Sozialpsychologie 28.07.2021, 10:03 Uhr

Corona-Schutzmaßnahmen: Das entscheidet wirklich über die Einhaltung

Die Impfbereitschaft sinkt und Corona-Schutzmaßnahmen braucht doch auch niemand mehr, oder? Forschende haben nun herausgefunden, was unser Verhalten in der Pandemie wirklich beeinflusst. Ein altes psychologisches Muster entscheidet, ob wir uns an Regeln halten oder nicht.

Gruppe von Leuten mit Maske

Das Verhalten in der Corona-Pandemie wird stark vom Umfeld beeinflusst.

Foto: panthermedia.net/Marharyta_Hanhalo

Impfmüdigkeit, Lockdown-Müdigkeit – Corona scheint in der Gesellschaft kaum noch Beachtung zu finden. Wir befinden uns mitten im Sommer, Schülerinnen und Schüler haben Sommerferien und die große Reisewelle hat begonnen. Warnungen vor einer vierten Corona-Welle möchten wohl nur wenige Menschen hören. Doch was kommt im Herbst auf uns zu, wenn die Delta-Variante unterschätzt wird und die Impfquote nicht reicht, um eine Herdenimmunität zu gewährleisten?

Eine psychologische Studie hat nun untersucht wie sich Menschen weiterhin zum Einhalten von Corona-Schutzmaßnahmen motivieren lassen. Es gibt einen ganz einfachen Trick.

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Impfen: Soll ich’s wirklich machen oder lass ich’s lieber sein? Diese Zeile aus dem Songtext “Jein” von Fettes Brot spiegelt die aktuelle Lage in der Gesellschaft wider. Selbst das Tragen einer Maske fällt vielen Menschen immer schwerer. Das Robert Koch-Institut warnt hingegen eindrücklich vor einer vierten Corona-Welle und ruft die Bevölkerung zum Impfen auf. Doch die Impfquoten stocken seit Wochen. Bislang hat sich die Regierung aber gegen eine Impfpflicht ausgesprochen.

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Wie gelingt der Pandemieschutz angesichts steigender Pandemiemüdigkeit? Mit dieser Frage sich sich ein Forschungsteam der Universität in Landau und Mannheim befasst. Sie untersuchten, welche psychologischen Faktoren das Verhalten von Menschen in der Corona-Pandemie vorhersagen.

Soziale Normen sind entscheidend, so das Ergebnis der Studie.

Corona-Schutzmaßnahmen: Verhalten von Freunden wichtig

Wir Menschen sind soziale Wesen und wollen uns in einer Gruppe wohlfühlen. Das Forschungsteam kommt zu dem Schluss, dass das Verhalten von Freunden und Familie bei der Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen wichtiger ist als die subjektive Einschätzung. Selbst die subjektive Bedrohung rückt in den Hintergrund.

Selma Rudert, Juniorprofessorin von der Universität Koblenz-Landau und ihr Kollege Stefan Janke von der Universität Mannheim haben verschiedene Verhaltensweisen kurz nach dem ersten Lockdown im vergangenen Frühjahr untersucht. Analysiert wurden:

  • soziale Normen wie Regeln und Standards in einem Umfeld
  • Persönlichkeit
  • empfundene Bedrohung durch die Pandemie
  • früheres Handeln

Konkret schauten sich die Wissenschaftler an, ob Menschen sich an die Abstandsregeln und das Vermeiden von direktem sozialen Kontakt halten. Faktoren wie Nachbarschaftshilfe oder Hamsterkäufe spielten ebenfalls eine Rolle.

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„Unsere Ergebnisse zeigen, dass insbesondere soziale Normen vorhersagen, ob Menschen sich an die geltenden Vorschriften und Empfehlungen halten oder sogar noch andere während der Pandemie unterstützen, oder ob sie gegen die Regeln verstoßen“, erklärt die Sozialpsychologin Rudert.

Wie entstehen soziale Normen?

Wie verhält sich mein bester Freund in der Pandemie? Soziale Normen entstehen durch Verhaltensweisen, die bei nahestehenden Personen wahrgenommen werden. Was heißt das konkret?
Halten sich Familienmitglieder oder Freunde an das Tragen einer Maske, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Person sich auch an diese Corona-Schutzmaßnahme hält. Im Umkehrschluss bedeutet es aber auch, dass die Bereitschaft, sich an Corona-Regeln zu halten, sinkt, wenn es das eigene Umfeld nicht berücksichtigt.

Soziale Normen geben uns Sicherheit und schaffen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Vor allem in einer Krise steigt der Wunsch nach Zugehörigkeit – und sei es, wenn man sich gemeinschaftlich nicht an die Abstandsregeln hält. „Die meisten Menschen sind bestrebt, sich korrekt und angebracht zu verhalten. Das Verhalten anderer ist typischerweise informativ dafür, was als ‚korrekt‘ gilt“, so Janke.

„Abrupte Veränderungen, wie es insbesondere zu Beginn der Corona-Pandemie der Fall war, bringen ein verstärktes Maß an Unsicherheit mit sich“, so Psychologin Rudert.

Menschen blicken in einem solchen Fall noch stärker auf das Verhalten anderer, um Orientierung zu bekommen.

Verhalten in der Pandemie: Was tun die anderen

Was tun die anderen? Dass wir auf unsere Mitmenschen schielen und unser Verhalten daraufhin anpassen, ist kein neues Phänomen. Wer nachmacht, macht sich beleibt. Das greift im Freundeskreis oder auf der Arbeit. Menschen, die andere besonders häufig nachahmen, verhalten sich wie ein soziales Chamäleon. Würde zum Beispiel die Impfbereitschaft im Umfeld steigen, hätte das direkte Auswirkungen auf das Verhalten des sozialen Chamäleons.

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„Die Studienergebnisse betonen, wie stark unser Verhalten in der Pandemie davon abhängt, was wir denken was ‚die anderen‘ tun“, erklären die beiden Forschenden.

Sie sehen in den Ergebnissen einen Einfluss für die weitere Steuerung der Corona-Pandemie: „Wichtiger als an die Vernunft der Menschen zu appellieren oder die Bedrohung durch das Virus hervorzuheben, ist vermutlich, positive Rollenvorbilder in verschiedenen Gesellschaftsgruppen herauszustellen und Menschen dazu zu ermutigen, über gesellschaftlich erwünschtes Verhalten zu sprechen“, so Rudert. Getreu dem Motto: „Tue Gutes und rede darüber“.

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Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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