Schärfere Gewebebilder 10.02.2015, 11:36 Uhr

Röntgengerät von Siemens soll Tumore frühzeitig erkennen

Eine Revolution in der medizinischen Diagnostik versprechen Röntgenröhren aus der Siemens-Forschung: Sie liefern schärfere und differenziertere Bilder des menschlichen Gewebes als herkömmliche Röntgensysteme. Damit sollen sich Tumore schon im Frühstadium besser erkennen lassen.  

Siemens erforscht neue Konzepte für Röntgenröhren: Sie sollen die Bildauflösung dramatisch erhöhen und Phasenkontrast-Röntgen ermöglichen – ein Verfahren, mit dem sich Tumore besser erkannen lassen.

Siemens erforscht neue Konzepte für Röntgenröhren: Sie sollen die Bildauflösung dramatisch erhöhen und Phasenkontrast-Röntgen ermöglichen – ein Verfahren, mit dem sich Tumore besser erkannen lassen.

Foto: Siemens

Phasenkontrast-Röntgen, so nennt sich ein neues bildgebendes Verfahren, an dem Wissenschaftler in aller Welt schon seit Jahren tüfteln. Bei diesem Verfahren werden die Brechungseigenschaften des Gewebes erfasst. Gemessen wird, wie das Gewebe die Phase beeinflusst, also den Abstand von Schwingungstälern und -bergen des Röntgenstrahls. Dadurch lässt sich die Art des Gewebes genauer bestimmen als beim herkömmlichen Absorptionsröntgen, bei dem lediglich erfasst wird, ob die Strahlen ein Gewebe durchdringen oder nicht.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Kliniken Maria Hilf-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur / Master / Bachelor (w/m/d) Bauwesen, Versorgungstechnik (H/L/S), Elektrotechnik als Projektmanager für den Geschäftsbereich Technik-, Bau- und Liegenschaftsmanagement Kliniken Maria Hilf
Mönchengladbach Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauoberleitung für Neubauprojekte der Gleisanlagen der Münchner Straßenbahn (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Abwicklungsleiter*in M-Solar (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Hamburger Energiewerke-Firmenlogo
Projektleiter Ingenieur Fernwärmeleitungsbau (w/m/d) Hamburger Energiewerke
Hamburg Zum Job 
Hamburger Energiewerke-Firmenlogo
Projektmanager Konzeption Photovoltaik (w/m/d) Hamburger Energiewerke
Hamburg Zum Job 
Hamburger Energiewerke-Firmenlogo
Projektleiter (w/m/d) Anlagenbau Energietechnik Hamburger Energiewerke
Hamburg Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Abwicklungsleiter*in M-Solar (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
LBD-Beratungsgesellschaft mbH-Firmenlogo
Senior-Berater:in für die Wärmewende LBD-Beratungsgesellschaft mbH
Stadt Gifhorn-Firmenlogo
Technische Sachbearbeitung (m/w/d) als Dipl.-Ing. Fachrichtung Tiefbau (FH/Bachelor) Stadt Gifhorn
Gifhorn Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology-Firmenlogo
Hardware-Entwickler (m/w/d) PCB Design SALT AND PEPPER Technology
Hamburg Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology-Firmenlogo
Technischer Projektmanager (m/w/d) im Entwicklungsumfeld SALT AND PEPPER Technology
Hamburg Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology-Firmenlogo
C++ Softwareentwickler (m/w/d) Medizinische Messtechnik SALT AND PEPPER Technology
Hamburg Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES-Firmenlogo
Elektrotechniker*in Prüfstand, Elektrische Messtechnik und Mittelspannung Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES
Bremerhaven Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Ingenieur:in (Dipl.-Ing. FH bzw. BA)|im Bereich Landschaftsplanung und Naturschutz Landkreis Grafschaft Bentheim
Bad Bentheim Zum Job 
Excellence AG-Firmenlogo
Projektleiter (w/m/d) Elektrische Energieversorgungsanlagen Excellence AG
Hamburg Zum Job 
Excellence AG-Firmenlogo
Bauingenieur Erneuerbare Energien (m/w/d) Excellence AG
Hamburg Zum Job 
Excellence AG-Firmenlogo
Softwarekoordinator (m/w/d) Excellence AG
DEUTZ AG-Firmenlogo
Projektingenieur / RAMS Ingenieur (m/w/d) im Reklamationsmanagement DEUTZ AG
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung-Firmenlogo
Bauingenieurin / Bauingenieur - Tiefbau (w/m/d) als Teilprojektleitung / Projektsachbearbeitung Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
WISAG Elektrotechnik Berlin-Brandenburg GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroingenieur | Meister als Planer (m/w/d) für Großanlagen WISAG Elektrotechnik Berlin-Brandenburg GmbH & Co. KG

Tumore im Frühstadium erkennen

So können beispielsweise Tumore im Frühstadium gut vom gesunden Gewebe abgegrenzt werden. Blutgefäße werden auch ohne Kontrastmittel sichtbar. Das entlastet Patienten, die auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht werden und denen man bislang Kontrastmittel verabreichen muss, damit Blutgefäße sichtbar werden. Fast jeder zehnte Patient reagiert Angaben von Siemens zufolge allergisch auf diese Stoffe, was zu Schockzuständen und Nierenversagen führen kann.

Die Vorteile des Phasenkontrast-Röntgens: Untersuchungen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen beispielsweise mit weniger oder sogar ganz ohne die Kontrastmittel aus, auf die etwa jeder zehnte Patient allergisch reagiert.

Die Vorteile des Phasenkontrast-Röntgens: Untersuchungen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen beispielsweise mit weniger oder sogar ganz ohne die Kontrastmittel aus, auf die etwa jeder zehnte Patient allergisch reagiert.

Quelle: Siemens

Die Experten von Siemens Healthcare setzen jetzt erstmals sogenannte Wellenfront-Sensoren ein, wie sie in der Astronomie verwendet werden – im Rahmen eines Forschungsprojekts, das noch bis 2017 läuft. Nicht mehr 2000 Grad heiße Glühdrähte senden in den neuartigen Röntgenröhren Elektronen aus, sondern eine ringförmige, sogenannte kalte Kathode aus nanostrukturiertem Kohlenstoff, die bei hoher Spannung und Raumtemperatur arbeitet. Der Vorteil: Sie ist energiesparender als die bisherigen Kathoden.

Die Elektronen treffen auch nicht mehr auf eine Anode aus Wolfram, wo lediglich ein Prozent der einfallenden Energie in Röntgenstrahlen umgesetzt wird, sondern auf einen haardünnen Strahl aus flüssigem Metall – eine Neuerfindung der Siemens-Forscher. Der Strahl besteht zu 95 Prozent aus Lithium, das effektiv die Wärme abtransportiert, und zu fünf Prozent aus schweren Elementen wie etwa Wismut oder Lanthan. Die bremsen Elektronen ab und erzeugen so die kurzwellige Röntgenstrahlung. Die Energie der Elektronen, die die flüssige Metallstrahl-Anode verlassen, könnte dem Konzept von Siemens zufolge zu großen Teilen zurückgewonnen und dem Energie-Kreislauf wieder zugefügt werden. Bei diesem Verfahren würde sich der Energieverbrauch für Strom und Kühlung gegenüber heutigen Geräten halbieren.

Einsatz bei Operationen mit Katheter

Die neue Technik erzeugt eine viel höhere Energiedichte in der Anode, so dass bei gleicher Lichtstärke der Fokus der neuen Röntgenquelle 400-Mal kleiner ist als bisher. Dies führt zu einer 20-fach höheren Bildauflösung und ermöglicht erst das Phasenkontrast-Röntgen.

Die neuen Röntgenröhren können auch zur Unterstützung minimal-invasiver Eingriffen eingesetzt werden. Bei solchen Operationen arbeiten Chirurgen über Katheter im Körperinneren und wissen anhand von Röntgenaufnahmen jederzeit, wo sie sich genau befinden. Wird der Katheter über ein Magnetfeld gesteuert, können keine konventionellen Röntgensysteme eingesetzt werden, weil sie auf Magnetfelder empfindlich reagieren. Die neue Technik hat diesen Nachteil nicht.

Ein Beitrag von:

  • Susanne Neumann

    Susanne Neumann ist Webjournalistin. „Inhalt mit Anspruch“ ist das Motto der freien Journalistin und Online-Redakteurin. Sie steht für gründliche Recherche, eine verständliche Darstellung auch komplizierter Sachverhalte und Freude am Thema. Sie hat  Politik-, Theater-, und Kommunikationswissenschaften studiert.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.