der Industrie-Robotik. Im Jahr 2024 hatte China einen globalen Anteil von 54% aller Einheiten und damit den größten Robotermarkt weltweit. Mit 295.000 Stück nahm die chinesische Industrie damit die höchste jemals in einem Jahr installierte Zahl an Robotern in Betrieb. 2024 hat China den Einsatz von Industrierobotern außerdem massiv ausgebaut: Die installierte Zahl im operativen Betrieb überschritt erstmals die Marke von 2 Millionen Einheiten – ein absoluter Spitzenwert im internationalen Vergleich.
Japan folgt mit 44.500 installierten Einheiten im Jahr 2024 und bietet damit den zweitgrößten Markt für Industrieroboter weltweit. Trotz eines leichten Rückgangs von 4% kann sich der japanische Markt behaupten.
Deutschland als größter Roboter-Markt Europas
In Europa sank die Zahl der installierten Fabrik-Roboter zwar um 8% auf 85.000 Einheiten. Dennoch wurde damit immer noch das zweitbeste jemals verzeichnete Ergebnis erreicht. Insgesamt 80% aller Roboterinstallationen entfielen laut IFR auf die Europäische Union – 67.800 in Summe.
Deutschland liegt innerhalb Europas weit vorn und bietet den größten Robotermarkt innerhalb Europas und den fünftgrößten weltweit. Nach dem Rekordjahr 2023 gingen die Installationen hierzulande um 5% auf 27.000 Einheiten zurück. Das ist auch für Deutschland das zweitbeste Ergebnis seit Aufzeichnungsbeginn. In Italien, dem zweitgrößten Markt, gingen die Installationen um 16% auf 8.800 Stück zurück. Spanien nimmt aufgrund der starken Nachfrage aus der Automobilindustrie auf dem dritten Platz mit 5.100 Einheiten, Frankreich folgt mit 4.900 installierten Robotern.
Amerika installierte mehr als 50.000 neue Roboter
Das vierte Jahr in Folge lag die Zahl der Installationen in Amerika bei mehr als 50.000 Stück. Allerdings ist das ein Rückgang von 10% im Vergleich zum Vorjahr. Die USA liegen auf dem Kontinent mit einem Anteil von 68% vorn und bieten den größten Markt für Industrie-Roboter in der Region. Da es nur wenige US-Amerikanische Hersteller gibt, greift das Land auf importierte Robotereinheiten aus Japan und Europa zurück. In den USA sind jedoch viele lokale Systemintegratoren aktiv, die Automatisierungslösungen mit Robotern realisieren.
Auch in Mexico und Kanada ging die Zahl der Roboterinstallationen zurück: Mexico erreichte eine Gesamtzahl von 5.600 Einheiten, in Kanada lag die Zahl bei 3.800 Einheiten. In beiden Ländern ist die Automobilindustrie der wichtigsten Abnehmer von Industrie-Robotern.
Globales Wachstum bei Robotern erwartet
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Internationale Währungsfond erwarten für 2025 allgemein ein globales Wachstum zwischen 2,9% und 3,0% und für 2026 zwischen 2,9% und 3,1%. Geopolitische Spannungen, kriegerische Auseinandersetzung in Osteuropa und im Nahen Osten sowie Handelsstörungen wirken sich negativ auf die Weltwirtschaft aus.
Auch die Robotik-Branche ist gegen solche Auswirkungen nicht immun, wobei es keine Anzeichen dafür gibt, dass der langfristige Wachstumstrend in näherer Zukunft ein Ende findet. Trotz regionaler Schwankungen, bewertet die IFR die globale Entwicklung insgesamt als positiv. Laut Prognosen soll die Marke von 700.000 Einheiten weltweit bis 2028 überschritten werden.
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