Zum E-Paper
Digitale Schadensanalyse 03.08.2021, 10:00 Uhr

Bauschäden und Mängel per App dokumentieren

Eine digitale Dokumentation des Baufortschritts ermöglicht es, wichtige Aufgaben bereits auf der Baustelle zu erledigen. Dabei werden auch Schäden und Mängel schnell und nachvollziehbar aufgenommen.

Die digitale Baudokumentation erfolgt schneller und besser auf der Baustelle. Foto: panthermedia.net/mikdam

Die digitale Baudokumentation erfolgt schneller und besser auf der Baustelle.

Foto: panthermedia.net/mikdam

Die Dokumentation von Mängeln und Schäden zählt zu den Hauptaufgaben in der Bauleitung. Auf vielen Baustellen kommen dazu noch nach wie vor die Digitalkamera und das Diktiergerät zum Einsatz. Nach der Informationsaufnahme vor Ort finden sich Bauleiter dann im Büro wieder, wo weitere Arbeitsstunden in das Abtippen der Informationen sowie die Formatierung der Schadenslisten investiert werden müssen. Seit Smartphones und Tablets auf der Baustelle zur Standardausstattung gehören, geht das auch einfacher. Mobile Anwendungen ermöglichen eine digitale Dokumentation und Überwachung des Bauablaufs, die Zeit spart und Rechtssicherheit schafft. Anstatt die Informationen zunächst aufzunehmen und anschließend zu sortieren, erfolgt die komplette Dokumentation mit Baudokumentations-Apps in einem Aufwasch – samt Fotodokumentation und Beschreibung. Der digitale Zeitstempel stellt die Nachvollziehbarkeit sicher, die Kategorisierung bringt Struktur in die Baudaten. Vorteile sehen die Anbieter, von denen es inzwischen in ganz Deutschland einige gibt, vor allem in der Zeitersparnis, der gesteigerten Produktivität sowie der rechtlichen Sicherheit. Darüber hinaus sind die Unterlagen im digitalen System für den gesamten Zeitraum der Gewährleistung abgelegt und können bei Bedarf nach Stichworten durchsucht werden.

Digitale Dokumentation auf der Baustelle

Auch wenn die Anbieter sich in der Tiefe und im Funktionsumfang deutlich unterscheiden, läuft die digitale Baudokumentation mittels App in den meisten Fällen nach einem einheitlichen Schema ab. Die Grundlage bildet ein planbasiertes Ticket-System, das eine mobile Aufnahme von Mängeln, Schäden und anderen Vorgängen ermöglicht. Auf der Baustelle öffnen die Verantwortlichen den Plan, setzen einen Pin an die betroffene Stelle und füllen das Ticket entsprechend mit Foto und Beschreibungstext aus. Durch die exakte Verortung ist sichergestellt, dass der Mangel auch tatsächlich am entsprechenden Ort gefunden wird. Bei vielen Anbietern erleichtert die Diktierfunktion die Informationsaufnahme. Sind die Subunternehmer im System integriert, so kann der Schaden direkt als Aufgabe zugewiesen und vom jeweiligen Verantwortlichen bearbeitet werden. Die Statusänderung erfolgt per Klick und alle Parteien werden automatisch über eine Benachrichtigung informiert. Wird eine Mängelliste benötigt, so können Nutzer in den meisten Anwendungen auf Export-Funktionen zurückgreifen und erhalten ihr fertig formatiertes PDF in wenigen Klicks.

Qualität und Effizienz der Dokumentation steigern

Anwender, die ihren Bauablauf bereits digital festhalten, berichten von vielfältigen Verbesserungen in der Bauüberwachung. Die BPH Ingenieurgesellschaft mbh beispielsweise wickelt die digitale Baudokumentation seit über einem Jahr mit der Baumanagement-Software Capmo aus und ist überzeugt, dass sich dadurch nicht nur die Effizienz, sondern auch die Qualität der Dokumentation gesteigert hat. „Die Baudokumentation muss erledigt werden, das ist gar keine Frage. Doch da ich die Arbeit nicht während der Baubegehung machen konnte, ist sie oft liegen geblieben oder in den späten Abend gerutscht”, so Geschäftsführer Martin Kerkhof, und meint: „Da nun mehr Zeit und mehr Möglichkeiten für die Baudokumentation zur Verfügung stehen, wird auf meiner Baustelle digital nicht nur schneller, sondern auch besser dokumentiert.”

Hilfestellung zur Dokumentation in den Flutregionen

Die Vorteile der digitalen Baudokumentation kommen Ingenieuren in den Flutregionen Deutschlands aktuell besonders zu Gute. Nach der Katastrophe im Juli stehen diese nun vor der Mammutaufgabe, die unzähligen Schäden festzuhalten, deren Ausmaß einzuschätzen und Aufbaumaßnahmen zu planen. Damit die Dokumentation dabei schnell und rechtssicher vonstattengehen kann, stellt das Softwareunternehmen Capmo den Firmen in den betroffenen Regionen seine Baumanagement-Software kostenlos zur Verfügung – zunächst für sechs Wochen und bei Bedarf mit Verlängerung. Wer das Angebot in Anspruch nehmen möchte, kann sich ganz einfach per E-Mail unter info@capmo.de, telefonisch unter (+49) 08921540420 bei dem Unternehmen in München melden oder unter www.capmo.de/lp/fluthilfe registrieren. Die Verifizierung der Hilfsbedürftigkeit erfolgt anhand des Firmenstandorts.

Das könnte Sie auch interessieren:

Zeit- und Budget im Blick behalten

Start-ups unterstützen das Baugewerbe bei der Digitalisierung

Erleichtere Bodensanierung durch Drohnenflug

Von Johanna Böllmann, Capmo