Eine Tote, viele Verletzte 11.08.2025, 13:00 Uhr

Balikesir: Alles über das Erdbeben in der Türkei

Erdbeben Stärke 6,1 erschüttert Westtürkei: Eine Tote, 29 Verletzte, über 200 Nachbeben. Wir werfen einen auf die Geschehnisse und Hintergründe.

Erdbeben Westtürkei

Bei einem Erdbeben in der Westtürkei wurden Häuser und Autos zerstört. Eine Frau starb, 29 Menschen wurden verletzt.

Foto: picture alliance / Anadolu | Mustafa Bikec

Am Sonntagabend, dem 10. August, bebte in der Westtürkei die Erde. Das Beben der Stärke 6,1 traf die Provinz Balikesir und hatte sein Epizentrum im Bezirk Sındırgı. Die Erschütterung erreichte eine Tiefe von rund elf Kilometern. Selbst in den mehr als 200 Kilometer entfernten Millionenstädten Istanbul und Izmir war es deutlich spürbar. Istanbul war im April erst von einem schweren Erdbeben betroffen gewesen.

Innenminister Ali Yerlikaya bestätigte, dass mindestens 29 Menschen verletzt wurden. „Eine 81-jährige Person verstarb kurz nachdem sie aus den Trümmern gerettet worden war“, erklärte er vor Ort. 18 Verletzte konnten das Krankenhaus bereits verlassen. Die übrigen elf Personen werden noch behandelt – nur drei von ihnen wegen direkter Folgen des Bebens; die anderen haben sich bei der Flucht verletzt.

Zahlreiche Gebäude eingestürzt

Insgesamt stürzten nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde AFAD 16 Gebäude in 68 Stadtteilen vollständig ein. Besonders betroffen war ein dreistöckiges Wohnhaus im Zentrum von Sindirgi. „Sechs Menschen wohnten in diesem dreistöckigen Gebäude“, sagte Bürgermeister Serkan Sak dem Sender NTV. „Vier Menschen wurden aus den Trümmern gerettet.“

In den Stunden nach dem Hauptbeben wurden mehr als 200 Nachbeben registriert. Das stärkste erreichte die Magnitude 4,6. Behörden raten dringend davon ab, beschädigte Gebäude zu betreten. Zusätzlich gilt die Aufforderung, Telefonanrufe nur in Notfällen zu tätigen, um die Netze nicht zu überlasten.

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Erdbeben in der Westtürkei – Fakten und technische Details

Datum: 10. August 2025
Ort: Bezirk Sindirgi, Provinz Balikesir
Stärke (Magnitude): 6,1 – Maß für die freigesetzte Energie im Erdbebenherd
Tiefe: ca. 11 km – flachere Beben wirken an der Oberfläche meist stärker
Epizentrum: Punkt an der Erdoberfläche direkt über dem Bebenherd
Entfernung zu Istanbul/Izmir: jeweils über 200 km
Opfer: 1 Tote, 29 Verletzte
Schäden: 16 vollständig eingestürzte Gebäude in 68 Stadtteilen
Nachbeben: über 100 registriert, stärkstes Magnitude 4,6
Besonderheiten: Erschütterung auch in Millionenmetropolen spürbar

Warum die Türkei so häufig von Erdbeben betroffen ist

Die Türkei zählt zu den erdbebengefährdetsten Regionen der Welt. Der Grund liegt in ihrer Lage auf der sogenannten Anatolischen Platte. Diese wird zwischen der Eurasischen und der Afrikanischen Platte eingeklemmt. Die dadurch entstehenden Spannungen entladen sich immer wieder entlang großer Störungszonen wie der Nordanatolischen Verwerfung.

Solche Bruchzonen sind tiefe Risse in der Erdkruste, an denen Gesteinsschichten plötzlich gegeneinander versetzt werden. Je größer die Spannungen, desto stärker kann ein Beben ausfallen. Die Tiefe, in der sich das Beben ereignet, beeinflusst, wie stark es an der Oberfläche zu spüren ist.

Erinnerungen an Katastrophen

Das aktuelle Beben weckt Erinnerungen an verheerende Ereignisse. Am 6. Februar 2023 erschütterten zwei Beben der Stärke 7,7 und 7,6 die südosttürkische Provinz Hatay. Mehr als 53.000 Menschen starben allein in der Türkei. Tausende verloren im benachbarten Syrien ihr Leben.

Auch das Beben von Izmit im Jahr 1999 ist vielen noch präsent. Damals traf ein Beben der Stärke 7,4 die Marmara-Region und forderte rund 17.000 Todesopfer. Vor allem Istanbul liegt in gefährlicher Nähe zu aktiven Bruchzonen. Forschende warnen seit Jahren, dass in der Metropole jederzeit ein schweres Beben möglich ist.

Technische und bauliche Herausforderungen

Die Folgen eines Bebens hängen nicht nur von seiner Stärke ab. Entscheidend ist auch, wie erdbebensicher Gebäude errichtet sind. In vielen Regionen der Türkei bestehen ältere Häuser nicht aus erdbebengerechtem Material oder sie entsprechen nicht den aktuellen Bauvorschriften.

Nach dem Beben von 2023 kündigte die türkische Regierung umfangreiche Bau- und Sanierungsprogramme an. Ziel ist es, vor allem in Risikogebieten wie Istanbul den Gebäudebestand zu sichern. Doch der Fortschritt ist vielerorts langsam – auch wegen hoher Kosten und bürokratischer Hürden. Immerhin wird daran gearbeitet, die Hagia Sophia erdbebensicher zu machen.

Rettung und Wiederaufbau

Nach dem Beben in Balikesir waren Einsatzkräfte der AFAD und freiwillige Helfer*innen sofort vor Ort. Sie suchten mit Spürhunden, Drohnen und technischem Gerät nach Verschütteten. In den sozialen Medien kursieren zahlreiche Videos, die den Moment der Erschütterung zeigen.

Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach den Betroffenen sein Mitgefühl aus. Auf der Plattform X schrieb er: „Möge Gott unser Land vor jeder Art von Katastrophe bewahren“ und wünschte den Verletzten schnelle Genesung.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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