Covid-19 19.11.2021, 07:44 Uhr

Corona: Neue Belege können Rätsel um den Ausbruch lösen

Woher stammt das Coronavirus wirklich? Diese Frage kommt immer wieder auf. Nun gibt es neue Belege für den Ursprung.

Wo hat die Corona-Pandemie ihren Ursprung? Ein Labor-Unfall in Wuhan etwa bei einer Probenentnahme ist nicht ausgeschlossen, sagt die WHO. Foto: Panthermedia.net/pressmaster

Wo hat die Corona-Pandemie ihren Ursprung? Ein Labor-Unfall in Wuhan etwa bei einer Probenentnahme ist nicht ausgeschlossen, sagt die WHO.

Foto: Panthermedia.net/pressmaster

Corona hat die ganze Welt im Griff – immer noch. Doch wie ist das Virus entstanden? Der Ausbruch auf einem Tiermarkt im chinesischen Wuhan wurde immer wieder in Frage gestellt. Handelt es sich um einen Laborunfall? Zwei Jahre nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie liefert ein renommierter Evolutionsbiologe weitere Belege.

Theorien darüber, wo das Coronavirus hergekommen ist, gibt es mehrere. Abseits zahlreicher absurder Verschwörungstheorien gilt eine These in seriösen Kreisen als zumindest nicht ausgeschlossen: Klar ist, dass die Pandemie in der chinesischen Stadt Wuhan ihren Anfang genommen hat. Bereits kurz nach Beginn der Pandemie gab es Spekulationen darüber, ob das Virus bei einem Unfall aus dem Institut für Virologie in Wuhan, in dem tatsächlich unter anderem an Coronaviren geforscht wird, entwichen sein könnte. Die chinesische Regierung bestreitet das bis heute energisch. Eine Laborpanne als Ursache wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO inzwischen aber nicht mehr ausgeschlossen. China soll Corona-Daten weiterleiten, damit internationale Forscherteams der Sache auf den Grund gehen können.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
EGGER Holzwerkstoffe Brilon GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Mitarbeiter (w/m/d) Arbeitsvorbereitung Kraftwerk EGGER Holzwerkstoffe Brilon GmbH & Co. KG
Korsch AG-Firmenlogo
Abteilungsleiter Forschung / Head of Research (m/w/d) Korsch AG
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Abteilungsleiter (w/m/d) Konstruktiver Ingenieurbau, Lärmschutzbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Stadtwerke Pinneberg GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur für den Bereich Fernwärmeerzeugung, Verteilung und Netzbetrieb (m/w/d) Stadtwerke Pinneberg GmbH
Pinneberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (w/m/d) Straßen- und Landschaftsbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur oder Ingenieurin Landschaftspflege Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Fraunhofer-Gesellschaft e.V.-Firmenlogo
Architekt*in / Dipl.-Ingenieur*in - Vergabe von Bau- & Bauplanungsleistungen Fraunhofer-Gesellschaft e.V.
München Zum Job 
Stadtwerke Hamm GmbH-Firmenlogo
Teamleitung Netzdokumentation/ Vermessung (m/w/d) Stadtwerke Hamm GmbH
KEMNA BAU Andreae GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Bauingenieur (m|w|d) Asphalttechnologie und Qualitätssicherung KEMNA BAU Andreae GmbH & Co.KG
Pinneberg Zum Job 
Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rhein-Firmenlogo
Bauingenieurinnen / Bauingenieure (m/w/d) (FH/Bachelor) Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rhein
AGCO GmbH-Firmenlogo
Technischer Assistent (m/w/d) der Werkleitung Traktor AGCO GmbH
Marktoberdorf Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung'-Firmenlogo
Technische Referentinnen / Technische Referenten (w/m/d) in den Fachrichtungen Versorgungstechnik, Energie- oder Elektrotechnik bzw. Nachrichtentechnik Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung'
HILTI Deutschland AG-Firmenlogo
Technischer Projektleiter Verankerungen (m/w/d) HILTI Deutschland AG
Kaufering nahe München oder Schaan (Lichtenstein) Zum Job 
HILTI Deutschland AG-Firmenlogo
Senior Software Engineer for development of innovative power tools (m/f/d) HILTI Deutschland AG
Kaufering nahe München Zum Job 
Deutsches Patent- und Markenamt-Firmenlogo
Patentprüferin/Patentprüfer (w/m/div) Deutsches Patent- und Markenamt
München, Jena Zum Job 
HILTI Deutschland AG-Firmenlogo
Embedded Software Architect - power tool operating system (m/f/d) HILTI Deutschland AG
Kaufering nahe München Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Senior Projektmanager*in (m/w/d) in Energieprojekten THOST Projektmanagement GmbH
Freiburg im Breisgau, Stuttgart, Karlsruhe, München, Mannheim Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Dokumentenmanagement THOST Projektmanagement GmbH
Freiburg im Breisgau, Mannheim, München, Stuttgart Zum Job 
Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY-Firmenlogo
Laboratory Technician (f/m/d) Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY
Hamburg Zum Job 
Litens Automotive GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Safety and Environmental Advisor (m/w/d) Litens Automotive GmbH & Co. KG
Gelnhausen Zum Job 

Coronavirus kommt wahrscheinlich vom Tiermarkt in Wuhan

Im Fachjournal „Science“ veröffentlichte der Evolutionsbiologe Michael Worobey entscheidende Ereignisse, die sich im Dezember 2019 und Januar 2020 in Wuhan abspielten. Er zeichnete aus Zeitungsberichten und zugänglichen Krankenhausdaten eine Zeitliste der ersten bekannten Corona-Fälle. Die meisten frühen symptomatischen Fälle können laut dem Forscher mit dem Huanan-Tiermarkt in Verbindung gebracht werden. Das sei ein „starkes Indiz“ dafür, dass die Corona-Pandemie auf dem Tiermarkt ihren Ursprung hatte. Worobey arbeitet am Institut für Ökologie und Evolutionsbiologie der Universität Arizona.

Eindeutige Beweise fehlen indes immer noch. Das liegt unter anderem daran, dass keine Proben von Tieren vorliegen würden, die zum Zeitpunkt des Ausbruches auf dem Markt verkauft wurden. Der Huanan-Markt war schnell geschlossen und desinfiziert worden. Dies bedeute jedoch nicht, dass das Rätsel um den Ausbruch niemals gelöst werden könne, so der Evolutionsbiologe.

Wie können weitere Pandemien verhindert werden?

Was bedeuten die neuen Erkenntnisse und wie kann man sie in Zukunft berücksichtigen? Schlüssige Beweise könnten etwa durch die Analyse räumlicher Muster früher Fälle in Wuhan und zusätzlicher Gendaten aus weiteren Proben damaliger Patienten gewonnen werden.

„Von dieser Anstrengung hängt die Verhinderung zukünftiger Pandemien ab“, so Worobey.

Das Corona-Virus tauchte Ende 2019 erstmals in Wuhan auf. Erst nach 12 Monaten durfte ein Expertenteam der Weltgesundheitsorganisation nach China reisen, um Nachforschungen anzustellen. Sie kehrten ohne eindeutiges Ergebnis zurück. Die WHO teilte im Anschluss mit, dass nicht völlig klar sei, ob der Markt der tatsächliche Ausgang der Pandemie war. Weitere Untersuchungen weiß China bis heute zu verhindern. Die US-Regierung wirft China vor, den Experten Informationen vorenthalten zu haben. Peking erwidert, dass die USA und andere Länder die Pandemie und die Suche nach dem Ursprung für politische Attacken missbrauchen.

Begrüßung Mann Frau mit Maske und Ellenbogen

Delta Plus ist als neue Mutation auf dem Vormarsch. Wie gefährlich ist die Variante?

Foto: panthermedia.net/Kzenon (YAYMicro)

Corona: Laborunfall gilt als Ursprung weiterhin als wahrscheinlich

Vor der Forschungsreise nach China nannten die Experten der WHO die Theorie vom Laborunfall noch „extrem unwahrscheinlich“. Allerding merkten Kritiker zu dem Zeitpunkt schon an, dass den Forschenden der Zugang zu Daten verwehrt worden sein könnte.

Der dänische Wissenschaftler Peter Ben Embarek, der die WHO-Mission in Wuhan geleitet hatte, sorgte für eine Überraschung: Im dänischen Fernsehen erklärte er, die Labor-Theorie zähle für ihn zu den „wahrscheinlichen Hypothesen“. Er halte es für durchaus möglich, dass sich ein Labormitarbeiter etwa bei einer Probenentnahme infiziert habe und das Virus so von Fledermäusen auf den Menschen übertragen worden sei.

Neue Regeln für Reiserückkehrer: So teuer sind Corona-Tests im Ausland

China will keine neuen Untersuchungen

Im Juli erst hatte die WHO erklärt, sie wolle in der nächsten Stufe ihrer Untersuchungen zum Corona-Ursprung auch Labore in China kontrollieren. Doch die chinesische Regierung lehnt das bisher ab. Der offensive Vorstoß Embareks könnte nun womöglich Bewegung in die Sache bringen.

Die chinesische Metropole Wuhan: Hier traten die ersten Corona-Fälle auf, in der Stadt herrschte zeitweise ein strikter Lockdown vor. Foto: Panthermedia.net/gjp1991

Die chinesische Metropole Wuhan: Hier traten die ersten Corona-Fälle auf, in der Stadt herrschte zeitweise ein strikter Lockdown vor.

Foto: Panthermedia.net/gjp1991

Die Weltgesundheitsorganisation hat China unterdessen aufgefordert, Rohdaten zu den ersten Corona-Fällen offenzulegen. Diese Informationen seien für die WHO von „entscheidender Bedeutung“ für die weiteren Untersuchungen zum Ursprung der Pandemie. China konterte und mauert vorerst weiter: Man ziehe „wissenschaftliche“ Bemühungen „politischen“ vor. „Wir sind gegen die politische Zurückverfolgung und die Aufgabe des gemeinsamen Berichts“, sagte der chinesische Vizeaußenminister Ma Zhaoxu. Alle weiteren Nachforschungen seien nur auf Basis des bereits veröffentlichten Berichts denkbar.

Vierte Corona-Welle? „Gesundheitssystem hat keine Chance“

Corona: Theorie von Laborausbruch zeige von „arroganter Haltung“

China könne einen solchen Plan nicht akzeptieren, sagte auch Zeng Yixin, Vizeminister von Chinas Nationaler Gesundheitskommission. Er sei überrascht gewesen, als er die neuen Pläne der WHO studiert habe. Der Fokus auf einen möglichen Laborausbruch zeuge von einer arroganten Haltung gegenüber der Wissenschaft.

Schwarzer Pilz und Corona: Das hat es mit der Krankheit auf sich

Das Thema ist politisch höchst aufgeladen. Die USA etwa werfen China vor, transparente Analysen zu verhindern. Peking wiederum argwöhnt, dass die USA China Schuld an der Verbreitung des Virus geben wollen. Unterdessen gibt es in China die Theorie, dass das Virus auch aus einem Labor des US-Militärs entwichen seien könnte. (mit dpa)

Mehr Rechte für Geimpfte: „Prinzipiell angemessen“

Ein Beitrag von:

  • Peter Sieben

    Peter Sieben schreibt über Forschung, Politik und Karrierethemen. Nach einem Volontariat bei der Funke Mediengruppe war er mehrere Jahre als Redakteur und Politik-Reporter in verschiedenen Ressorts von Tageszeitungen und Online-Medien unterwegs.

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.