Hilfe für Frühchen 10.06.2014, 07:00 Uhr

Künstliche Gebärmutter soll Schock der Frühgeburt abschwächen

Babys verlieren bei der Geburt schlagartig ihre Geborgenheit. Neun-Monats-Kinder stecken das locker weg, Frühchen erholen sich manchmal nie von dem Schock. Eine textile Nachbildung des Uterus mit eingebauten Aktuatoren soll das Trauma künftig abschwächen.

Ein Frühchen liegt in der Geburtsklinik Berlin Neuköln in einem Brutkasten. Bislang bieten diese sogenannten Inkubatoren lediglich Wärme. Der künstliche Uterus soll der natürlichen Gebärmutter sehr viel ähnlicher sein.

Ein Frühchen liegt in der Geburtsklinik Berlin Neuköln in einem Brutkasten. Bislang bieten diese sogenannten Inkubatoren lediglich Wärme. Der künstliche Uterus soll der natürlichen Gebärmutter sehr viel ähnlicher sein.

Foto: dpa

Ungeborene Babys befinden sich sicher im Leib der Mutter: Sie hören ihre Stimme, können sich im Fruchtwasser bewegen, empfangen Reize von der Wand der Gebärmutter, vernehmen den Herzschlag und haben stets die gleiche Temperatur. Das ändert sich schlagartig bei der Geburt. Brutkästen, so genannte Inkubatoren, bieten dann nur noch die gewohnte Wärme. Die Geborgenheit ist dagegen mit einem Schlag verschwunden.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Uterus aus Stoff soll Kindern Geborgenheit bieten

Säuglinge, die nach neun Monaten geboren werden, stecken die neue, unwirtliche Umwelt meist locker weg. Ganz anders sogenannte Frühchen, also Babys, die weit vor dem errechneten Termin geboren werden. Die meisten leiden später an motorischen und sensorischen Defiziten, die behandelt werden müssen. Künftig sollen diese Säuglinge in einem künstlichen Uterus heranwachsen, bis sie reif sind für das wirkliche Leben als Baby.

Wissenschaftler der Hohenstein Institute in Bönnigheim nahe Stuttgart, die sich auf die Entwicklung von Textilien spezialisiert haben, arbeiten derzeit an einer Art Tasche aus Stoff, die den mütterlichen Uterus simulieren soll. Integriert werden Aktuatoren, die das Baby stimulieren – wie die Muskelbewegungen des realen Uterus. So werden die motorischen und sensorischen Fähigkeiten gefördert und damit die Entwicklung des Gehirns. 

Aus einem Lautsprecher werden das dumpfe Pochen des Herzens der Mutter und ihre Stimme zu hören sein. Beides hat eine beruhigende Wirkung auf das Frühgeborene und stimuliert gleichzeitig dessen Entwicklung. Derzeit befinden sich am Markt keine Medizinprodukte für Säuglings-Inkubatoren, die eine sogenannte sensorische Integrationstherapie ermöglichen.

Erster Prototyp soll 2015 fertig sein

Weil die Technik der eines Taucheranzugs ähnelt, haben die Hohensteiner das Spezialunternehmen Beluga-Tauchsport aus Scheeßel in Niedersachsen mit ins Boot geholt. Als Textilspezialist nimmt die Weberei M. Zellner aus Michelau in Oberfranken am Projekt teil.

Entscheidend für den Erfolg des Projekts, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird, ist die Auswahl eines Gewebes, das der inneren Oberfläche des Uterus möglichst vollkommen gleicht. Sie muss sich genau so anfühlen, die gleiche Elastizität haben und den Bewegungen des Frühchens den gleichen Widerstand entgegensetzten wie das natürliche Vorbild. Der erste Prototyp soll im nächsten Jahr fertig sein und getestet werden.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.