Zufällig entdeckt 10.08.2016, 10:50 Uhr

Jungbrunnen für Motoren und Co.: Ein Schmierfilm, der fast ewig hält

US-Forscher haben ein Material entdeckt, dass den Betrieb von Maschinen jeder Art revolutionieren könnten: Der Nano-Film reduziert Reibung gegenüber herkömmlichen Schmierstoffen enorm. Und vor allem regeneriert er sich selbst.

Bisher sollen Additive im Schmieröl Schäden an Motorenteilen vermeiden. Künftig könnte auf diese vielleicht verzichtet werden. Forscher haben einen Schmierstoff entdeckt, der sich von selbst regeneriert. 

Bisher sollen Additive im Schmieröl Schäden an Motorenteilen vermeiden. Künftig könnte auf diese vielleicht verzichtet werden. Forscher haben einen Schmierstoff entdeckt, der sich von selbst regeneriert. 

Foto: Argonne National Laboratory

Die Entdeckung liegt schon Jahre zurück. Aber es brauchte lange Forschung und gewaltige Rechnerkapazitäten, um zu verstehen, was da eigentlich passiert. Jetzt sind die Wissenschaftler vom Argonne Laboratory, das zur US-Energiebehörde gehört, endlich so weit. Sie haben den Prozess entschlüsselt, der einen völlig neuartigen Schmierstoff hervorbringt. Einen, der sich gleichsam selbst heilt und damit die Lebensdauer beweglicher Maschinenteile drastisch erhöhen könnte.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Axetris AG-Firmenlogo
Elektroingenieur:in Sensorik Axetris AG
Kägiswil (Schweiz) Zum Job 
CONDOK GmbH-Firmenlogo
LSA-/ILS-Ingenieur/-Techniker (m/w/d) CONDOK GmbH
Kiel, Koblenz, Hamburg Zum Job 
Axetris AG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur:in Sensorik Axetris AG
Kägiswil (Schweiz) Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Flugsicherungsingenieur* (m/w/d) DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Münster, Osnabrück (Greven) Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) für den Bereich Straßenplanung und Straßenentwurf Die Autobahn GmbH des Bundes
Netphen, Dillenburg, Bochum Zum Job 
GELSENWASSER AG-Firmenlogo
Ingenieur*in - Bereich Leitungsbau (m/w/d) GELSENWASSER AG
Gelsenkirchen Zum Job 
Plansee-Firmenlogo
Software Developer (f/m/d) Plansee
Reutte (Österreich) Zum Job 
Messe Berlin GmbH-Firmenlogo
Mitarbeiter (m/w/d) in der Leit- und Sicherheitszentrale Real Estate Messe Berlin GmbH
Sweco GmbH-Firmenlogo
Projektleitung HKLS (m/w/x) Sweco GmbH
München Zum Job 
pester pac automation GmbH-Firmenlogo
Qualifizierungstechniker (w/m/d) pester pac automation GmbH
Wolfertschwenden Zum Job 
Sweco GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur HKLS (m/w/x) Sweco GmbH
München Zum Job 
Jungheinrich-Firmenlogo
Projektingenieur / Industrial Engineer (m/w/d) Jungheinrich
Moosburg an der Isar Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Projektmanager*in Hochbau (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
RTW GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Strategie und Planung für den Eisenbahnbetrieb und die Infrastruktur der digitalen Schiene RTW GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
RTW GmbH-Firmenlogo
Umweltingenieur (m/w/d) RTW GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
RTW GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Infrastrukturprojekt (m/w/d) RTW GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)-Firmenlogo
Ingenieur/in, Naturwissenschaftler/in (w/m/d) Leiter/in Nationales Erprobungszentrum für Unbemannte Luftfahrtsysteme Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)
Cochstedt Zum Job 
Stadtwerke Pinneberg GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Ingenieur Siedlungswasserwirtschaft Wasser / Abwasser (m/w/d) Stadtwerke Pinneberg GmbH
Pinneberg Zum Job 
EMAG Maschinenfabrik GmbH-Firmenlogo
Angebotstechniker BU Schleifen (m/w/d) EMAG Maschinenfabrik GmbH
J.P. Sauer & Sohn Maschinenbau GmbH-Firmenlogo
Technical Proposal Manager (m/w/d) J.P. Sauer & Sohn Maschinenbau GmbH
Der diamantähnliche Kohlenstoff entsteht bei einer chemischen Reaktion mit dem Öl.

Der diamantähnliche Kohlenstoff entsteht bei einer chemischen Reaktion mit dem Öl.

Quelle: Argonne National Laboratory

Angefangen hat alles mit einem Versuch, wie ihn Teamleiter Ali Erdemir schon öfter durchgeführt hatte. Er wollte untersuchen, was passiert, wenn man einen Stahlring mit einem Film aus Nanoteilchen versieht und ihn hohem Druck und extremen Temperaturen aussetzt. Einem speziellen Film, der katalytisch aktive Metall-Moleküle enthält – solche Moleküle also, die chemische Reaktionen auslösen können, in denen andere Materialien zerfallen.

Praktisch keine Abnutzung am Metall

Als die Forscher sich das Ergebnis ansahen, entdeckten sie weder den erwarteten Rost noch irgendwelche messbaren Schäden an dem Stahlring, dafür aber eine schwarze Ablagerung. Bei der Analyse unter Hochleistungsmikroskopen entdeckten sie eine Struktur, die sie schon in anderen Nano-Filmen erkannt hatten: Kohlenstoff ähnlich Diamanten.

Das Forscherteam um Ali Erdemir am Argonne Laboratory.

Das Forscherteam um Ali Erdemir am Argonne Laboratory.

Quelle: Argonne Laboratory

Die Überraschung aber war, dass die Reibung um 25 bis 40 % geringer war als bei allen vorher benutzten Schmierstoffen, und das praktisch keine Abnutzung an dem Ring festzustellen war. Weitere Tests ergaben, dass der Film sich nach dem Experiment von selbst neu „auffüllte“, wie die Forscher sagen. Er regenerierte sich spontan.

Für Reaktion reicht gewöhnliches Öl

Dass sie hier eine große Entdeckung vor sich hatten, war den Wissenschaftlern klar. Für weitere Analysen war der Nanotechnologie-Experte Subramanian Sankaranarayanan verantwortlich. Und er kam zu dem Schluss: „Hier findet unter extremen Bedingungen eine Katalyse statt, die durch Reibung ausgelöst wird. Dies eröffnet ein neues Forschungsfeld, und es hat das Potenzial, die Perspektive auf Schmierstoffforschung zu ändern.“

In der Praxis könnte die Entdeckung bedeuten, dass teure und weitaus weniger haltbare Schmierstoffe ersetzt werden können. Chemische Zusätze (Additive) könnte man reduzieren oder sogar ganz weglassen. Denn der Clou an dem Nano-Film ist, dass er für die chemische Reaktion nur ganz gewöhnliches Schmieröl braucht.

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.