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27.01.2022, 10:00 Uhr

Bauelemente effizienter herstellen mit Augmented Reality

Unter dem Namen Chekker kommt noch in diesem Jahr eine digitale Systemlösung von Schöck und Robotic Eyes auf den Markt, die die Produktion von Betonfertigteilen revolutionieren soll.

Statt Pläne und Ergebnisse abgleichen zu müssen, bekommen die Werker mit dem Chekker eine schrittweise Anleitung im Maßstab 1:1 direkt auf die Arbeitsfläche projiziert. Foto: Schöck Bauteile

Statt Pläne und Ergebnisse abgleichen zu müssen, bekommen die Werker mit dem Chekker eine schrittweise Anleitung im Maßstab 1:1 direkt auf die Arbeitsfläche projiziert.

Foto: Schöck Bauteile

Gemeinsam mit dem Softwareunternehmen Robotic Eyes GmbH aus Graz hat die Schöck Bauteile GmbH ein digitales Produkt für die automatisierte Produktions- und Qualitätssicherung bei der Herstellung von Betonfertigteilen entwickelt, das 2022 unter dem Namen Chekker am Markt eingeführt wird. Im Zuge dessen beteiligte sich Schöck Ende 2021 mit 49,95 Prozent an Robotic Eyes. Produziert und vertrieben wird das Produkt vom Start-up Beamionic GmbH, einer Neugründung und 100-Prozent-Tochter von Robotic Eyes.

Projektion einer Schritt-für-Schritt-Anleitung

Mit Chekker erhalten Betonfertigteilwerke ein Messinstrument, das als Hybridlösung aus 2,5D-Laser- und Beamerprojektion sowie einer optionalen AR-Visualisierung (Augmented Reality) auf Tablet, Smartphone oder HoloLens gleichzeitig die Herstellung der Fertigteile erleichtert. Statt Pläne und Ergebnisse abgleichen zu müssen, bekommen die Werker mit dem Chekker eine schrittweise Anleitung in Originalgröße direkt auf die Arbeitsfläche projiziert.

Chekker kombiniert eine 2,5D-Laser-/Beamerprojektion mit optionaler Augmented-Reality-Visualisierung auf Tablet, Smartphone oder HoloLens.

Foto: Schöck Bauteile

Das automatisierte Produktions- und Qualitätssicherungsystem Chekker für die Herstellung von Betonfertigteilen ist das erste Produkt der neugegründeten Beamonic GmbH.

Foto: Schöck Bauteile

Mit der 3D-Augmented-Reality-Visualisierung durch Chekker lässt sich die Abstraktion aus dem planerischen 3D-Modell auf einfache Art und Weise operativ umsetzen.

Foto: Schöck Bauteile

Ende 2021 beteiligte sich Schöck mit 49,95 Prozent an der Robotic Eyes GmbH, deren Neugründung Beamionic GmbH das automatisierte Produktions- und Qualitätssicherungssystem Chekker vertreibt. Hier die Führungsmannschaft von links nach rechts: Beamionic-Geschäftsführer Hubert Fritschi, Robotic-Eyes-CEO Dr. Wolfgang Walcher, Dr. Bernhard Reitinger (Technischer Geschäftsführer der Robotic Eyes und Geschäftsführer von Beamionic) sowie Mike Bucher, der Vorstandsvorsitzende der Schöck AG.

Foto: Schöck Bauteile

„2,5D-Projektion“ bedeutet hier, dass eine 2D-Projektion „höhenkorrekt“ erfolgt, also nicht nur der Plan korrekt auf eine ebene Fläche (die Schalung) projiziert wird, sondern ein zum Beispiel 25 Zentimeter darüber liegendes Bewehrungseisen zwar nicht wie in einem Hologramm im Raum (3D), aber wenigstens ebenfalls in korrekter Größe dargestellt wird. Dabei lassen sich zur besseren Orientierung Elemente in unterschiedlichen Ebenen in verschiedenen Farben einfärben (Bild 3 der Bildergalerie)
Während eine automatisierte Kalibrierung für Präzision sorgt, überwacht die integrierte, automatisierte Qualitätsüberprüfung die exakte Ausführung und meldet jede Abweichung. Zudem erlauben die optional, parallel erfassten Zeitdaten den Fertigteilwerken eine automatisierte Nachkalkulation beziehungsweise erleichtern die Analyse des Herstellungsprozesses.

Schöck-Beteiligung an Robotic Eyes

Der Beteiligung von Schöck Bauteile an Robotic Eyes ging eine langjährige Zusammenarbeit voraus. Das österreichische Softwareunternehmen mit knapp 20 Mitarbeitern gehört nach eigenen Angaben zu den Vorreitern bei Produkten unter anderem für die Baubranche, die Augmented Reality oder Künstliche Intelligenz einsetzen.

Die Geschäftsführung der Beamionic übernehmen Dr. Bernard Reitinger, technischer Geschäftsführer bei Robotic Eyes und Beamionic, und Hubert Fritschi, bisher in verschiedenen leitenden Funktionen bei Schöck tätig.

Vereinfachung und Automatisierung von Arbeitsprozessen

„Digitalisierung bedeutet nicht nur das Anschaffen neuer Technik, sondern in erster Linie die Vereinfachung und Automatisierung von Arbeitsprozessen“, sagt Mike Bucher, Vorstandsvorsitzender der Schöck AG. Mit dem Chekker unterstütze man die Produktionsprozesse in Effizienz und Qualität. „Wir freuen uns, dass unsere langjährige Zusammenarbeit mit Robotic Eyes im Rahmen dieser Produktneuentwicklung zu einer festen Partnerschaft führte“, ergänzte er.

Gemeinsam wolle man die Digitalisierung im Baubereich durch den Einsatz neuartiger Technologien vorantreiben. „Insbesondere für Schöck, bei der Bemessungssoftware seit Jahren eine wichtige Rolle spielt, bedeutet der Einsatz von Digitalisierung und AR-Lösungen einen Quantensprung und eröffnet neue, außerordentlich interessante Möglichkeiten der Qualitätssicherung“, so Bucher.

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Von Schöck AG / Karlhorst Klotz