Drohne fotografiert Steinbilder 15.02.2015, 08:13 Uhr

Prähistorische Felsenkunst unter dem 3D-Scanner

Die ältesten der über 50.000 in den Stein gemeißelten Bilder in einem Tal im Norden Italiens sind vor 7000 Jahre entstanden. Sie zeigen Jagd-, Duell- und Tanzszenen und gehören zum Weltkulturerbe. Im EU-Projekt 3D-Pitoti werden sie derzeit von Archäologen mit modernster Technik vermessen.

Felsige Flanke des Valcamonica Tales in der norditalienischen Region Lombardei mit jahrtausendealten Gravuren (Pitoti). 

Felsige Flanke des Valcamonica Tales in der norditalienischen Region Lombardei mit jahrtausendealten Gravuren (Pitoti). 

Foto: Fachhochschule St. Pölten

Eindrucksvoll und uralt sind die kleinen Bilder, die unsere prähistorischen Vorfahren in die felsigen Flanken des Valcamonica Tales in der norditalienischen Region Lombardei geschlagen haben. Mehr als 50.000 dieser Pitoti, was im lokalen Dialekt „kleine Puppen“ bedeutet, wurden bisher entdeckt. Die Jagd-, Duell- und Tanzszenen sowie Europas erste Landkarte sind aber inzwischen bereits so stark verwittert, dass sie kaum noch zu erkennen sind. Im EU-Projekt 3D-Pitoti wollen Archäologen nun die Felsenkunst scannen, klassifizieren und in 3D-Visualisationen zugänglich machen.

Die Archäologen arbeiten mit Scannern, Drohnen und 3D-Kameras

Jäger und Sammler, Kämpfer und Reiter, Häuser, Tiere, Schriften in etruskischem Alphabet und abstrakte Symbole überziehen zu zigtausenden die glatten Felsen im Valcamonica Tal. Die ältesten dieser Pitoti wurden bereits vor 7000 Jahren in den Stein gemeißelt oder gehackt. Bis ins Mittelalter hinein kamen immer neue Figuren und Szenen hinzu. Heute zählen sie zum UNESCO-Weltkulturerbe, aber die Witterung und auch die enormen Besucherzahlen gefährden die frühen Kunstwerke.

Im norditalienischen Tal Valcamonica haben Menschen prähistorischer Kulturen Bilder, sogenannte Pitoti, in den Fels gemeißelt. Die meist Jahrtausende alten Darstellungen von Menschen, Gegenständen und abstrakten Mustern sind jedoch nur schwer zugänglich – und können schnell Schaden nehmen. Mit modernster Technik werden sie jetzt vermessen und in 3D-Visualisationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

Im norditalienischen Tal Valcamonica haben Menschen prähistorischer Kulturen Bilder, sogenannte Pitoti, in den Fels gemeißelt. Die meist Jahrtausende alten Darstellungen von Menschen, Gegenständen und abstrakten Mustern sind jedoch nur schwer zugänglich – und können schnell Schaden nehmen. Mit modernster Technik werden sie jetzt vermessen und in 3D-Visualisationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Quelle: Markus Seid/FH St. Pölten

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Frankfurt University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professur "Elektrotechnik, insbesondere Nachhaltige intelligente Systeme" Frankfurt University of Applied Sciences
Frankfurt am Main Zum Job 
Frankfurt University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professur "Vernetzte Eingebettete Systeme" (w/m/d) Frankfurt University of Applied Sciences
Frankfurt am Main Zum Job 
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg-Firmenlogo
Projektingenieur*in (m/w/d) für Elektro- Fernmelde- und IT-Technik / Verantwortliche Elektrofachkraft VEFK Betriebstechnik Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Magdeburg Zum Job 
Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH-Firmenlogo
Ingenieur:in für Elektrotechnik / Master / Bachelor /Diplom (m/w/d) Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH
Bonn, Hachenburg Zum Job 
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH-Firmenlogo
Messtechniker als Spezialist Gerätemanagement Strom (m/w/d Stadtwerke Rüsselsheim GmbH
Rüsselsheim Zum Job 
Fachhochschule Münster-Firmenlogo
Professur "Medizinische Bildgebung und Mathematik" (w/m/d) Fachhochschule Münster
Steinfurt Zum Job 
Agile Robots SE-Firmenlogo
Senior Projektingenieur - Industrial Automation (m/w/d) Agile Robots SE
München Zum Job 
Universität Münster-Firmenlogo
Ingenieur*in / Techniker*in Elektrotechnik in der Abteilung 4.4 (Elektrische Gebäudeausrüstung) Universität Münster
Münster Zum Job 
Freie Universität Berlin-Firmenlogo
Referatsleiter*in (m/w/d) für die Betriebstechnik und die bauliche Unterhaltung (Ingenieur*in für Aufgaben des technischen Betriebes) Freie Universität Berlin
BG ETEM-Firmenlogo
Aufsichtsperson gemäß des § 18 SGB VII (m/w/d) für ein Aufsichtsgebiet in der Region Dinkelsbühl, Aalen, Schwäbisch-Hall in den Branchenkompetenzen Elektrotechnische Industrie und Feinmechanik BG ETEM
Nürnberg Zum Job 
STOPA Anlagenbau GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker (m/w/d) Elektrotechnik / Automatisierungstechnik für Inbetriebnahme Außendienst (Elektrotechniker, Maschinenbauingenieur o. ä.) STOPA Anlagenbau GmbH
Achern-Gamshurst Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Elektrotechnik Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet "Automatisierungssysteme in Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel-Firmenlogo
Ingenieur*in der Fachrichtung Versorgungstechnik/ Maschinenbau oder Elektrotechnik Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Project Engineer - Capital Investments (all genders) AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts-Firmenlogo
Ingenieurin (m/w/d) TGA Elektrotechnik Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts
Hamburg Zum Job 
Vermögen und Bau Baden-Württemberg - Amt Ulm-Firmenlogo
Diplom-Ingenieur (FH/DH) bzw. Bachelor (w/m/d) der Fachrichtung Elektrotechnik, Versorgungstechnik, Gebäudeklimatik, Gebäude- und Energietechnik Vermögen und Bau Baden-Württemberg - Amt Ulm
Stadt Karlsruhe-Firmenlogo
Elektroingenieur*in - Fachbereichsleitung Elektro- und Maschinentechnik Stadt Karlsruhe
Karlsruhe Zum Job 

In dem ambitionierten und  mit 2,9 Millionen Euro geförderten EU-Projekt 3D-Pitoti versucht derzeit ein Team von über 30 Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen die alten Gravuren mit moderner Medientechnik zu vermessen und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Der Einsatz von 3D-Kameras, Drohnen und neuen Analysemethoden erleichtert den Archäologen die Arbeit.

Vielleicht können die Forscher sogar unterschiedliche Künstler identifizieren

Interessant ist für die Wissenschaftler, dass es unter den Pitoti einerseits immer wiederkehrende Motive gibt wie Tiere oder bewaffnete Krieger, und dass die Felsenbilder sich andererseits in Stil und Komposition im Laufe der Zeit verändert haben. Mit modernen Methoden wollen die Archäologen insbesondere die Dreidimensionalität der Darstellungen erfassen. Vielleicht, so hoffen die Forscher, könnte dadurch sogar die Handschrift unterschiedlicher Künstler identifiziert werden.

Um ihre Daten zu erfassen, bewegen sich die Forscher auf drei Ebenen zwischen Mikro- und Makrostruktur. Mit einem Scanner, der sich direkt über dem Felsen bewegt, wird eine digitale Reproduktion der feinen, manchmal mit bloßem Auge kaum sichtbaren Linien, angefertigt. Die Drohne, die vor allem in den schwer zugänglichen Gebieten eingesetzt wird, macht 3D-Aufnahmen aus der Luft. Aus größerer Entfernung wird schließlich das gesamte Gebiet in seinem maßstäblichen Kontext erfasst.

Die Datenbank kann Bilder automatisch erkennen und einordnen

Dazu gehört auch eine Datenbank, in der Daten und Muster erfasst, analysiert und klassifiziert werden. Wissenschaftler der Fachhochschule im österreichischen St. Pölten haben eine Methode entwickelt, mit der die Pitoti automatisch geordnet werden können. Vorab war es notwendig, etwa 2500 Felsenbilder per Hand zu erfassen, zu kategorisieren und daraus eine Typologie zu entwickeln. Der Computer erkennt nun anhand eines Schemas aus Strichen und Knotenpunkten neue Bilder und kann sie einordnen.

Archäologin bei der Arbeit.

Archäologin bei der Arbeit.

Quelle: AlbertoMarretta/Parco Archeologico Comunale di Seradina Bedolina

„Wir haben gemeinsam mit den Archäologen Machine-Learning-Verfahren entwickelt und getestet, mit denen wir jede neue 3D-Aufzeichnung eines Petroglyphen analysieren und klassifizieren können. Etwa ob diese eine anthropomorphe Gestalt zeigt, ein abstraktes Bild, oder eines von vielen anderen Motiven“, sagt Markus Seidl, der Projektleiter für 3D- Pitoti an der FH St. Pölten.

Und schließlich sollen die Ergebnisse des 3D-Pitoti-Projektes sowohl den Wissenschaftlerkollegen als auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dafür gibt es Filme, Animationen und Multimedia-Installationen, die in hochauflösenden und dreidimensionalen Bildern den Zugang zur Felsenkunst im Valcamonica-Tal weiterhin erhalten.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.