Automobil 08.03.2013, 22:00 Uhr

Extra breiter Stahl erleichtert den Automobilbau

Als Weltpremiere hat ArcelorMittal die Produktion der Stahlsorte Usibor im französischen Florange gefeiert. Die im Februar präsentierte Fertigung in Lothringen läuft auf Hochtouren und beliefert Kfz-Hersteller wie VW, Mercedes, BMW und Ford Saarlouis bereits mit dem extra breiten Stahlband, das Automobile leichter machen soll.

ArcelorMittal hat einen extrabreiten Stahl entwickelt, der das Karosseriegewicht um 5 % reduziert. Foto: ArcelorMittal

ArcelorMittal hat einen extrabreiten Stahl entwickelt, der das Karosseriegewicht um 5 % reduziert.

Foto: ArcelorMittal

Endlich gibt es einmal gute Nachrichten im krisengebeutelten Stahlbereich. „Wir feiern hier eine Weltpremiere“, verkündete Henri-Pierre Orsoni, der Regionalchef von ArcelorMittal für den Bereich Atlantik und Lothringen Mitte Februar in Florange. „Unser Stahlwerk kann weltweit als einziges Spulen mit einer Breite von bis zu 1850 mm herstellen“, erklärte er den eigens nach Lothringen geladenen Pressevertretern.

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Rund 7 Mio. € hat der Stahlkonzern in das Werk investiert, um die Stahlsorte Usibor Alusi in Extrabreite herstellen zu können. Von 1550 mm bis 1850 mm reicht das Angebot. Weitere Investitionen in Höhe 55 Mio. € seien geplant.

Extra breiter Stahl erleichtert den Automobilbau

Extra breiter Stahl erleichtert den Automobilbau

Der veredelte Warmumformungsstahl wird vor allem für Struktur- und Sicherheitsteile in Fahrzeugen verwendet. „Er kann das Gewicht der Karosserie um bis zu 25 % reduzieren“, hob Orsoni hervor und verwies zugleich auf weitere vorteilhafte Eigenschaften des resistenten Stahls, die eine Trennung der Formungseigenschaften von den Anwendungsmöglichkeiten ermöglichten sowie außerordentliche Widerstandskraft, Aufprallresistenz und leichte Umformung unter Wärme ohne die Gefahr einer Rückverformung böten.

Der Stahl findet bei den Automobilherstellern vor allem in der Fahrgastzelle und dem Motorgestell Anwendung. ArcelorMittal hat eigens einen Katalog entwickelt, in dem alle Fahrzeugteile aufgeführt sind, die sich aus Usibor herstellen lassen.

Neuer Stahl reduziert Karosserie-Gewicht um 5 %

Alle Fahrzeuge, die derzeit in Europa gebaut werden, sollen laut den Unternehmensangaben Usibor enthalten. „Bei Volkswagen beispielsweise hat die Verwendung unseres Stahls das Gewicht eines Models um rund 5 % – das entspricht 40 kg bis 50 kg – gesenkt“, so Orsoni. Dadurch würden die Automobile weniger Treibstoff verbrauchen und der CO2-Ausstoß sinke um bis zu 13,5 %, wie der Regionalchef erklärte. Im Vergleich zu herkömmlichem Flachstahl sei je nach Bauteil ein Gewichtseinsparpotenzial bis zu 50 % möglich.

Florange gehört innerhalb von ArcelorMittal zum Regionalbereich Atlantik und Lothringen. Darunter fällt neben sieben nordfranzösischen Flachstahlwerken auch ein Luxemburger Stahlwerk. Sie alle liefern Stahl an Automobilhersteller. In Deutschland werden Werke wie von VW in Kassel, Mercedes in Bremen und Sindelfingen, BMW in Dingolfing, Ford in Saarlouis oder Opel in Bochum beliefert. Europaweit gehen die Lieferungen an nahezu alle namhaften Hersteller, angefangen von Jaguar und PSA über Skoda bis zu Nissan in Barcelona. Die fünf Abnehmerländer Frankreich, Deutschland, Spanien, Großbritannien und Italien stehen für 72 % aller Lieferungen. Die Hälfte aller Lieferungen der jährlich produzierten rund 6 Mio. t geht an die Automobilindustrie.

Nachfrage nach Usibor ist größer als die Produktionsmenge

Usibor ist nur eine von 14 Stahlsorten, die in Florange gefertigt wird – aber das mit Hochdruck. Die aufwendig mit Aluminium und Silizium beschichtete Stahlsorte kommt so gut an, dass die Nachfrage die Produktionskapazitäten des Werks von jährlich 200 000 t derzeit übersteigt. Selbst mit den ebenfalls Usibor produzierenden Werken in Mouzon (Frankreich) und Düdelingen (Luxemburg) reicht das Volumen von 550 000 t nicht aus.

ArcelorMittal wird vorerst wenig mit der Konkurrenz kämpfen müssen. Denn selbst wenn beispielsweise der Konkurrent ThyssenKrupp ebenfalls Usibor produziert, muss er eine Lizenzgebühr an ArcelorMittal entrichten.

Für den Regionalchef von ArcelorMittal sind das gute Nachrichten. Orsoni geht davon aus, dass in Europa in diesem Jahr noch einmal 4 % weniger Stahl verbraucht werden wird als im Vorjahr. Das hänge eng mit der Automobilindustrie zusammen. Während der europäische Stahlverbrauch in 2012 gegenüber dem Niveau von 2007 um rund 30 % geschrumpft sei, hätte der chinesische Markt in der gleichen Zeit um mehr als 55 % zugelegt. „Erst 2019 wird er sich wieder auf dem gleichen Niveau wie 2007 befinden“, glaubt Orsoni. Der neue Stahl ist deshalb für ihn vor allem eines: Hoffnungsträger.

Ein Beitrag von:

  • Cordelia Chaton

    Cordelia Chaton hat einen Master in Business Administration und war Redakteurin für Wirtschaft und Politik u.a. beim Handelsblatt und der Wirtschaftswoche. Sie schreibt vor allem über Management- und Karrierethemen.

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