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Nachwuchs finden 17.08.2022, 15:59 Uhr

Azubi-Bagger soll Talente ködern

Fast überall ist die Not groß, weil Fachkräfte und Nachwuchs schwer zu bekommen sind, auch in der Baubranche. Manches Unternehmen reagieren mit kreativen Ideen, um Interesse bei potenziellen Auszubildenden zu wecken.

Suchbild mit Azubi (von links): Beutlhauser-Verkaufsberater Alexander Wittl und Benjamin Schreiner, Hubert Blaim, Manfred Sandeck sowie Max Dietl von Strabag hoffen junge Nachwuchstalente mit dem eigens für sie angeschafften „Azubi-Bagger“ zu finden. Und wo bleiben die? Auflösung im nächsten Bild weiter unten... Foto: Beutlhauser

Suchbild mit Azubi (von links): Beutlhauser-Verkaufsberater Alexander Wittl und Benjamin Schreiner, Hubert Blaim, Manfred Sandeck sowie Max Dietl von Strabag hoffen junge Nachwuchstalente mit dem eigens für sie angeschafften „Azubi-Bagger“ zu finden. Und wo bleiben die? Auflösung im nächsten Bild weiter unten...

Foto: Beutlhauser

Auszubildende zu finden und ans Unternehmen zu binden stellt mittlerweile für nahezu alle Betriebe eine Herausforderung dar. Zentral ist die Frage: Wie lässt sich das Interesse bei potenziellen Azubis wecken, die Karriere im Unternehmen machen wollen?

Kampf um Talente

Einen kreativen Weg geht die Strabag AG Direktion Bayern Nord mit Sitz in Regensburg. Sie hat in Zusammenarbeit mit Beutlhauser einen „Azubi-Bagger“ angeschafft, der einzig den Auszubildenden zur Verfügung steht. Mit dem „Azubi-Bagger“ bietet Strabag im sogenannten „Kampf um Talente“ nach Angaben von Beutlhauser ein Alleinstellungsmerkmal im bayerischen Raum.

Zugleich ist der Bagger Teil der Ausbildungsoffensive , die das Unternehmen in Bebra mit einer Konzern-Lehrwerkstatt zur gezielten Nachwuchsförderung voranzutreiben versucht. Doch der Gedanke an die über 400 Kilometer Entfernung zu diesem hessischen Ausbildungscenter hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach niederbayerische Azubis abgeschreckt, sich für Strabag als künftigen Arbeitgeber zu entscheiden. Daher entwickelte der Technischer Direktionsleiter Hubert Blaim die Idee, ein eigenes kleines Ausbildungscenter in Bogen zu schaffen.

Bagger für Schulungszwecke

Normalerweise werden Auszubildende zum Baugeräteführer direkt auf den Baustellen mit den Geräten vertraut gemacht. Anders im neuen niederbayrischen Ausbildungscenter, dessen Highlight der „Azubi-Bagger“ ist. Ihn können die Auszubildenden direkt auf dem Firmengelände kennenlernen – ohne Druck und Zeitnot.

Ausgestattet wurde er mit allen gängigen Anbaugeräten. Um die künftigen Fachkräfte bereits frühzeitig an die Arbeit mit 2D/3D-Steuerungen heranzuführen, verfügt er sogar über eine Steuerungsvorrüstung.

In den Wintermonaten haben die Azubis die Chance, sich intensiv mit der Bedienung vertraut zu machen und verschiedene Szenarien am Standort zu üben. In der Sommersaison wird der Azubi-Bagger zusätzlich auf die Baustellen geschickt, damit die angehenden Baumaschinenführer auf „ihrem“ Bagger Praxiserfahrung sammeln können.

Ein Azubi lächelt vom Steuer der Maschine; ebenfalls bereits ausbilden lassen sich acht weitere bei der Strabag AG, die am Azubi-Bagger mit einem Firmenlogo im Graffiti-Style Jugendnähe demonstriert.

Foto: Beutlhauser

Derzeit nutzen neun Auszubildende zum Baumaschinenführer die Maschine, die sich auch optisch von anderen Baggern unterscheidet. Für den Azubi-Bagger sollte ein modernes, jugendliches Design entwickelt werden, bei dem beispielsweise das Strabag-Logo als Graffiti den Bagger ziert.

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Von Beutlhauser Holding / Karlhorst Klotz