Rückbau von Brücken

Viele der meist zwischen 1965 und 1985 gebauten Brücken in Deutschland sind heute marode. Grund sind die Belastungen durch den überproportionalen Anstieg des Schwerverkehrs – insbesondere des Transitverkehrs – , die deutliche Spuren hinterlassen haben. Umfassende und zeitnahe Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen sind deshalb für viele ältere Brücken zwingend notwendig. Nicht alle Brücken können jedoch instandgesetzt werden. Dann kommt nur noch ein Rückbau infrage, der oft durch den Bau einer neuen Brücke „nebenan“ begleitet wird. Da bislang keine allgemeingültigen und lückenlosen Richtlinien und Standards zum Thema Brückenrückbau existieren, muss jeder Rückbau individuell betrachtet werden.

In diesem Sinne werden Strategien, Konzepte und Methoden des Rückbaus, sowie die aktuell diskutierten Ansätze zur Entwicklung einer Rückbau-Richtlinie für Brücken vorgestellt. Zahlreiche prominente Beispiele aus der Praxis wie das der Rethe-Hubbrücke in Hamburg, den Rückbau zweier Spannbetonbrücken über der Bundeswasserstraße Neckar und der Rheinbrücke Fußach, geben Teilnehmenden konkrete Hilfestellungen für die Planung und Umsetzung eigener Projekte. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Einsatz und der Nutzen von Digitalisierungsmethoden im Rückbau.

Die Konferenz findet am 15. und 16. Mai 2024 im Relexa-Hotel in Frankfurt am Main statt (https://www.vdi-wissensforum.de/weiterbildung-bau/at-rueckbau-bruecken/).

Die Top-Themen:

• Praxisberichte zum Rückbau über Flüssen und Wasserstraßen
• Herausforderungen und Lösungen für Brücken mit dem Waagebalkenprinzip und Erfahrungsberichte zur Ersatzbaustoffverordnung (EBV)
• Zustandsmonitoring von Brücken und Prognosemodelle für die Restlebensdauer
• Umsetzung der Richtlinie VDI 2555 Baulogistik in der Praxis
• Plenardiskussion: Digitalisierung in der Rückbauplanung

Die Konferenzleitung

Die Leitung der Konferenz „Rückbau von Brücken“ übernimmt Prof. Dr.-Ing. Jan Akkermann, Lehrbeauftragter für Konstruktiven Ingenieurbau und das Bauen im Bestand im Bereich Infrastruktur an der Hochschule Karlsruhe.

Das Programm

Folgende Themen stehen auf der Agenda:

Keynote

• Das Bauprogramm der DB – Maßnahmen und Herausforderungen
• Erfahrungen mit der neuen Ersatzbaustoffverordnung (EBV)
• Die Ersatzbaustoffverordnung in der Praxis – Top oder Flop?
• Die Behandlung von Gefahrstoffen im Planungsprozess eines Brückenbauwerks

Zustandsmonitoring zur Optimierung der Rückbauplanung

• Monitoring von Bauwerken und mögliche Steuerungen
• Schallemissionsmonitoring: Wenn das Bauwerk bis zum Rückbau noch weiterbetrieben werden muss
• Bildbasierte Erfassung von Tragwerken zur digitalen Geometrie- und Zustandsmodellierung

Digitalisierung im Brückenrückbau

• Digitalisierung von Schadstoffuntersuchungen und Rückbauplanungen bei Ingenieurbauwerken
• Erhalt von Brücken mit Hilfe digitaler Verfahren: eine Alternative zum Rückbau?
• Lebensdauer von Brücken – wann ist der „richtige“ Zeitpunkt für den Abbruch?
• Plenardiskussion: Digitalisierung in der Rückbauplanung

Mechanischer Rückbau über Wasserstraßen

• Rückbau zweier Spannbetonbrücken über der Bundeswasserstraße Neckar
• Rückbau einer havarierten Rohrbrücke über den Oder-Spree-Kanal
• Rückbau der Rheinbrücke Fußach – Aushub und Verschub mittels Vorschubrüstung
• Rückbau der Rethehubbrücke von 1934 im Hamburger Hafen

Rückbau von Brücken im Waagebalkenprinzip

• Rückbau von Spannbetonbrücken im Waagebalkenprinzip
• Entwurf eines obenliegenden Traggerüsts für den Rückbau einer Spannbetonbrücke im Waagebalkenprinzip

Rückbauprojekte unter besonderen logistischen Anforderungen

• Rückbau einer Autobahnbrücke A6 über elektrifizierte Bahngleise
• VDI Richtlinie 2555 Baulogistik – Anwendung beim Brückenrückbau

Begegnungen

Neben einem intensiven Informationsaustausch haben Teilnehmende des Branchentreffs die Möglichkeit für Diskussionen, Fachgespräche und den Austausch mit Expertinnen und Experten, Kolleginnen und Kollegen, Referierenden sowie Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern. Das abendliche Get-togethers am ersten Konferenztag bietet zusätzliche Networking-Optionen.