Digitale Souveränität 04.11.2025, 14:29 Uhr

SAP, Telekom und NVIDIA bauen Europas erste Industrial AI Cloud auf

SAP, Telekom und NVIDIA starten Europas erste Industrial AI Cloud – sichere KI-Dienste für Industrie, Wirtschaft und Verwaltung.

Cloud

Eine europäische Cloud für die Industrie soll entstehen. Das Projekt wird von der SAP gemeinsam mit der Deuschen Telekom und NVIDIA angeschoben.

Foto: Smarterpix / kaptn

SAP, die Deutsche Telekom und NVIDIA starten ein gemeinsames Projekt, das in Europa Maßstäbe setzen könnte: die „Industrial AI Cloud“. Am 4. November gaben die Unternehmen zusammen mit weiteren Partnern wie Siemens, der Deutschen Bank, Perplexity, PhysicsX und Agile Robots den Startschuss. Das Ziel: eine souveräne europäische Cloud-Infrastruktur, auf der Unternehmen künftig Künstliche Intelligenz (KI) für industrielle Anwendungen sicher und effizient nutzen können.

Unterstützt wird das Projekt vom Bundesministerium für Digitales und Modernisierung. Deutschland soll damit zum KI-Hotspot Europas werden. Der symbolische Wert ist hoch, denn das Vorhaben steht für die Idee „Industrielle KI made in Europe“ – unabhängig, sicher und verlässlich.

Ein europäisches Gemeinschaftsprojekt mit Gewicht

Den Auftakt bildet eine Milliarden-Partnerschaft zwischen der Deutschen Telekom und NVIDIA. Gemeinsam wollen sie Rechenkapazitäten für KI-Anwendungen aufbauen, die speziell auf die Anforderungen der europäischen Industrie zugeschnitten sind.

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SAP liefert die technologische Basis über seine Business Technology Platform. Diese Plattform verbindet Unternehmensanwendungen mit KI- und Simulationstechnologien. NVIDIA steuert die GPU-Hardware und KI-Software bei, während die Deutsche Telekom die Infrastruktur betreibt. Siemens, die Deutsche Bank und weitere Partner bringen ihr Fachwissen aus Industrie, Finanzen und Robotik ein.

Laut SAP ist der europäische KI-Markt auf Wachstumskurs: Bis 2030 könnte er ein Volumen von über 20 Milliarden Euro erreichen. Dafür werden laut Unternehmensschätzung mehr als 22 Gigawatt Rechenleistung nötig sein – das entspricht mehreren großen Kraftwerken.

Erste Ausbaustufe: München wird KI-Knotenpunkt

In der ersten Phase entsteht in München das Herzstück der neuen Cloud. Das dortige Rechenzentrum der Deutschen Telekom wird bis Anfang 2026 um eine leistungsfähige KI-Infrastruktur mit NVIDIA-GPUs erweitert. Von hier aus sollen künftig Unternehmen in ganz Deutschland und Europa mit sicheren KI-Diensten versorgt werden.

Die Plattform richtet sich an Industriebetriebe, öffentliche Einrichtungen und regulierte Branchen wie Verteidigung oder Energie. Dabei steht Sicherheit im Vordergrund – sensible Daten sollen stets unter europäischer Kontrolle bleiben.

Das Projekt ist zudem eines der ersten Aushängeschilder der Initiative „Made 4 Germany“, an der mehr als 100 deutsche Unternehmen beteiligt sind. Sie will den Standort Deutschland digital stärken und die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Forschung fördern.

„Souveränität entsteht nicht durch Abschottung“

SAP-Chef Christian Klein machte bei der Vorstellung in Berlin deutlich, warum Zusammenarbeit der Schlüssel ist: „Wir werden digitale Souveränität nicht erreichen, indem wir uns isolieren, sondern indem wir gemeinsam mit starken Partnern die besten Technologien nach Europa holen und gleichzeitig die Kontrolle über unsere Daten behalten.“

Klein sieht im Projekt einen wichtigen Schritt, um Europa im globalen KI-Wettlauf wettbewerbsfähig zu halten. Der Aufbau von Rechenzentren allein reiche jedoch nicht aus. Entscheidend sei, KI in den Alltag von Unternehmen zu integrieren:
„Nur wenn KI nicht als isolierte Technologie, sondern als integraler Bestandteil operativer Arbeitsabläufe betrachtet wird, kann sie ihr Potenzial entfalten.“

Digitale Souveränität – kein Schlagwort mehr

Das Thema digitale Souveränität hat in den letzten Monaten stark an Bedeutung gewonnen. Angesichts geopolitischer Spannungen, Handelskonflikte und wachsender Abhängigkeiten von US- und asiatischen Cloud-Anbietern suchen viele europäische Unternehmen nach Alternativen.

Die „Industrial AI Cloud“ will diese Lücke schließen – nicht durch Abschottung, sondern durch vertrauenswürdige Kooperation. Ziel ist es, Europas Unternehmen Zugang zu modernster KI-Technologie zu verschaffen, ohne dass sie die Kontrolle über ihre Daten verlieren.

Gleichzeitig verspricht die Cloud eine einheitliche technische Basis, um die bisher stark zersplitterte europäische KI-Landschaft zu verbinden. Das soll die Einführung von KI-Lösungen in Betrieben erheblich vereinfachen.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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