Berechtigte erhalten Einmalzahlung 01.04.2020, 09:53 Uhr

VW: 80 % der Dieselkäufer haben sich für Vergleichszahlungen angemeldet

Haben Opfer des Dieselskandals in Deutschland eine Entschädigung verdient? Volkswagen und der Bundesverband der Verbraucherschützer haben sich jedenfalls auf einen Vergleich geeinigt. 80 % der berechtigten 260.000 Dieselkunden haben sich bereits für die Einmalzahlung angemeldet.

VW-Konzernchef Matthias Müller hat zum Rund-um-Schlag ausgeholt. Die Kunden in Europa hätten im Gegensatz zu den US-Kunden einfach keine Entschädigung verdient. Und außerdem hätten die deutschen Kunden eine Doppelmoral und würden viel zu wenige der schönen Elektroautos von VW kaufen.

VW-Konzernchef Matthias Müller hat zum Rund-um-Schlag ausgeholt. Die Kunden in Europa hätten im Gegensatz zu den US-Kunden einfach keine Entschädigung verdient. Und außerdem hätten die deutschen Kunden eine Doppelmoral und würden viel zu wenige der schönen Elektroautos von VW kaufen.

Foto: dpa/Uli Deck

Wie gestaltet sich die Einmalzahlung?

5 Jahre nach Bekanntwerden des Dieselskandals haben sich Volkswagen (VW) und die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) auf ein Vergleichsangebot des Autobauers in Höhe von insgesamt 830 Millionen Euro geeinigt. Rund eine Viertelmillion Dieselfahrer erhalten dadurch eine Einmalzahlung. 80 % davon haben sich bereits für die Vergleichszahlung angemeldet. Bis zu 6.257 Euro erhalten Kunden von Volkswagen abhängig vom Modell und Baujahr ihres Dieselfahrzeugs. Die Einmalzahlung richtet sich je nach Fahrzeug und Fahrzeugalter und kann zwischen 1.350 und 6.257 Euro liegen. Das teilte der vzbv in Berlin mit. Zum Hintergrund: Mit einer Musterklage hatten mehr als 260.000 Dieselfahrer ihre Chancen auf Schadensersatz von Volkswagen erhöht. Der Verbraucherschutz trat stellvertretend für sie als Kläger auf.

15 % des ursprünglichen Kaufpreises

Bei den Summen handelt es sich um durchschnittlich 15 % des ursprünglichen Kaufpreises, so der Bundesverband. Zusätzlich übernehme VW individuelle Anwaltskosten von bis zu 190 Euro netto, wenn der Verbraucher den Vergleich annimmt. Das Vergleichsangebot gilt nun bis zum 20. April.

Manipulationen an den Abgaswerten

Im September 2015 hatte Volkswagen nach Prüfungen von Behörden und Forschern in den USA Manipulationen an den Abgaswerten von Dieselautos zugegeben. Die Software gewisser Motoren war so eingestellt, dass beim Fahren deutlich mehr giftige Stickoxide (NOx) ausgestoßen wurden als in Tests.

VW hat seitdem mit den Folgen des Dieselskandals zu kämpfen. Zur Erinnerung: VW hat gelogen und betrogen und ist dabei aufgeflogen. Zunächst wurden nur US-amerikanische Kunden entschädigt. Auf die Frage, warum der Konzern nur diese Kunden entschädigt, antwortete der VW-Chef der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: „Auf der einen Seite kritisieren viele die amerikanische Gesetzgebung in anderen Zusammenhängen, siehe TTIP. Wenn es aber darum geht, selbst Vorteile daraus zu ziehen, scheint das amerikanische Recht auf einmal der richtige Weg zu sein.“

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US-Kunden bekommen bis zu 10.000 Dollar

In den USA entschädigt VW Opfer des Skandals mit bis zu 10.000 US-Dollar. „In Amerika werden wir für 2,0-L-TDI-Fahrzeuge auch nach dem Rückruf die dort sehr viel strengeren Emissionswerte nicht zu 100 Prozent erfüllen können“, sagt Müller.

Kunden in Europa entstünde kein Nachteil,  weder beim Verbrauch noch bei den Fahreigenschaften. So das damalige Statement. Sie könnten daher auch nicht auf eine Entschädigung hoffen. Das Urteil des vzbv sieht heute anders aus.

Vorstellung des neuen E-Golf in der Gläsernen Manufaktur: Auch die zweite Generation des E-Golf kommt nach Schätzung der Kollegen von auto motor und sport auf eine reale Reichweite im Verkehr von etwa 200 km. Das Auto hat aber einen Einstiegspreis von 35.000 Euro. Könnte das ein Grund für das zögernde Kaufverhalten der Kunden sein? Für VW-Chef Müller nicht. Der schimpft auf seine Kunden.

Vorstellung des neuen E-Golf in der Gläsernen Manufaktur: Auch die zweite Generation des E-Golf kommt nach Schätzung der Kollegen von auto motor und sport auf eine reale Reichweite im Verkehr von etwa 200 km. Das Auto hat aber einen Einstiegspreis von 35.000 Euro. Könnte das ein Grund für das zögernde Kaufverhalten der Kunden sein? Für VW-Chef Müller nicht. Der schimpft auf seine Kunden.

Quelle: Sebastian Kahnert/dpa

VW streicht weltweit 30.000 Stellen

Weltweit kam es bei VW zu 30.000 Stellenstreichungen – davon bis zu 23.000 in Deutschland. Gleichzeitig stieg die wöchentliche Arbeitszeit von 35 auf 40 Stunden.

Müller nannte den dramatischen Personalabbau beschönigend eine „Schlankheitskur“. Wörtlich sagte er der Frankfurter Allgemeinen: „Der Volkswagen Konzern, insbesondere die Marke VW, hat Fett angesetzt in den Erfolgsjahren.“ Deshalb brauche es „eine Schlankheitskur, die nehmen wir jetzt in Angriff – und zwar sozialverträglich“.

Betriebsversammlung mit VW-Vorstandschef Matthias Müller im März 2016 in Wolfsburg: Damals war von Stellenabbau noch keine Rede. Jetzt hat VW mitgeteilt, das weltweit 30.000 Stellen abgebaut werden, davon 23.000 in deutschen Werken.

Betriebsversammlung mit VW-Vorstandschef Matthias Müller im März 2016 in Wolfsburg: Damals war von Stellenabbau noch keine Rede. Jetzt hat VW mitgeteilt, das weltweit 30.000 Stellen abgebaut werden, davon 23.000 in deutschen Werken.

Quelle: Julian Stratenschulte/dpa

Hier lesen Sie den Dieselskandal im Überblick. 

Ein Beitrag von:

  • Axel Mörer-Funk

    Axel Mörer-Funk ist Gesellschafter der Medienagentur S-Press in Bonn. Nach einem Volontariat beim Bonner Generalanzeiger und dem Besuch der Journalistenschule Hamburg arbeitete er u.a. als freier Journalist für dpa, Bunte und Wirtschaftswoche.

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Pressesprecherin beim VDI e.V.

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