Chancen und Herausforderungen beachten 12.05.2025, 17:00 Uhr

Wie wirkt sich schwimmende Photovoltaik auf Wasservögel aus?

Bislang gibt es kaum Erkenntnisse, ob sich Wasservögel von schwimmenden Solaranlagen gestört fühlen oder sie diese für sich nutzen. Ein Forscherteam der University of California hat sich nun erstmals eingehend damit beschäftigt und Aspekte für weiterführende Untersuchungen abgeleitet.

Vogel sitzt auf einer schwimmenden PV-Anlage.

Forschende der University of California haben sich erstmals mit den Auswirkungen schwimmende PV-Anlagen auf die Wasservögel beschäftigt.

Foto: Rebecca R. Hernandez, UC Davis

Die Kraft der Sonne zu nutzen funktioniert nicht nur, indem man sie über Anlagen auf Dächern oder auf freien Flächen einfängt. Solarmodule lassen sich auch auf Gewässern installieren. Diese sogenannte schwimmende Photovoltaik, auch als Floatovoltaik oder Floating PV bezeichnet, nimmt zu. Hauptsächlich sind es künstliche Gewässer wie Stauseen, Kläranlagen oder Teiche zur Bewässerung, auf denen sie installiert wird. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Flächen werden doppelt genutzt, indem sie sowohl Energie erzeugen als auch Wasserflächen schonen. Allerdings gibt es bislang nur wenig Informationen darüber, welche tatsächlichen Effekte diese Technologie auf Vögel und andere Lebewesen im Umfeld dieser Gewässer hat.

Steigern PV-Anlagen die Klimaresilienz von Seen?

Betrachtet man die Entwicklung verschiedener Vogelpopulationen, lässt sich ein Rückgang erkennen. Das liegt daran, dass diese Tiere ohnehin zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt sind. Die Gründe dafür sind vielfältig, unter anderem verlieren sie Lebensraum, sind Umweltverschmutzung ausgesetzt und auch Epidemien wie die Vogelgrippe sorgen dafür, dass die Zahlen mancher Arten extrem zurückgehen. „Deshalb ist es wichtig zu verstehen, wie Wasservögel auf schwimmende Solaranlagen reagieren und ob bei neuen schwimmenden Solaranlagen die Möglichkeit besteht, Naturschutzkonzessionen zu gewähren“, sagt Elliott Stelle, Postdoktorand am UC Davies Wild Energy Center des Energy and Efficiency Institut.

Erste positive Erkenntnisse zu Vogelschutz und Photovoltaik

Ein Forscherteam unter Führung der University of California, Davis, auch UC Davis genannt, beschäftigte sich nun erstmals mit den Auswirkungen schwimmender Photovoltaik auf Vögel. Sie führten verschiedene Feldbeobachtungen durch, bei denen es ihnen vor allem um die Interaktion von Vögeln mit den schwimmenden PV-Systemen ging. Bei ihren Beobachtungen dokumentierten die Forschenden Schwarzhalskraniche, die vor Aufgang der Sonne auf der PV-Anlage eine Ruhezeit genossen. Sie sahen eine Gruppe Kormorane, die sich um die besten Plätze auf der Anlage stritten. Auch Doppelreiher wurden gesichtet, die auf der Suche nach dem besten Platz waren. Zudem war auch die Schwarzkopfphoebe vertreten, die unter den Solarmodulen nistete. Das waren nur vier der Vogelarten, welche die Forschenden beobachten konnten.

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Die Ergebnisse zeigten insgesamt ein Bild positiver Interaktionen zwischen den Wasservögeln und den schwimmenden Solaranlagen. Daraus schlussfolgern die Forschenden auch Vorteile für den Menschen, die sie anhand eines Beispiels erläutern: Wird auf einem landwirtschaftlichen Betrieb der Bewässerungsteich mit einer schwimmenden PV-Anlage ausgestattet, ließe sich dadurch Wasser sparen, weil die PV-Anlage Schatten spende und somit weniger Verdunstung die Folge sei. Zugleich könne der Betrieb saubere Energie produzieren, ohne dafür wertvolle Ackerflächen nutzen zu müssen.

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Mit ihren ersten Forschungen möchte das Team auf das relevante Gleichgewicht hinweisen: Es soll mehr saubere Energie produziert werden, zugleich müssten auch die entsprechenden Umweltbedingungen geschaffen werden. „Um dieses Gleichgewicht zu erreichen, müssen wir die Reaktionen der Tierwelt auf schwimmende Solaranlagen gründlich untersuchen und verstehen, um negative Auswirkungen zu vermeiden und potenzielle ökologische Vorteile zu realisieren“, sagt Elliott Steele. Aus ihren ersten Beobachtungen leiteten die Forschenden fünf konkrete Überlegen ab, die aus ihrer Sicht bei zukünftigen Untersuchungen Berücksichtigung finden sollten:
1.     Wie genau interagieren Wasservögel mit den einzelnen Teilen eines schwimmenden PV-Systems?
2.     Welche direkten und indirekten Auswirkungen haben Wasservögel und schwimmende PV-Anlagen aufeinander?
3.     Wie lassen sich Strategien zum Vogelschutz je nach Standort, Region oder Jahreszeit daraufhin anpassen?
4.     Wie lassen sich Wasservögel auf schwimmenden Solaranlagen am besten beobachten?
5.     Besteht die Möglichkeit, dass Floatovoltaik Schadstoffe freisetzen oder durch Auswaschung solche in die Gewässer gelangen? Welche Maßnahmen gibt es, um solche Risiken zu minimieren?

Rebecca R Hernandez, Direktorin des UC Davis Wild and Energy Centers ergänzt: „Wir haben das Fachwissen unseres Teams genutzt, um Risiken zu identifizieren und Lösungswege aufzuzeigen, damit Wasservögel und schwimmende PV-Anlagen koexistieren können.“ Die Studie wurde vom California Climate Action Seed Grant, vom US-Energieministerium, vom italienischen Unternehmen Enel Green Power, dem US Bureau of Land Management und dem US Geological Survey finanziert.

Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

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