Chips DER ZUKUNFT 06.10.2015, 13:29 Uhr

IBM baut Mikrochip mit Kohlenstoffröhrchen anstelle von Silizium

Prozessoren in Computern sollen künftig weitaus schneller arbeiten, weil sie dann aus Millionstel Millimeter kleinen Bauteilen aus Kohlenstoff statt Silizium bestehen. Die Elektronen fließen beinahe ungehindert in den Chips. Das Problem der Kontaktierung haben IBM-Forscher im Ansatz gelöst.

Geschafft: Ein im IBM-Labor hergestellter Wafer mit Nanotubes aus Kohlenstoff.

Geschafft: Ein im IBM-Labor hergestellter Wafer mit Nanotubes aus Kohlenstoff.

Foto: IBM Research

Nanotubes, also Röhrchen, die aus sechseckig angeordneten Kohlenstoffatomen bestehen, könnten in einigen Jahren Silizium als Basismaterial für Transistoren ersetzen. Mikroprozessoren und andere Computerchips bestehen aus Milliarden Transistoren. Mehr ist mit dem Werkstoff Silizium aus physikalischen Gründen nicht drin.

Mit Nanotubes, die nur wenige Millionstel Millimeter groß sind, schon. Es sind auch schon Transistoren aus Kohlenstoff gebaut worden, doch sie haben bisher einen Nachteil: Der winzige Strom, der in ihnen arbeitet, muss den Transistor wieder verlassen, um in einen benachbarten zu fließen. Das war bisher nur mit Einschränkungen möglich, weil die Kontaktflächen einen zu großen elektrischen Widerstand hatten.

Metall und Kohlenstoff verschmelzen

Dieses Problem hat der amerikanische Elektronikkonzern IBM jetzt gelöst, im Ansatz jedenfalls. Die Forscher haben einen metallurgischen Prozess entwickelt, bei dem Kohlenstoff- und die Metallatome der Kontakte auf chemischem Wege miteinander verschmolzen werden. Dieses Verfahren, von den Entwicklern „end-bonded contact scheme“ genannt, erlaubt es, die Kontakte auf zehn Millionstel Millimeter schrumpfen zu lassen, ohne dass sich die Leistung der Kohlenstoff-Transistoren entscheidend verschlechtert.

Durch einen chemischen Prozess werden die Kontakte der Nanotubes aus Kohlenstoff auf eine Größe von unter 10 nm geschrumpft.

Durch einen chemischen Prozess werden die Kontakte der Nanotubes aus Kohlenstoff auf eine Größe von unter 10 nm geschrumpft.

Quelle: IBM Research

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Frankfurt University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professur "Elektrotechnik, insbesondere Nachhaltige intelligente Systeme" Frankfurt University of Applied Sciences
Frankfurt am Main Zum Job 
Frankfurt University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professur "Vernetzte Eingebettete Systeme" (w/m/d) Frankfurt University of Applied Sciences
Frankfurt am Main Zum Job 
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg-Firmenlogo
Projektingenieur*in (m/w/d) für Elektro- Fernmelde- und IT-Technik / Verantwortliche Elektrofachkraft VEFK Betriebstechnik Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Magdeburg Zum Job 
Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH-Firmenlogo
Ingenieur:in für Elektrotechnik / Master / Bachelor /Diplom (m/w/d) Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH
Bonn, Hachenburg Zum Job 
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH-Firmenlogo
Messtechniker als Spezialist Gerätemanagement Strom (m/w/d Stadtwerke Rüsselsheim GmbH
Rüsselsheim Zum Job 
Fachhochschule Münster-Firmenlogo
Professur "Medizinische Bildgebung und Mathematik" (w/m/d) Fachhochschule Münster
Steinfurt Zum Job 
Agile Robots SE-Firmenlogo
Senior Projektingenieur - Industrial Automation (m/w/d) Agile Robots SE
München Zum Job 
Universität Münster-Firmenlogo
Ingenieur*in / Techniker*in Elektrotechnik in der Abteilung 4.4 (Elektrische Gebäudeausrüstung) Universität Münster
Münster Zum Job 
Freie Universität Berlin-Firmenlogo
Referatsleiter*in (m/w/d) für die Betriebstechnik und die bauliche Unterhaltung (Ingenieur*in für Aufgaben des technischen Betriebes) Freie Universität Berlin
BG ETEM-Firmenlogo
Aufsichtsperson gemäß des § 18 SGB VII (m/w/d) für ein Aufsichtsgebiet in der Region Dinkelsbühl, Aalen, Schwäbisch-Hall in den Branchenkompetenzen Elektrotechnische Industrie und Feinmechanik BG ETEM
Nürnberg Zum Job 
STOPA Anlagenbau GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker (m/w/d) Elektrotechnik / Automatisierungstechnik für Inbetriebnahme Außendienst (Elektrotechniker, Maschinenbauingenieur o. ä.) STOPA Anlagenbau GmbH
Achern-Gamshurst Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Elektrotechnik Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet "Automatisierungssysteme in Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel-Firmenlogo
Ingenieur*in der Fachrichtung Versorgungstechnik/ Maschinenbau oder Elektrotechnik Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Project Engineer - Capital Investments (all genders) AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts-Firmenlogo
Ingenieurin (m/w/d) TGA Elektrotechnik Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts
Hamburg Zum Job 
Vermögen und Bau Baden-Württemberg - Amt Ulm-Firmenlogo
Diplom-Ingenieur (FH/DH) bzw. Bachelor (w/m/d) der Fachrichtung Elektrotechnik, Versorgungstechnik, Gebäudeklimatik, Gebäude- und Energietechnik Vermögen und Bau Baden-Württemberg - Amt Ulm
Stadt Karlsruhe-Firmenlogo
Elektroingenieur*in - Fachbereichsleitung Elektro- und Maschinentechnik Stadt Karlsruhe
Karlsruhe Zum Job 

Um höhere Computerleistung zu erhalten, müssen die Prozessoren, die Herzen der Rechner, auf gleicher Fläche immer mehr Transistoren aufnehmen. Bei Silizium ist das Ende der Fahnenstange weitgehend erreicht. Die viel kleineren Nanotube-Transistoren nehmen weit weniger Platz ein. Außerdem flitzen die Elektronen, die letztlich die Rechenarbeit leisten, viel schneller durch die neuartigen Transistoren als durch Siliziumstrukturen.

Flaschenhals in der Transistor-Technologie

„Bei jeder fortgeschrittenen Transistor-Technologie gibt es einen Flaschenhals“, sagt Dario Gil, Vice President of Science & Technology in der IBM-Forschungsabteilung. „Mit der Verkleinerung der Transistoren erhöht sich der Widerstand der Kontakte.“ Mit dem neuen Kontaktierungsverfahren glauben die Forscher auf dem richtigen Weg zu sein, die Zwickmühle aufzulösen. „Das bringt uns einen Schritt weiter auf dem Weg zu einer Nanotube-Technologie innerhalb eines Jahrzehnts“, so Gil.

Schematische Darstellung der Mikroprozessoren Nanotubes aus Kohlenstoff: Die Länge der Kontakte unterschreitet 10 nm.

Schematische Darstellung der Mikroprozessoren Nanotubes aus Kohlenstoff: Die Länge der Kontakte unterschreitet 10 nm.

Quelle: IBM Research

Nanotubes sind noch zu teuer

Mit vielfach schnelleren Transistoren innerhalb von Prozessoren lässt sich die Rechengeschwindigkeit von Großcomputern, wie sie beispielsweise von Suchmaschinen und Cloudanbietern eingesetzt werden, massiv erhöhen. Nanotubes sind auch Hoffnungsträger für leistungsfähigere Batterien, wie IBM betont. Bisher gibt es jedoch noch kein Herstellungsverfahren, mit dem sich Billionen Nanotubes preiswert herstellen lassen.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.