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Additive Fertigung 08.12.2023, 07:00 Uhr

DFG-Forschungsprojekt zum 3D-Druck verlängert

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert den Forschungsverbund der Technischen Universitäten Braunschweig und München zum 3D-Druck im Bauwesen weitere vier Jahre. Ziel des Verbundes „Additive Manufacturing in Construction“ (ACM) ist es, Baumassen nicht nur zu reduzieren, sondern diese auch effizienter herzustellen. Neben dem Betonbau soll das 3D-Druck-gestützte Bauen mit Lehm sowie das Bauen für den Hochwasserschutz vorangetrieben werden.

Für die digitale Fertigung von Betonbauteilen ist das Forschungsprojekt von TU Braunschweig und TU München weiter bewilligt worden. Foto: TRR 277 AMC/Janna Vollrath

Für die digitale Fertigung von Betonbauteilen ist das Forschungsprojekt von TU Braunschweig und TU München weiter bewilligt worden.

Foto: TRR 277 AMC/Janna Vollrath

Eine ineffiziente Materialausnutzung, hohe Umweltbelastungen und stagnierende Produktivität prägen noch allzu oft gängige Bauprozesse. Insbesondere vor dem Hintergrund einer wachsenden Weltbevölkerung und des steigenden Bedarfs an Wohnraum stößt das Bauwesen an seine Grenzen. Neue Wege zur Ressourcen- und CO2-Einsparung sind gefragt. Hier setzt der Sonderforschungsbereich der TU Braunschweig und TU München an.

Grundlagen zum 3D-Druck

In den vergangenen vier Projektjahren haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Forschungskooperation die Voraussetzungen geschaffen, um die 3D-Drucktechnologie (Additive Fertigung) im großen Maßstab für das Bauwesen anzuwenden. Sie haben verschiedene 3D-Drucktechnologien erforscht. Darüber hinaus ist es ihnen gelungen, die Bewehrung zu integrieren oder den 3D-Druck in die Prozesskette des Bauens aufzunehmen.

Materialeinsparung im Beton- und Lehmbau

Die zweite Förderperiode mit dem Titel „The opportunity of large impact“ soll das Forschungsprogramm jetzt ergänzen. Im Betonbau geht es etwa darum, Bauteilmassen zu reduzieren und Bindemittel für den Beton energie- und emissionsarm herzustellen. Außerdem soll Lehm als Baustoff in das 3D-Druck-Forschungsprogramm aufgenommen werden. Beide Prozesse könnten für den landschaftlichen Infrastrukturbau wie etwa den Hochwasserschutz neue Möglichkeiten eröffnen. Daneben planen die Forscherinnen und Forscher ökologische Aspekte des 3D-Drucks zu quantifizieren und mithilfe analytischer Ökobilanzverfahren zu optimieren.

Auf einen Blick: die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs.

Foto: TRR 277 AMC/Ida Mantey

Ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit

„Die Fortführung des DFG-geförderten Sonderforschungsbereichs zum 3D-Druck im Bauwesen markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer innovativen und nachhaltigen Zukunft des Bauwesens“, sagt die Präsidentin der TU Braunschweig, Angela Ittel. Professor Harald Kloft, ebenfalls von der TU Braunschweig, bezeichnet den 3D-Druck als digitale Schlüsseltechnologie für den Bausektor. Dabei umfasse die Technologie sowohl das Material als auch den Herstellungsprozess. Ziel des Projektes sei es etwa Antworten auf die Frage zu finden, mit welchem Material und welchem 3D-Druckverfahren welches Bauteil am sinnvollsten hergestellt werden könne. Professorin Kathrin Dörfler von der TU München ergänzt: „Die additive Fertigung ist eine skalierbare Technologie mit globalem Wirkungspotenzial, die effizientere, nachhaltigere und individuell angepasste Bauwerke ermöglicht.“

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Von TU Braunschweig / TU München / Melanie Schulz