Kunststofftechnisches Kolloquium 02.12.2011, 12:03 Uhr

Auf integrative Kunststofftechnik fokussiert

Unter dem Motto „Integrative Kunststofftechnik“ lädt das Institut für Kunststoffverarbeitung Branchenexperten zum 26. Internationalen Kunststofftechnischen Kolloquium nach Aachen ein. In mehr als 40 Vorträgen werden am 7. und 8. März 2012 Forschungsergebnisse für effizientere Produktentwicklungs- und Kunststoffverarbeitungsprozesse präsentiert.

„Integrative Kunststofftechnik steht für die kombinierte Betrachtung von Produktentwicklung und Verarbeitungsprozessen“, erklärt Prof. Christian Hopmann, der im April als neuer Leiter des Instituts für Kunststoffverarbeitung (IKV), Aachen, die Nachfolge von Prof. Walter Michaeli angetreten hat. Sie umfasst die integrative Simulation von der Materialdatenermittlung über die Simulation aller Prozessschritte bis zur Vorhersage der Bauteileigenschaften und die Funktionsintegration mittels Multi-Material-Systemen. Und sie ist ein wesentlicher Teil des Aachener Exzellenzclusters „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“, wie Hopmann, der zugleich Inhaber des Lehrstuhls für Kunststoffverarbeitung an der RWTH Aachen ist, betont.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
infraSignal GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Steuerkabel (m/w/d) infraSignal GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Regensburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) für die Projektleitung von Brücken und Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleiter (w/m/d) Konstruktiver Ingenieurbau, Lärmschutzbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Projektleiter (w/m/d) Planung Die Autobahn GmbH des Bundes
PFINDER KG-Firmenlogo
Produktentwickler (m/w/d) Zerstörungsfreie Werkstoffprüfung PFINDER KG
Böblingen Zum Job 
Hitzler Ingenieur e.K.-Firmenlogo
Projektleiter im Bau-Projektmanagement (m/w/d) Hitzler Ingenieur e.K.
Düsseldorf Zum Job 
WTM ENGINEERS GMBH-Firmenlogo
BIM-Modeler (m/w/d) für den Bereich Ingenieurwasserbau WTM ENGINEERS GMBH
Hamburg, Kiel, Rostock Zum Job 
Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH-Firmenlogo
Master / Diplom in Physik oder Elektrotechnik als Vertriebsingenieur/in für Bereich Analytical (m/w/d) Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH
Herrsching am Ammersee Zum Job 
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus-Firmenlogo
Referentin/Referent (m/w/d) im Referat "Straßenbau" Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur Mechanik (m/w/d) Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur Elektrotechnik Wartung / Instandhaltung (w/m/d) Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 
Städtisches Klinikum Dresden-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Technische Gebäudeausrüstung (TGA) Städtisches Klinikum Dresden
Dresden Zum Job 
Rohde & Schwarz Österreich GesmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler (m/w/d) Embedded Systems Rohde & Schwarz Österreich GesmbH
Singapur, Stuttgart, Berlin, München Zum Job 
Carl Zeiss Meditec AG-Firmenlogo
Applikationsingenieur (m/w/x) Carl Zeiss Meditec AG
Carl Zeiss Meditec AG-Firmenlogo
Process Engineer (m/w/x) Carl Zeiss Meditec AG
Carl ZEISS MultiSEM-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektronik (m/w/x) Carl ZEISS MultiSEM
Oberkochen Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Ingenieurinnen und Ingenieure (w/m/d) in den Fachrichtungen Versorgungstechnik und Gebäudeautomation Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Ingenieurinnen und Ingenieure (w/m/d) in den Fachrichtungen Elektro- bzw. Nachrichtentechnik Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
GEBHARDT Fördertechnik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsprojektleitung Robotik & Lagerfahrzeuge (m/w/d) GEBHARDT Fördertechnik GmbH
Sinsheim Zum Job 

Die Komplexität der integrativen Kunststofftechnik wollen die wissenschaftlichen Mitarbeiter des IKV den Fachleuten aus der Branche während ihres internationalen Branchentreffs in 14 Tagungssitzungen und mehr als 40 Vorträgen aufzeigen und dazu ihre Forschungsergebnisse aus den Bereichen Spritzgießen, Extrusion und Weiterverarbeitung, Kautschuktechnologie, Formteilauslegung und Werkstofftechnik, Faserverstärkte Kunststoffe und Polyurethane (PUR) präsentieren.

Integrative Kunststofftechnik betrachtet Produktentwicklung und Verarbeitungsprozesse

In vier Workshops werden zusätzlich aktuelle übergreifende Themen mit Referenten aus der Industrie diskutiert. Die Workshops behandeln die Themen Lebensdauervorhersage von Kunststoffprodukten, Standort- und Portfoliostrategien, leistungsfähige und hochpräzise Werkzeuge für die Medizintechnik sowie das Leichtbaupotenzial von faserverstärkten Kunststoffen im Automobilbau.

Thermoplastische endlosfaserverstärkte Kunststoffe (TP-FVK) sind aufgrund ihrer geringen Dichte und den guten mechanischen Eigenschaften ein hervorragender Leichtbauwerkstoff. Das immer größer werdende Anwendungsspektrum erfordert jedoch speziell angepasste Prozesse, um den Einsatz in der Mittel- und Großserie zu ermöglichen. Die am IKV entwickelte Doppel-Diaphragma-Umformtechnik (DDF) ist ein solches serientaugliches Verfahren. Ebene thermoplastische Prepregs (Organobleche) werden dabei zwischen zwei Silikonmembranen (Diaphragmen) eingelegt, in einer Heizstation (Infrarot- oder Kontaktheizung) erwärmt und anschließend in einer einseitigen Werkzeugkavität mittels Druckluft umgeformt. Mit dem Verfahren können sowohl Massenkunststoffe wie Polypropylen (PP) als auch technische Thermoplaste wie Polyamid (PA) verarbeitet werden. Durch die abnehmende Lebensdauer der Diaphragmen bei hohen Temperaturen ist die Verarbeitungstemperatur aber auf 250 °C begrenzt.

Integrative Kunststofftechnik: Leistung steigern und Lebensdauer verlängern

Zur Erweiterung dieses Einsatzbereichs wurde am IKV nun das Hochtemperatur-Diaphragma-Umformverfahren (HTDF) entwickelt. Es ermöglicht unter Beibehaltung der Vorteile der DDF-Technik auch die Verarbeitung technischer Thermoplaste wie PA6.6 und Polyphenylensulfid (PPS). Durch eine neue Prozessführung konnte die Dauer der thermischen Belastung der Diaphragmen um etwa 95 % reduziert werden. Somit können im Umkehrschluss, bei gleicher Lebensdauer der Diaphragmen, auch höhere Verarbeitungstemperaturen realisiert werden. Der erweiterte Anwendungsbereich eröffnet dem Kunststoffverarbeitungsverfahren z. B. den Zugang zu Anwendungen in der Luftfahrt. Im Rahmen des Kunststofftechnikkolloquiums soll das HTDF-Verfahren Teilnehmern der Institutsbesichtigung im laufenden Betrieb vorgeführt werden.

Für die Herstellung von polymeren Hohlkörpern im Spritzgießprozess zeigen die Aachener Wissenschaftler die Projektilinjektionstechnik (PIT) als hocheffiziente Verfahrensvariante der Fluidinjektionstechnik (FIT). Sie ermöglicht Produkte, bei denen die konventionelle FIT an ihre wirtschaftlichen und prozesstechnischen Grenzen stößt. Durch den Einsatz eines Projektils können die Restwanddicken der Bauteile praktisch unabhängig von den rheologischen Eigenschaften des Materials eingestellt werden.

Ein Beitrag von:

  • Jürgen Siebenlist

    Redakteur VDI nachrichten. Fachthemen: Kunststofftechnik, Logistik, Verpackungstechnik, Textiltechnik.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.