Zukunftstechnologien entwickeln 25.06.2024, 10:14 Uhr

Woven City: Toyotas intelligente Stadt begrüßt erste Einwohner

Toyota baut in Japan eine intelligente Stadt der Zukunft. Noch in diesem Jahr sollen erste Bewohner in „Woven City“ einziehen.

Woven City

So soll Woven City nach Abschluss der Bauarbeiten aussehen.

Foto: Toyota

Weniger als vier Jahre nach der Ankündigung seiner Pläne für den Bau einer intelligenten Stadt in der Nähe des Mount Fuji in Japan, teilt Toyota mit, dass die ersten Bewohner bald in die Woven City einziehen werden. Diese Stadt soll als lebendiges Labor für die Erforschung neuer Technologien wie Wasserstoffantrieb, autonome Fahrzeuge, Roboter und künstliche Intelligenz (KI) dienen.

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Zehn Milliarden Euro Investitionsvolumen

Mit einem geplanten Investitionsvolumen von rund zehn Milliarden Euro steht die Fertigstellung der Stadt kurz bevor. Laut Toyota sollen die ersten Bewohner noch dieses Jahr einziehen. Dies ermöglicht es Experten, die Mobilitätsmuster der Stadt zu analysieren.

Die künftigen Bewohner werden in umweltfreundlichen, intelligenten Häusern leben. Diese Häuser werden aus Holz gebaut, hauptsächlich mit Wasserstoff betrieben und mit Solarzellen ausgestattet sein. Toyota-Präsident Akio Toyoda erklärt: „Der Aufbau einer kompletten Stadt von Grund auf, selbst in einem kleinen Maßstab wie diesem, ist eine einzigartige Gelegenheit, Zukunftstechnologien zu entwickeln.“

In Woven City werden Mitarbeiter und ihre Familien, Rentnerehepaare, Einzelhändler, Wissenschaftler und Industriepartner zusammenleben. Anfangs bietet die Stadt Platz für bis zu 2.000 Menschen, wobei diese Zahl mit der Zeit kontinuierlich erhöht werden soll.

Stadt der Zukunft mit drei Zonen

Woven City ist in drei verschiedene Zonen unterteilt: Fußgängerzonen, Straßen für autonome Fahrzeuge und Routen für aktive Fortbewegungsmittel wie Fahrräder. Für die Verwirklichung dieses Traums arbeitet Toyota mit dem renommierten Architekturbüro Bjarke Ingels Group (BIG) zusammen. BIG ist bekannt für Projekte wie das VIA 57 West in New York, das LEGO House in Dänemark und die VM Houses in Kopenhagen.

Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von 708.000 Quadratmetern und ist auf dem ehemaligen Gelände des Toyota-Werks Higashi-Fuji entstanden, das vor vier Jahren geschlossen wurde.

Nachhaltigkeit ist oberstes Gebot in der Stadt: Die Gebäude wurden hauptsächlich in traditioneller japanischer Holzbauweise errichtet. Robotergestützte Produktionsmethoden reduzieren den CO2-Fußabdruck zusätzlich. Photovoltaik-Anlagen produzieren Strom, auch Wasserstoff-Brennstoffzellen kommen für die Stromerzeugung zum Einsatz.

Modernste Assistenztechnologien im Einsatz

Laut Toyota wird Woven City ein Ort der Co-Creation sein. Hier sollen Erfinder und Bewohner zusammenkommen, um neue Ideen, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Das Unternehmen möchte sich von einem traditionellen Automobilhersteller zu einem Mobilitätsunternehmen weiterentwickeln. Das Ziel ist es, Bewegung neu zu definieren – nicht nur als Transport von Menschen, sondern auch als Verbesserung der Lebensqualität durch effiziente, praktische und angenehme Mobilitätslösungen für Menschen, Güter, Informationen und Energie.

Die Wohnungen sind mit modernsten Assistenztechnologien wie In-Home-Robotik ausgestattet, um den Bewohnern Unterstützung zu bieten. Sensorbasierte künstliche Intelligenz überwacht ihren Gesundheitszustand und verbessert den Alltag.

Auf den Hauptstraßen verkehren ausschließlich vollständig autonome, emissionsfreie Fahrzeuge, die die Bewohner transportieren. Der Toyota e-Palette wird sowohl für den Personen- und Warentransport als auch für mobilen Einzelhandel genutzt.

Stadt zu Ehren des Toyota-Gründers

Die Stadt wurde zu Ehren von Sakichi Toyoda benannt, dem Gründer von Toyota. Toyoda erfand ursprünglich einen automatischen Webstuhl, um seiner Mutter das Weben zu erleichtern, bevor sein Sohn den heutigen Automobilgiganten schuf. Die Woven City (auf Deutsch: gewebte Stadt) soll diese Tradition der Innovation fortsetzen und eine Plattform für bahnbrechende Entwicklungen bieten.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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