Dünn wie Papier 22.05.2014, 07:00 Uhr

Forscher entwickeln erste serientaugliche Solarzelle aus Perowskit

Die erste serientaugliche Solarzelle aus dem als Wundermaterial gepriesenen Perowskit haben italienische Wissenschaftler jetzt präsentiert. Sie ist so dünn wie ein Blatt Papier und konkurrenzlos günstig. In den kommenden Jahren könnte sie die Fertigung von Solarzellen revolutionieren. 

Für die Herstellung der dünnen Solarzellen nutzen die italienischen Forscher eine Art Tinte, die aus Perowskitkristallen besteht. Ein Wirkungsgrad von bis zu 25 Prozent erscheint den Experten machbar. 

Für die Herstellung der dünnen Solarzellen nutzen die italienischen Forscher eine Art Tinte, die aus Perowskitkristallen besteht. Ein Wirkungsgrad von bis zu 25 Prozent erscheint den Experten machbar. 

Foto: Universität Rom

Die Solarzelle der italienischen Forscher hat zwar nur ein Drittel des Wirkungsgrades, den Konkurrenten in Großbritannien und der Schweiz gemeldet haben. Doch die schaffen die Rekorde lediglich im Labor. Von einer Serienfertigung sind sie noch weit entfernt.

Die Arbeitsgruppe um Aldo Di Carlo von der Universität Tor Vergata in Rom nutzt einen organischen Farbstoff und eine Art Tinte, die aus Perowskitkristallen besteht. Diese wiederum sind ein in der Natur vorkommendes Material, das aus Calcium, Titan und Sauerstoff besteht – sogenanntes Calciumtitanat. Die fotovoltaisch aktiven Materialien werden lagenweise auf einer Unterlage aus Glas per Drucker abgeschieden.

Wissenschaftler wollen Wirkungsgrad steigern

Di Carlo ist sich sicher, dass sich der Wirkungsgrad noch deutlich verbessern lässt: „Unser aus organischen und anorganischen Stoffen bestehendes Hybridmodul wird in den kommenden Jahren die Fertigung von Solarzellen revolutionieren.“

Perowskite haben eine spezielle Kristallstruktur. Erstmals berühmt wurden sie, als die späteren Nobelpreisträger Johannes Georg Bednorz und Karl Alexander Müller das Material ein wenig manipulierten, sodass es bei Temperaturen supraleitende Eigenschaften zeigte, die weit über denen lagen, die bis dahin bekannt waren.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Stricker Dienstleistungs GmbH-Firmenlogo
Vertriebs- & Projektleiter (m/w/d/kA) Energy Stricker Dienstleistungs GmbH
Dortmund Zum Job 
TenneT-Firmenlogo
FACTS Ingenieur (m/w/d) TenneT
Bayreuth Zum Job 
Stern-Wywiol Gruppe GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Umweltmanager (m/w/d) / Environmental Manager Stern-Wywiol Gruppe GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Hochspannungstechnik - HVDC (m/w/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in Bau und Ansprechpartner/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Bad Gandersheim Zum Job 
Universität zu Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in Versorgungstechnik Universität zu Köln
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik als Projektleiter Umspannwerke (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Raum Südbayern (Oberpfalz, Niederbayern, Oberbayern) Zum Job 
Fachhochschule Kiel-Firmenlogo
W2-Professur für Elektrische Netze und Energiespeicher Fachhochschule Kiel
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Bauingenieur für Straßenplanung und -entwurf/ Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Referentin/ Referent (w/m/d) für Zuwendungsmaßnahmen und Wettbewerbe Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Helmholtz-Zentrum Hereon-Firmenlogo
Abfallbeauftragte (m/w/d) für konventionelle Reststoffe Helmholtz-Zentrum Hereon
Geesthacht (bei Hamburg) Zum Job 
RheinEnergie-Firmenlogo
Gruppenleiter Maschinen- und Verfahrenstechnik Kraftwerk (m/w/d) RheinEnergie
Hochschule Esslingen-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet Klimatechnik Hochschule Esslingen
Esslingen am Neckar Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) für Energieinfrastruktur und Bauvorschriften Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur Landespflege Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH-Firmenlogo
Technischer Trainee (m/w/d) / Umwelt / Deponie / Bauingenieurwesen AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH
Biddle GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur HLK/TGA (m/w/d) als Key Account Manager Retail Biddle GmbH
Stadtwerke Augsburg Holding GmbH-Firmenlogo
Planer*in (m/w/d) PV-Anlagen Stadtwerke Augsburg Holding GmbH
Augsburg Zum Job 
naturenergie netze GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur Netzführung (m/w/d) naturenergie netze GmbH
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
Stricker Dienstleistungs GmbH-Firmenlogo
Vertriebs- & Projektleiter (m/w/d/kA) Energy Stricker Dienstleistungs GmbH
Dortmund Zum Job 
Stricker Dienstleistungs GmbH-Firmenlogo
Vertriebs- & Projektleiter (m/w/d/kA) Energy Stricker Dienstleistungs GmbH
Dortmund Zum Job 
TenneT-Firmenlogo
FACTS Ingenieur (m/w/d) TenneT
Bayreuth Zum Job 
Stern-Wywiol Gruppe GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Umweltmanager (m/w/d) / Environmental Manager Stern-Wywiol Gruppe GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Hochspannungstechnik - HVDC (m/w/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 

2009 entdeckte Tsutomu Miyasaka von der Universität Tokio, dass dieses Material auch die Fähigkeit hat, höchst effektiv Photonen, also Lichtteilchen, einzufangen. Eine ein Mikrometer dicke Schicht aus winzigen Calciumtitanatkristallen fängt ebenso viel Licht ein wie eine 180-Mal dickere Siliziumschicht. Die Photonen sorgen dafür, dass in den Kristallen Protonen und Elektronen, also positiv und negativ geladene Atomkernteilchen, voneinander getrennt werden. Die Kunst der Forscher ist es, zu verhindern, dass diese nicht rekombinieren, sich also wieder sehr nah kommen, sondern über getrennte Elektroden als elektrischer Strom abfließen.

Perowskit-Zellen sind so dünn wie ein Blatt Papier

Michael Grätzel, der jahrelang an seiner Erfindung, der Farbstoffsolarzelle, festhielt, war schnell von den Perowskiten begeistert. Dem Chemiker an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne gelang es, im Labor eine Zelle mit einem Wirkungsgrad von 15 Prozent herzustellen. Den Ruhm teilt er sich mit Henry Snaith, Physiker an der Oxford University, der eine etwas andere Technik verfolgt.

20 bis 25 Prozent sind drin, glauben Experten, mehr schafft auch Silizium nicht. Perowskitzellen sind allerdings so dünn wie ein Blatt Papier und konkurrenzlos billig. Die Investitionskosten könnten auf ein Fünftel sinken, wenn sich der industrielle Prozess der italienischen Forscher entscheidend verbessern lässt. Ein Problem allerdings bleibt: In natürlich vorkommendem Calciumtitanat finden sich Spuren des giftigen Schwermetalls Blei.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.