Adria-Küste 22.06.2025, 11:40 Uhr

Waldbrand in Kroatien – Suche nach Brandstifter läuft

Waldbrand in Kroatien: Touristen evakuiert, Verdacht auf Brandstiftung. Größten Feuer unter Kontrolle, Notunterkünfte eingerichtet.

Waldbrand in Kroatien

Ein schwerer Waldbrand an Kroatiens Adria-Küste zwingt Hunderte zur Flucht. Die Feuerwehr kämpft gegen Flammen, Wind und erste Hinweise auf Brandstiftung.

Foto: Smarterpix / jirousek.zoo-foto.cz

Waldbrände an Kroatiens Adriaküste halten Einsatzkräfte in Atem. Während erste Feuer unter Kontrolle sind, verdichten sich die Hinweise auf Brandstiftung. Evakuierungen, Notunterkünfte und medizinische Hilfe laufen auf Hochtouren – die Lage bleibt angespannt.

Update 22. Juni: Teilentwarnung und Notunterkünfte

Am Abend des 21. Juni konnten die Einsatzkräfte teilweise Entwarnung geben: Das größte Feuer zwischen Omis und Makarska sei unter Kontrolle, teilte die Feuerwehr laut dem Nachrichtenportal „index.hr“ mit. Auch ein weiterer Brand am Stadtrand von Split sei gelöscht worden. Der zuvor gesperrte Autobahnabschnitt entlang der Küste wurde wieder freigegeben. Allerdings kann das Feuer aufgrund der starken Winde jederzeit wieder auflodern.

Mehrere Gemeinden stellten Unterkünfte für evakuierte Personen bereit. Zahlreiche Touristinnen und Touristen nahmen das Angebot an. Das Rote Kreuz entsandte medizinisches Personal, darunter Ärztinnen, Ärzte und Sanitäter, die sich um leicht verletzte Menschen kümmerten. Helfende Kräfte verteilten zudem Lebensmittel an die Betroffenen.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Steuler Anlagenbau GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Oberflächentechnik Steuler Anlagenbau GmbH & Co. KG
Höhr-Grenzhausen Zum Job 
Dornier Power and Heat GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Dornier Power and Heat GmbH
Berlin, Vetschau Zum Job 
wpd infrastruktur GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) für nationale Wind- und Solarenergieprojekte wpd infrastruktur GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
wpd infrastruktur GmbH-Firmenlogo
Netzanschlusskoordinator (m/w/d) Erneuerbare Energien wpd infrastruktur GmbH
Potsdam, Berlin Zum Job 
TÜV Thüringen e.V.-Firmenlogo
Auditor Umwelt- und Energiemanagement (m/w/d) TÜV Thüringen e.V.
bundesweit Zum Job 
TÜV Thüringen e.V.-Firmenlogo
Sachverständiger für Dampf- und Drucktechnik (m/w/d) TÜV Thüringen e.V.
verschiedene Standorte Zum Job 
HINT.CO GmbH-Firmenlogo
Projektmanager Einkauf/ Lead Auction Manager (w/m/d) HINT.CO GmbH
Hamburg Zum Job 
Helmholtz-Zentrum Hereon-Firmenlogo
Abfallbeauftragte (m/w/d) für konventionelle Reststoffe Helmholtz-Zentrum Hereon
Geesthacht (bei Hamburg) Zum Job 
RheinEnergie-Firmenlogo
Gruppenleiter Maschinen- und Verfahrenstechnik Kraftwerk (m/w/d) RheinEnergie
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur für Straßenplanung und -entwurf / Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Regensburg Zum Job 
Stadt Freiburg-Firmenlogo
Projektleiterin (a) Verkehrsprojekte Stadt Freiburg
Freiburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur Landespflege Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Verden (Aller) Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Strategische Netzplanung - Gas / Wärme / H2 (m/w/d) Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Rolls-Royce Power Systems AG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Rolls-Royce Power Systems AG
Friedrichshafen Zum Job 
Rolls-Royce Power Systems AG-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Electrical Application Engineering Rolls-Royce Power Systems AG
Friedrichshafen Zum Job 
MVV Netze GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Strom (m/w/d) MVV Netze GmbH
Mannheim Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Leistungsfrequenzregelung (m/w/d) TenneT TSO GmbH
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Produktmanager (m/w/d) - Metering Devices und Steuerbox VIVAVIS AG
Koblenz, Ettlingen Zum Job 
Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar-Firmenlogo
Fachingenieur*in für Elektrotechnik (m/w/d) Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar
Stadt Oldenburg-Firmenlogo
Ingenieurfachliche/r Mitarbeiter/in (w/m/d) in der Unteren Wasserbehörde Stadt Oldenburg
Oldenburg Zum Job 

Brandstiftung? Polizei verfolgt konkrete Spuren

Der Verdacht wiegt schwer: Nach den verheerenden Feuern an der kroatischen Adriaküste geht die Polizei zunehmend von Brandstiftung aus. Besonders im Fokus stehen die Orte Tučepi und Podgora bei Makarska, wo am Freitag offenbar gezielt Feuer gelegt wurde. Untersuchungen vor Ort stützen laut Feuerwehr den Verdacht, dass die Brände absichtlich entfacht wurden.

Inzwischen sind zahlreiche Spezialkräfte der Kriminalpolizei im Einsatz. Wie die Nachrichtenagentur HINA berichtet, arbeiten Ermittlerinnen und Ermittler aus der Region Split-Dalmatien – darunter auch eine Eliteeinheit – mit Hochdruck an der Aufklärung. Schauplätze sind unter anderem die betroffenen Gebiete bei Makarska und Omiš.

„An einem der Brandorte konnten wir die Ursache und den genauen Ausbruch des Feuers eindeutig rekonstruieren“, sagte Siniša Mihanović, stellvertretender Polizeichef von Split-Dalmatien, gegenüber dem Nachrichtenportal index.hr. Weitere Details nannte er nicht – die strafrechtlichen Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen. Ob hinter den Bränden ein Einzeltäter oder mehrere Personen stecken, ließ Mihanović offen.

Originalmeldung 21. Juni: Evakuierungen in mehreren Küstenorten

Vor allem Marusici war stark betroffen. Rund 200 Einwohnerinnen und Einwohner mussten in Sicherheit gebracht werden, viele davon mit Schlauchbooten der Marine. Auch Touristen wurden evakuiert – teils zu Fuß, teils per Schiff. Einige fanden vorübergehend Unterkunft in der Stadthalle von Omis. Das Rote Kreuz betreut vor Ort etwa 150 Menschen.

In den Medien kursieren zahlreiche Bilder von ausgebrannten Autos, verrauchten Straßen und fliehenden Urlaubsgästen. Feuerwehrleute sprechen von einer „sehr ernsten Lage“, in der buchstäblich Haus für Haus gerettet werden müsse.

Brände außer Kontrolle – starker Wind verschärft Situation

Obwohl die Feuerwehr inzwischen über 140 Kräfte mit Dutzenden Fahrzeugen vor Ort im Einsatz hat, bleibt die Lage angespannt. Der Wind facht die Brände immer wieder an. Vor allem die leicht brennbaren Kiefernwälder entlang der Küste begünstigen die schnelle Ausbreitung. Ein Feuerwehrkommandant sagte gegenüber dem kroatischen Portal Dnevnik: „Wir haben keine Kontrolle über das Feuer. Wir retten Haus für Haus.“

Feuerwehrchef Ivan Kovacevic bezeichnete die Situation in Marusici als „verbrannte Erde“. Zwar habe sich die Lage vorübergehend stabilisiert, doch schon am Abend könne das Feuer durch neue Windböen erneut aufflammen. Er geht davon aus, dass die Einsatzkräfte noch tagelang im Dauereinsatz stehen werden.

Verdacht auf Brandstiftung

Während die Löscharbeiten laufen, ermittelt die Polizei. Mehrere Indizien deuten auf Brandstiftung hin. In der Nähe von Makarska wurden Feuer an drei verschiedenen Stellen gleichzeitig entdeckt. Zudem sollen Augenzeugen eine verdächtige Person auf einem Motorrad beobachtet haben. An mehreren Orten fanden Einsatzkräfte abgebrannte Streichhölzer.

Sinisa Mihanovic, Vizechef der Polizei von Split-Dalmatien, sprach von „unwiderlegbaren Beweisen“ für vorsätzliche Brandlegung. Die Ermittlungen laufen. Es werde auch geprüft, ob bekannte Brandstifterinnen oder Brandstifter erneut auffällig geworden sind.

Hier wird Ihnen ein externer Inhalt von youtube.com angezeigt.
Mit der Nutzung des Inhalts stimmen Sie der Datenschutzerklärung von youtube.com zu.

Verletzte bei der Brandbekämpfung

Erste Meldungen über Verletzte liegen inzwischen vor. Der Kommandant einer Einheit erlitt Verbrennungen im Gesicht und wurde ins Krankenhaus nach Split gebracht. Weitere Personen zogen sich bei der Flucht vor den Flammen leichte Verletzungen zu. Auch einige Feuerwehrleute sind betroffen – sie kämpfen unter enormer Hitze, starker Rauchentwicklung und oft ohne ausreichende Pausen.

Brände entlang der Adria – keine neue Ausnahme

Kroatien ist nicht zum ersten Mal mit großflächigen Waldbränden konfrontiert. Bereits im Sommer 2023 hatte es ähnliche Ereignisse gegeben. Doch die Häufung solcher Brände weckt Fragen: Ist die Infrastruktur vorbereitet? Wie schnell sind Feuer zu erkennen? Und: Welche Maßnahmen können helfen, solche Katastrophen künftig zu vermeiden?

Feuerwehren in Deutschland üben den Ernstfall

Während in Kroatien der Ernstfall eintritt, bereiten sich zeitgleich Feuerwehren in Deutschland zunehmend auf ähnliche Szenarien vor. In Ostniedersachsen fand kürzlich eine groß angelegte Waldbrandübung statt. Über 500 Einsatzkräfte trainierten dort unter realen Bedingungen.

Dabei wurde ein echtes Feuer im Waldgebiet Göhrde kontrolliert gelegt. Ziel war es, sowohl die Koordination am Boden als auch den Einsatz von Löschflugzeugen und Helikoptern zu üben. Die Teilnehmenden kamen aus verschiedenen Landkreisen und nutzten Spezialfahrzeuge, wie Waldbrandtanklöschfahrzeuge, zur Simulation eines Großeinsatzes.

„Wir müssen unter realen Bedingungen üben“, sagte Stephan Dick, stellvertretender Kreisbrandmeister. Gerade bei Temperaturen um 30 °C komme es auf körperliche Belastbarkeit und schnelles Handeln an.

Waldbrände nehmen europaweit zu

Nicht nur Kroatien und Deutschland sind betroffen. Auch Spanien, Griechenland und Italien berichten regelmäßig über schwere Vegetationsbrände. Der Klimawandel verlängert nicht nur die Trockenperioden, sondern verändert auch die Vegetationsstruktur – Wälder werden anfälliger, Brände häufiger.

In Deutschland warnt der Deutsche Wetterdienst bereits für weite Teile Niedersachsens vor hoher bis sehr hoher Waldbrandgefahr. In Regionen wie Lüchow, Celle oder Faßberg gilt aktuell die höchste Warnstufe 5. Die Gefahr ist laut Waldbrandüberwachung real – täglich entstünden neue Brände, oft durch Unachtsamkeit.

Was jetzt zählt: Kooperation, Prävention, schnelle Reaktion

Die aktuelle Lage in Kroatien zeigt, wie wichtig die Koordination von Einsatzkräften ist – auch über Ländergrenzen hinweg. Marine, Feuerwehr, Luftwaffe und zivile Helferinnen und Helfer arbeiten Hand in Hand. Zugleich wird deutlich, wie wichtig präventive Maßnahmen sind: Früherkennung durch Drohnen, bessere Ausstattung der Feuerwehren, Sensibilisierung der Bevölkerung.

Nur durch ein Zusammenspiel aus Technik, Ausbildung und Wachsamkeit lassen sich großflächige Brände künftig eindämmen. Die Feuerwehr von Baška Voda bringt es auf den Punkt: „Wir löschen das Feuer – aber wir müssen alle gemeinsam gegen die Verantwortungslosigkeit auftreten.“

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.