Starlink oder Projekt Kuiper? Amazon startet Satelliten-Offensive gegen Musk
Mit immer mehr Satelliten und Raketenstarts wächst der Wettbewerb um schnelles Internet aus dem All. Jetzt steigt auch Amazon mit ‚Project Kuiper‘ als ernstzunehmender Konkurrent zu Starlink ein.

Projekt Kuiper fordert Musk’s Starlink heraus.
Foto: picture alliance / NurPhoto | Manuel Mazzanti
Bisher war Starlink, der Satelliten-Internetdienst von Elon Musk, die erste Wahl für schnelles Internet aus dem All. Doch nun bringt auch Amazon nach Jahren der Vorbereitung seinen eigenen Konkurrenzdienst an den Start.
Tech-Milliardär Elon Musk ist mit den Starlink-Satelliten seiner Firma SpaceX ein Vorreiter beim schnellen Internet aus dem All. Solche Angebote sind nicht nur für private Nutzer spannend, sondern auch für Fluggesellschaften oder Telekom-Firmen. Vor allem in abgelegenen Gegenden, wo der Aufbau von Internetleitungen teuer wäre, sind sie praktisch.
‚Project Kuiper‘ bringt Satelliten ins All
Amazon hat seine ersten Satelliten ins All geschickt und beginnt damit den Aufbau eines eigenen Satelliten-Internets. Zunächst wurden 27 Satelliten in die Umlaufbahn gebracht. In den nächsten Jahren sollen es rund 3.200 werden. Das Projekt heißt ‚Project Kuiper‘.
Für sein Projekt Kuiper hat sich Amazon schon Plätze auf vielen Raketenstarts gesichert – sowohl bei Blue Origin als auch bei SpaceX. Laut aktueller Genehmigung müssen bis Mitte nächsten Jahres 1.600 Kuiper-Satelliten im All sein. Amazon-Gründer Jeff Bezos ist mit seiner Raumfahrtfirma Blue Origin ein direkter, aber bisher kleinerer Konkurrent von Elon Musks SpaceX.
Die 27 funktionsfähigen Satelliten wurden jetzt beim zweiten Versuch ins All gebracht. Der erste Start mit einer Atlas-V-Rakete von ULA musste vor rund zwei Wochen wegen schlechten Wetters verschoben werden. Bereits im Herbst 2023 hatte Amazon mit zwei Testsatelliten das System ausprobiert.
Viele Tests am Boden durchgeführt
„Wir haben einige der fortschrittlichsten Kommunikationssatelliten entwickelt, die je gebaut wurden, und jeder Start bietet die Gelegenheit, die Kapazität und Reichweite unseres Netzwerks zu erhöhen“, wird Rajeev Badyal, VP von Project Kuiper auf der Amazon-Seite zitiert. Amazon erklärte, man habe zur Vorbereitung der ersten Mission viele Tests am Boden durchgeführt. Dennoch gebe es Dinge, die man nur im echten Einsatz lernen könne. Es sei das erste Mal, dass man das endgültige Satellitendesign verwende und so viele Satelliten gleichzeitig starte. Unabhängig davon, wie die Mission verlaufe, sei dies erst der Anfang. Man habe die nötigen Voraussetzungen geschaffen, um stetig dazuzulernen und sich anzupassen – auch mit Blick auf die vielen weiteren Starts in den nächsten Jahren.
Das Ziel der KA-01-Mission ist es, die Satelliten sicher in der Umlaufbahn zu platzieren, damit sie selbstständig manövrieren und mit dem Kuiper-Team kommunizieren können. Nach dem Abtrennen von der Rakete werden die Satelliten automatisch ihre Systeme aktivieren und mit ihren elektrischen Antrieben allmählich auf eine Umlaufbahn von 630 km steigen. Mit einer Geschwindigkeit von über 27.000 km/h umkreisen sie die Erde alle 90 Minuten.
Viele Stellen ausgeschrieben – auch für Ingenieure
Für dieses Projekt wurden mehr als 600 Stellen ausgeschrieben. Gesucht werden Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen, um das Vorhaben voranzutreiben. Bewerber können Teil eines Teams von Ingenieuren für Fertigung, Hardware, Maschinenbau und Elektrotechnik, Softwareentwicklern, Wissenschaftlern, Supply-Chain-Programmmanagern sowie Produktions- und Montagetechnikern werden. Dies stellt eine einmalige Gelegenheit dar, einen globalen Beitrag zu leisten.
Starlink hat mittlerweile etwa 7.000 Satelliten im All. Experten sehen jedoch noch Potenzial für Konkurrenz, und viele Kunden würden mehr Anbieter begrüßen. Allerdings nicht alle – es gibt auch kritische Stimmen dazu. Musk ist durch seine politischen Ansichten und seine Rolle als Kostensparer für US-Präsident Donald Trump eine umstrittene Figur geworden.
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