Tiny House 16.11.2025, 11:00 Uhr

Nur 79 Mal weltweit: Das Golden House definiert Minihäuser neu

Golden House: Ein Tiny Home verbindet Goldoptik, Natur und nachhaltige Technik auf 26 m². Limitiert auf 79 Stück – ein exklusiver Rückzugsort.

Golden House

Golden House: Goldbeschichtetes Spiegelglas trifft Modulbau-Technik.

Foto: Jaan Parmask

Wer Tiny Houses automatisch mit Verzicht verbindet, dürfte vom „Golden House“ aus Estland überrascht sein. Das Minihaus sieht aus, als hätte jemand eine goldene Box mitten in die Landschaft gestellt – und genau damit spielt sie. Erst beim Näherkommen zeigt sich, dass hier versucht wurde, ein hochwertiges Hotelzimmer auf ein Minimum an Grundfläche zu reduzieren, ohne den Blick ins Freie zu verlieren.

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Ein Minihaus, das größer wirkt, als es ist

26 m² – Terrasse inklusive. Mehr Platz steht nicht zur Verfügung. Und trotzdem fühlt sich das Innere erstaunlich offen an. Das liegt vor allem an den Glasflächen, die nach außen in einen goldgetönten Spiegel übergehen. Dadurch verschmilzt die Cabin mit ihrer Umgebung. Je nach Standort reflektiert die Fassade Wald, Dünen oder Bergpanoramen. Im wechselnden Licht wirkt das Haus mal präsent, mal fast unsichtbar.

Jaak Tiik, Mitgründer von ÖÖD House, bringt das Versprechen auf den Punkt: „Wir haben beschlossen, das teuerste und luxuriöseste Tiny Home herzustellen.“
Sein Bruder Andreas ergänzt: „In diesem Sektor gibt es ein solches nicht, und wir haben schon immer gerne ein wenig über den Tellerrand hinausgeschaut.“

ÖÖD ist in der Szene bekannt. Rund 600 der spiegelnden Minihäuser stehen bereits in 25 Ländern – meist als Ferienlodges, Retreats oder Boutique-Hotelräume. Das Golden House führt diese Idee weiter, allerdings als streng limitierte Edition: 79 Stück. Die Zahl ist kein Marketinggag, sondern eine Referenz an das Element Gold mit der Ordnungszahl 79.

Gold – aber nie protzig

Gold polarisiert. Eine falsche Nuance, und das Gebäude wirkt schnell überladen. Genau das wollten die Tiiks vermeiden. Statt einer funkelnden Showfassade á la Mandalay Bay in Las Vegas entschieden sie sich für ein warmes, gedämpftes Gold, das erst im Zusammenspiel mit Sonnenlicht seine Wirkung entfaltet. Der Eindruck bleibt dezent, fast atmosphärisch.

Morgens strahlt die Oberfläche kühl gelblich, abends kippt sie in warme Honigtöne. Das Haus bleibt dabei zurückhaltend. Es lebt von Licht, nicht von Effekten – und wirkt gerade deshalb nicht kitschig.

Golden House

Küchenzeile des Golden House. Eine AXOR-Armatur sorgt für ein absolutes Highlight.

Foto: Jaan Parmask

Innenraum: reduzierter Luxus ohne Kälte

Innen erinnert die Cabin eher an ein edles Loft als an ein klassisches Tiny House. Holzpaneele strukturieren die Wände, schwere Steinböden bringen Stabilität und Ruhe hinein. Einzelne rote Details setzen präzise Akzente.

Zur Ausstattung gehören:

  • ein maßgefertigtes Kingsize-Bett mit Lederkopfteil,
  • zwei elegante Sessel,
  • goldene Leuchten mit warmem Licht,
  • ein puristischer Kleiderschrank,
  • Textilien in weichen, gedeckten Farben.

Viele Elemente stammen vom britischen Designstudio Buster & Punch, bekannt für Metallakzente und klare Linien. Das passt: nichts Überflüssiges, aber auch keine asketische Stimmung.

Kompakte Küche, durchdacht geplant

Die Küche bleibt klein, aber hochwertig. Dunkelrote Fronten, eine Arbeitsplatte aus Granit und Quarz sowie ein goldfarbenes Spülbecken geben dem Raum Tiefe. Die Armatur – eine AXOR Citterio M 220 in Brushed Brass – wirkt wie ein bewusst gesetztes Statement. Außen subtil, innen markanter.

Der Anspruch dahinter: Ein Tiny House darf klein sein, aber nicht nach Kompromiss aussehen.

Badezimmer Golden House

Das Badezimmer ist ebenfalls mit Designerstücken ausgestattet.

Foto: Jaan Parmask

Badezimmer: dunkle Ruhe, klare Linien

Das Bad setzt auf dunkles Material und große Fliesen, die von goldenen Rahmen gefasst werden. Das erzeugt Struktur, ohne die Fläche zu überladen.

Ein schwarzes Stahlwaschbecken steht frei vor dem Fenster. Dazu kommt eine AXOR One 140 Armatur mit Select-Technologie, die den Wasserfluss dosiert. Auch die Dusche setzt auf die AXOR-One-Serie: Kopf- und Handbrause plus Thermostat – funktional, effizient, ästhetisch klar.

Wellness im klassischen Sinn soll hier gar nicht entstehen. Es geht eher darum, alltägliche Routinen in ruhige, wertige Momente zu verwandeln.

Das Schlafzimmer des Golden House: maßgefertigtes Kingsize-Bett, goldakzentuierte Leuchten und Eichenpaneele schaffen auf wenigen Quadratmetern eine klare, technisch durchdachte Raumstruktur.Foto

Das Schlafzimmer des Golden House: maßgefertigtes Kingsize-Bett, goldakzentuierte Leuchten und Eichenpaneele schaffen auf wenigen Quadratmetern eine klare, technisch durchdachte Raumstruktur.

Foto: Jaan Parmask

Nachhaltigkeit – subtil, aber konsequent

ÖÖD baut seit Jahren auf modulare Systeme, die vor Ort wenig Eingriff in die Natur erfordern. Das Golden House bleibt diesem Ansatz treu. Auch die gewählten Armaturen unterstützen ihn: EcoSmart, CoolStart und andere Technologien reduzieren Energie- und Wasserverbrauch. Luxus meint hier nicht Überfluss, sondern bewussten Einsatz von Ressourcen.

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Warum Tiny Houses weiter boomen

Während viele Minihäuser auf radikale Reduktion setzen, verfolgt ÖÖD einen anderen Weg: maximale Verdichtung von Komfort. Mehr Boutique-Hotel, weniger Hüttenromantik. Genau das macht die Cabins weltweit attraktiv – besonders für Menschen, die sich bewusst zurückziehen wollen, ohne auf Atmosphäre zu verzichten.

Der Preis ist entsprechend klar positioniert: Rund 250.000 Dollar kostet ein Golden House. Jede Einheit wird mit einer nummerierten Münze aus 14-karätigem Gold ausgeliefert – 79 Stück, passend zur Ordnungszahl. Sammlerstück inklusive. Vielleicht auch ein ironischer Kommentar darauf, was Luxus im Jahr 2025 bedeutet.

 

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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