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75 Prozent Materialeinsparung 13.12.2021, 16:53 Uhr

Betonplatten mit 90 Prozent geringerem CO2-Fußabdruck zugelassen

CPC-Betonplatten haben die erste allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) für vorgespannten Carbonbeton in Deutschland erhalten. Damit ist es nun möglich, die ressourcenschonenden und klimafreundlichen Betonbauteile mit der CPC-Technologie deutschlandweit einzusetzen.

Fuß- und Radwegbrücken sowie Brückenbeläge gehören zu den Anwendungsgebieten für CPC-Elemente, die seit kurzer Zeit über eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung verfügen. Foto: Holcim

Fuß- und Radwegbrücken sowie Brückenbeläge gehören zu den Anwendungsgebieten für CPC-Elemente, die seit kurzer Zeit über eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung verfügen.

Foto: Holcim

Seit November 2021 verfügen die von Holcim Deutschland und der CPC AG als Kooperationspartner entwickelten CPC-Betonplatten über eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ Nr. Z-71.3–42) beim Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt). In ihr ist eine vollständige statische Bemessung der CPC-Betonplatten enthalten, sodass sich Bauteile wie Treppenstufen, Beläge, Balkonplatten und Außenwandbekleidungen individuell bemessen lassen. Aber auch Modulbrücken können laut Holcim mit CPC-Betonplatten einfach und ressourcenschonend erstellt werden.

CPC-Platten (carbon prestressed concrete) sind mit dünnen vorgespannten Carbonlitzen bewehrt.

Foto: Holcim

Filigrane und dennoch belastbare Platten

Als Anwendungsgebiete für die filigranen und dennoch belastbaren Platten kommen Bauprodukte wie Fuß- und Radwegbrücken, Brückenbeläge, Balkonplatten, Treppen, Bodenplatten, Fassadenelemente und Betonmöbel in Betracht. In Kombination mit anderen innovativen Ansätzen wie Lichtbeton seien vielfältige Ansätze denkbar.

CPC-Platten fallen drei bis vier Mal dünner als mit üblichem Beton gefertigte Platten aus. Sie haben daher bei gleicher Tragfähigkeit ein geringeres Gewicht und eignen sich zum Beispiel gut als Balkonplatten.

Foto: Holcim

„Für das serielle Bauen sind die dünnen CPC-Betonelemente ideal“, so Andreas Borgstädt, der bei Holcim den CPC-Vertrieb aufgebaut hat. Sie lassen sich industriell und großformatig fertigen und anschließend auf Maß zuschneiden. Neben einfachen seien auch frei geformte Zuschnitte, Oberflächenbearbeitungen wie Fräsen und Bürsten, Bohrungen, Schlitzfräsungen oder Taschen möglich.

Großanlage zur Produktion in Bau

„‚Mehr mit weniger bauen‘, das ist unser Credo. Und mit der abZ für CPC machen wir einen großen Schritt in diese Richtung“, kommentiert Thorsten Hahn, CEO Holcim Deutschland. Das Unternehmen werde jetzt noch mehr Tempo bei der Markteinführung der neuartigen Bauteile aufnehmen.

In Essen bei Oldenburg (Niedersachsen) baut das Holcim Tochterunternehmen Vetra Betonfertigteilwerke GmbH derzeit eine Großanlage für CPC-Platten. Im ersten Halbjahr 2022 wird der Produktionsstart erfolgen. „Schon jetzt ist die Nachfrage sehr hoch ”, hat Borgstädt beobachtet.

Auch Belieferung anderer Länder geplant

Die deutsche Zulassung erleichtert auch den Markteintritt in andere europäische Länder. Daher plant Holcim, auch die Märkte in den Niederlanden und Skandinavien zu beliefern.

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Von Holcim/Vetra / Karlhorst Klotz