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Gebäudehülle 19.01.2024, 00:00 Uhr

Transparente Solarmodule für nachhaltige Großprojekte

Gebäudeintegrierte Photovoltaik wird nicht am Gebäude oder auf dem Gebäudedach angebracht, sondern in die Fassade oder das Dach integriert. Die Ästhetik spielt bei transparenten Solarmodulen eine besonders große Rolle.

AI & XR-3D-Rendering Machine: Energie mit Transparenz – Von der Fassade bis zum Parkplatz – Transparente Solarmodule. Foto: Xpert.Digital - Konrad Wolfenstein

AI & XR-3D-Rendering Machine: Energie mit Transparenz – Von der Fassade bis zum Parkplatz – Transparente Solarmodule.

Foto: Xpert.Digital - Konrad Wolfenstein

Schon bald könnten transparente Solarmodule in Verbindung mit Smart-Grid-Technologien eine zentrale Rolle in der Stadt der Zukunft spielen und in dieser für eine dezentrale und nachhaltige Energieversorgung sorgen. Genau genommen könnten sie Teil eines integrierten Systems werden, das Energieerzeugung, -speicherung und -management kombiniert und damit auf die dynamischen Anforderungen des städtischen Lebens reagiert.

Verschmelzung von Architektur und Photovoltaik

Unter Gebäudeintegrierter Photovoltaik (GIPV), im englischen auch Building-Integrated Photovoltaics (BIPV), versteht man die Integration von transparenten PV-Modulen in die Gebäudehülle, also in die Fassade oder das Dach. Damit dienen GIPV-Systeme nicht nur der Stromerzeugung, sondern sind auch Baumaterial. Transparente Solarmodule eröffnen somit neue Möglichkeiten für Architekten und Stadtplaner, insbesondere in Innenstädten, wo der Platz für herkömmliche Solarmodule oftmals begrenzt ist. Hier stellen sie eine energieeffiziente und ressourcenschonende Alternative zu herkömmlichen Fassadenelementen dar. Die Grenzen zwischen Bauwerk und Energieerzeugern verschwimmen und unsere Städte könnten schon bald zu aktiven Energieproduzenten werden.

Die Vorteile

Die GIPV-Systeme fügen sich nahtlos in das Stadtbild ein und steigern mit einer modernen Ästhetik den visuellen Reiz von Gebäuden. Sie senken darüber hinaus den Bedarf an traditionell erzeugter Energie und unterstützen die Reduzierung von CO2-Emissionen. Durch das Verbinden von Baufunktionen und Energieproduktion lassen sich erheblich Kosten einsparen. Zudem können transparente Solarmodule in verschiedenen Größen und Formen hergestellt werden, was ihre Anwendung in verschiedenen Gebäudetypen ermöglicht. Damit macht GIPV die Nutzung von Solarenergie auch in dicht bebauten Innenstädten möglich, was einen entscheidenden Vorteil in Bereichen mit begrenztem Platzangebot darstellt.

Die Herausforderungen

Die Anfangsinvestitionen sind oft höher als bei herkömmlichen Solarmodulen. Um letztere zu übertreffen, sollte außerdem die Effizienz transparenter Solarmodule weiter gesteigert werden. Außerdem zu beachten ist, dass baurechtliche und denkmalschutzrechtliche Bestimmungen die Installation von GIPV-Systemen erschweren können.

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Von Von Xpert.Digital – Konrad Wolfenstein / Melanie Schulz