Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz 28.04.2025, 09:00 Uhr

Warum gesunde Führung heute wichtiger ist als je zuvor

Ein gesunder Arbeitsplatz entsteht nicht von selbst – er braucht Führungskräfte, die Verantwortung für das Wohlbefinden ihrer Teams übernehmen. Gesunde Führung wird damit zum entscheidenden Hebel, um Ausfallzeiten zu reduzieren, Motivation zu stärken und Unternehmen langfristig erfolgreich aufzustellen.

Psychische Belastungen am Arbeitsplatz:

Psychische Belastungen am Arbeitsplatz: Ein unterschätztes Risiko für Unternehmen.

Foto: PantherMedia / Andriy Popov

Der Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz wird jedes Jahr am 28. April begangen und soll das Bewusstsein für die Bedeutung sicherer und gesunder Arbeitsbedingungen stärken. Er wurde von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ins Leben gerufen, um auf die Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten aufmerksam zu machen. An diesem Tag werden weltweit Initiativen, Kampagnen und Veranstaltungen organisiert, die Unternehmen, Beschäftigte und Regierungen dazu ermutigen, ihre Bemühungen für einen besseren Arbeits- und Gesundheitsschutz zu verstärken. Der Fokus liegt darauf, Arbeitsplätze nicht nur sicherer, sondern auch menschenwürdiger zu gestalten.

Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz

Psychische Erkrankungen gehören in Deutschland heute zu den häufigsten Gründen für Krankschreibungen. Der aktuelle Psychreport der DAK-Gesundheit zeigt, dass die Zahl der Fehltage wegen psychischer Probleme im Jahr 2024 auf 342 Tage pro 100 Beschäftigte gestiegen ist – im Vergleich zu 323 Tagen im Jahr davor. Besonders stark ist der Anstieg bei Depressionen: Hier wurden 183 Fehltage je 100 Beschäftigte gezählt, ein Anstieg von 50 Prozent. Auch bei älteren Arbeitnehmern ab 60 Jahren nahmen die depressionsbedingten Fehltage deutlich zu – von 169 auf 249 Tage.

Psychische Erkrankungen führen oft zu langen Ausfallzeiten und stellen sowohl für die betroffenen Beschäftigten als auch für ihre Arbeitgeber eine große Belastung dar. Sie bringen zusätzlich Stress, mögliche Stigmatisierung und Herausforderungen für das gesamte Umfeld und die Organisation mit sich. „Um dem wirksam zu begegnen, brauchen wir mehr Aufklärung über Ursachen psychischer Erkrankungen, einen offenen, vorurteilsfreien Umgang mit Depressionen und Angststörungen sowie gezielte Angebote zur Förderung der mentalen Gesundheit – wir brauchen auch angesichts des Fachkräfte- und Arbeitnehmermangels eine Kultur der Gesunderhaltung in den Unternehmen“, Nils Schmidt Vorstand vom Verband für Fach- und Führungskräfte (DFK).

Führung als Schutzfaktor

Der DFK – Verband für Fach- und Führungskräfte weist darauf hin, dass der Arbeitsplatz ein wichtiger Schutzfaktor für die psychische Gesundheit sein könne, wenn Führung, Kommunikation und Unternehmenskultur entsprechend gesundheitsförderlich gestaltet würden. Führungskräfte seien dabei besonders gefordert und zugleich selbst belastet: Verantwortung, Zeitdruck, komplexe Aufgaben und knappe Ressourcen stellten gerade für das mittlere Management eine große Herausforderung dar. Persönliche Eigenschaften wie Perfektionismus, mangelnde Abgrenzung oder emotionale Überforderung könnten das Risiko für Erschöpfung und Burnout zusätzlich erhöhen. Außerdem werde betont, dass das Führungsverhalten einen direkten Einfluss auf die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden habe: Schlechtes Führungsverhalten – etwa durch Ignoranz, Konfliktvermeidung oder Unklarheit – erhöhe den Stress, während ein wertschätzender, transparenter und empathischer Führungsstil das Wohlbefinden stärke.

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„Führung ist ein entscheidender Hebel für psychische Gesundheit. Wer mit Haltung führt, achtsam kommuniziert und Belastungsgrenzen respektiert, schützt nicht nur einzelne Beschäftigte, sondern stärkt das gesamte System. Dafür müssen in den Organisationen aber auch die Voraussetzungen geschaffen werden“, erklärt auch Sebastian Müller, Verbandsgeschäftsführer vom DFK in einer Pressemitteilung.

Gesunde Arbeitsplätze, starke Unternehmen

Experten weisen darauf hin, dass gesunde Arbeitsbedingungen nicht nur dem Wohlbefinden der Beschäftigten dienen, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bringen. Psychische Belastungen führten zu Fehlzeiten, erhöhten Unfallrisiken und spürbaren Leistungseinbußen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts investierten Unternehmen jährlich über 10,1 Milliarden Euro in Prävention, Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung – etwa ein Drittel davon aus eigenen Mitteln. Diese Investitionen zahlten sich aus: Sie verringerten Ausfallzeiten, stärkten die Mitarbeiterbindung, senkten die Fluktuation und verbesserten das Arbeitgeberimage. Ein europäischer Vergleich zeige zudem, dass 62 % der Beschäftigten in Deutschland von ihren Unternehmen zu psychischen Belastungen am Arbeitsplatz befragt würden – ein im EU-Vergleich hoher Wert. Sebastian Müller habe außerdem betont, dass Ausgaben für gesundes Arbeiten kein Kostenfaktor, sondern ein wichtiger Wettbewerbsvorteil im internationalen Kampf um Fachkräfte seien.

Gesunde Führung entsteht nicht von allein. Dafür braucht es klare Erwartungen an die Rolle von Führungskräften, Schulungen zur gesundheitsförderlichen Führung und die Förderung der Selbstmanagementfähigkeiten von Führungskräften. Wichtig sind auch verbindliche Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen (GB Psych) und eine Unternehmenskultur, die Offenheit, Vertrauen und klare Grenzen unterstützt.

„Es braucht daher präventive Maßnahmen auf allen Ebenen: arbeitsgestaltend, beratend, begleitend – von betrieblichem Gesundheitsmanagement bis zum Eingliederungsmanagement nach Erkrankung“, sagt Nils Schmidt. „Wer psychische Gesundheit ernst nimmt, führt besser – und erfolgreicher.“

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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