Effizienzsprung durch NANOTECHNIK 06.10.2015, 15:38 Uhr

Chips mit Wald aus Nanoröhrchen wandeln Licht direkt in Strom um

Doppelt so effizient wie heutige Solarzellen bei einem Zehntel der Kosten: Das sind die Traumwerte neuartiger Antennen, mit denen US-Forscher direkt und ohne Umweg Gleichstrom erzeugen können. Wenn sich die Hoffnungen erfüllen, könnte das durchaus eine Revolution der Energieversorgung bedeuten.

US-Forscher haben einen Chip entwickelt, der Licht direkt in Strom umwandeln kann. Die Technik ist zwar nicht neu, doch die Forscher gehen davon aus, schon binnen eines Jahres einen Wirkungsgrad von 40 % zu erreichen.

US-Forscher haben einen Chip entwickelt, der Licht direkt in Strom umwandeln kann. Die Technik ist zwar nicht neu, doch die Forscher gehen davon aus, schon binnen eines Jahres einen Wirkungsgrad von 40 % zu erreichen.

Foto: Georgia Tech

Wenn Strom aus Licht erzeugt werden soll, braucht es immer einen Prozess der Umwandlung, letztlich aus Wärme zu elektrischer Energie. Das ist ein Umweg, der Effizienz kostet und zusätzliche Geräte wie Kühlungen und Generatoren notwendig macht. Was aber, wenn man diesen Umweg auslassen kann? Wenn man Strom direkt aus Licht erzeugen könnte?

Ein Wald aus Milliarden Nanoröhrchen

Dass das prinzipiell möglich ist, steht außer Frage, und auch die Grundlagen der Technik sind seit Jahrzehnten bekannt. Die rasante Entwicklung der Nanotechnologie bringt die Verwirklichung nun offenbar näher. Forscher am Georgia Institute of Technology jedenfalls haben mithilfe von Nanoröhrchen aus Kohlefasern eine Art Chip entwickelt, der aus einer Serie von „Rectennas“ besteht. Das sind Antennen, die jeweils direkt mit Dioden verbunden sind. Das Besondere: Strom kann nur in eine Richtung fließen. Jeder einzelne Chip erzeugt bei Lichteinfall ein wenig Strom, alle zusammen eine nennenswerte Menge.

Projektleiter Baratunde Cola hält sogar Wirkungsgrade von über 40 % für möglich. Derzeit wandelt der Chip weniger als 1 % des Lichtes in Strom um.

Projektleiter Baratunde Cola hält sogar Wirkungsgrade von über 40 % für möglich. Derzeit wandelt der Chip weniger als 1 % des Lichtes in Strom um.

Quelle: Georgia Tech

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Frankfurt University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professur "Elektrotechnik, insbesondere Nachhaltige intelligente Systeme" Frankfurt University of Applied Sciences
Frankfurt am Main Zum Job 
Frankfurt University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professur "Vernetzte Eingebettete Systeme" (w/m/d) Frankfurt University of Applied Sciences
Frankfurt am Main Zum Job 
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg-Firmenlogo
Projektingenieur*in (m/w/d) für Elektro- Fernmelde- und IT-Technik / Verantwortliche Elektrofachkraft VEFK Betriebstechnik Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Magdeburg Zum Job 
Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH-Firmenlogo
Ingenieur:in für Elektrotechnik / Master / Bachelor /Diplom (m/w/d) Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH
Bonn, Hachenburg Zum Job 
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH-Firmenlogo
Messtechniker als Spezialist Gerätemanagement Strom (m/w/d Stadtwerke Rüsselsheim GmbH
Rüsselsheim Zum Job 
Fachhochschule Münster-Firmenlogo
Professur "Medizinische Bildgebung und Mathematik" (w/m/d) Fachhochschule Münster
Steinfurt Zum Job 
Agile Robots SE-Firmenlogo
Senior Projektingenieur - Industrial Automation (m/w/d) Agile Robots SE
München Zum Job 
Universität Münster-Firmenlogo
Ingenieur*in / Techniker*in Elektrotechnik in der Abteilung 4.4 (Elektrische Gebäudeausrüstung) Universität Münster
Münster Zum Job 
Freie Universität Berlin-Firmenlogo
Referatsleiter*in (m/w/d) für die Betriebstechnik und die bauliche Unterhaltung (Ingenieur*in für Aufgaben des technischen Betriebes) Freie Universität Berlin
BG ETEM-Firmenlogo
Aufsichtsperson gemäß des § 18 SGB VII (m/w/d) für ein Aufsichtsgebiet in der Region Dinkelsbühl, Aalen, Schwäbisch-Hall in den Branchenkompetenzen Elektrotechnische Industrie und Feinmechanik BG ETEM
Nürnberg Zum Job 
STOPA Anlagenbau GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker (m/w/d) Elektrotechnik / Automatisierungstechnik für Inbetriebnahme Außendienst (Elektrotechniker, Maschinenbauingenieur o. ä.) STOPA Anlagenbau GmbH
Achern-Gamshurst Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Elektrotechnik Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet "Automatisierungssysteme in Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel-Firmenlogo
Ingenieur*in der Fachrichtung Versorgungstechnik/ Maschinenbau oder Elektrotechnik Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Project Engineer - Capital Investments (all genders) AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts-Firmenlogo
Ingenieurin (m/w/d) TGA Elektrotechnik Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts
Hamburg Zum Job 
Vermögen und Bau Baden-Württemberg - Amt Ulm-Firmenlogo
Diplom-Ingenieur (FH/DH) bzw. Bachelor (w/m/d) der Fachrichtung Elektrotechnik, Versorgungstechnik, Gebäudeklimatik, Gebäude- und Energietechnik Vermögen und Bau Baden-Württemberg - Amt Ulm
Stadt Karlsruhe-Firmenlogo
Elektroingenieur*in - Fachbereichsleitung Elektro- und Maschinentechnik Stadt Karlsruhe
Karlsruhe Zum Job 

Wenn der Wald aus Milliarden vertikal aufgereihten Nanoröhrchen von Licht getroffen wird, entstehen oszillierende Lichtwellen, die mit den Röhrchen interagieren. Deren Spitzen fungieren als eine Art Schalter, der im Femtosekunden-Takt an- und ausschaltet. Anders gesagt: Verdammt schnell. Eine Femtosekunde entspricht der Zeit, in der Licht weniger als ein Hundertstel Millimeter zurücklegen kann. Dieses Tempo erlaubt den Fluss von Elektronen, und so entsteht Strom.

Widerstand muss noch deutlich sinken

Die Effizienz der Technik liegt derzeit noch bei unter 1 %. Schon bei 1 % könne die Entwicklung eine revolutionäre Technik sein, sagt Projektleiter Baratunde Cola. Er hält aber sogar Wirkungsgrade von über 40 % für möglich.

Schematische Darstellung des Aufbaus und der Komponenten der neuen Chips, die direkt Licht in Strom umwandeln

Schematische Darstellung des Aufbaus und der Komponenten der neuen Chips, die direkt Licht in Strom umwandeln

Quelle: Thomas Bougher/Georgia Tech

Dazu müsse vor allem der Widerstand in den Strukturen gesenkt werden. Das sei mit ein paar relativ einfachen Veränderungen im Produktionsprozess machbar, meint der Physiker. Cola hält eine wirtschaftlich tragfähige Version der Technik innerhalb eines Jahres für denkbar. Doppelt so effizient wie herkömmliche Solarzellen bei nur einem Zehntel der Kosten – so sieht die optimistische Prognose des Forschers aus.

Auch in Deutschland arbeiten Forscher intensiv an effizienteren Solarzellen. So arbeitet das Max Planck Institut für die Physik des Lichts (MLP) in Erlangen an Zellen mit mikroskopisch kleinen, nur zwei Mikrometer langen Trichter, die dicht an dicht ins Silizium-Substrat geätzt werden und dadurch die Lichtausbeute um 65 % erhöhen.

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.