Bitkom 07.04.2025, 15:30 Uhr

Weiterbildung als Antwort auf die Herausforderungen von Industrie 4.0

Trotz der Bedenken, die neue Technologien in der Arbeitswelt hervorrufen, zeigt sich, dass Weiterbildung ein entscheidender Faktor ist, um die Chancen dieser Veränderungen zu nutzen. Viele Unternehmen erkennen mittlerweile, wie wichtig es ist, ihre Mitarbeitenden für Industrie 4.0 fit zu machen und setzen auf gezielte Schulungen, um den digitalen Wandel erfolgreich zu gestalten.

Weiterbildung

Mit Weiterbildung gegen den Fachkräftemangel – die Industrie geht voran!

Foto: PantherMedia / Andriy Popov

Neue Technologien, Automatisierung und Künstliche Intelligenz verändern die Arbeitswelt rasant – für viele ein Grund zur Sorge. Doch gerade jetzt ist es wichtig, aktiv zu werden. Anstatt Innovationen abzulehnen und mit Pessimismus auf die Zukunft der Arbeitsplätze zu blicken, sollte der Fokus auf Weiterbildung liegen. Nur wer sich anpasst und neues Wissen erwirbt, kann die Chancen dieser Entwicklung nutzen und die eigene berufliche Zukunft sichern.

Weiterbildung als Schlüssel für die Industrie 4.0

Doch wie steht es eigentlich um die Schulungen? Was denkt die Industrie darüber? Viele Unternehmen haben erkannt, wie wichtig Weiterbildung in Zeiten des digitalen Wandels ist und setzen bei Industrie 4.0 auf Weiterbildung: 74 % schulen ihre Mitarbeitenden im Umgang mit neuen Technologien wie Robotern, digitalen Prozessen und der Auswertung großer Datenmengen.

68 % erwarten, dass dadurch neue Jobs für gut qualifizierte Fachkräfte entstehen. Gleichzeitig rechnen ebenso viele damit, dass Arbeitsplätze für geringer qualifizierte Personen wegfallen.

Diese Zahlen stammen aus einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 552 Industrieunternehmen mit mindestens 100 Mitarbeitenden in Deutschland.

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Trotzdem sehen 44 % der Befragten auch Vorteile für weniger qualifizierte Beschäftigte: Digitale Assistenzsysteme können ihnen helfen, komplexe Aufgaben Schritt für Schritt zu bewältigen.

Industrie 4.0 verändert Jobprofile – und den Fachkräftebedarf

„Die Anwendung digitaler Technologien in der Produktion schafft Stellen mit einem sehr spezifischen Profil, das schwer zu finden ist: Es verlangt eine umfangreiche Qualifikation auf dem Feld der IT und Datenanalyse, gleichzeitig müssen entsprechende Fachkräfte über tiefgehende Kenntnisse der Fertigungsprozesse verfügen. Andererseits organisieren und erledigen die Technologien einfache Aufgaben im Produktionsprozess selbst und ermöglichen es, dass Personal ohne spezielle Qualifikation anspruchsvollere Tätigkeiten übernimmt – reduzieren so also auch wieder den Bedarf an Fachkräften“, kommentiert Nick Kriegeskotte, Experte für Industrie 4.0 beim Bitkom.

Ein Drittel der deutschen Industrie (32 %) ist überzeugt, dass Industrie 4.0 dabei helfen kann, den Fachkräftemangel abzufedern.
Zudem sehen viele einen generellen Vorteil: 57 % der Unternehmen sagen, dass durch solche Technologien weniger Fehler bei der Arbeit in der Produktion passieren.

Kriegeskotte erklärte, dass durch die Analyse von Echtzeitdaten eine ständige Kontrolle sowohl menschlicher als auch automatisierter Arbeitsschritte in der Produktion möglich sei. Fehler würden dadurch sofort erkannt und könnten umgehend behoben oder sogar vorausschauend verhindert werden, sodass es zu keinem Produktionsstopp komme.

Derzeit bereitet vielen Industrieunternehmen in Deutschland vor allem die wirtschaftliche Lage Sorgen. Etwa 34 % geben an, deshalb in den nächsten Monaten verstärkt Stellen abbauen zu müssen.

Entlassungen und Neueinstellungen

Gleichzeitig sehen 44 % darin auch eine Chance: Entlassungen bei anderen Firmen helfen ihnen, eigene offene Stellen mit passenden Fachkräften zu besetzen und so den Personalmangel zu verringern.

Die Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Dafür wurden 552 Industrieunternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe in Deutschland mit mindestens 100 Mitarbeitenden telefonisch befragt – im Zeitraum von Kalenderwoche 4 bis 8 im Jahr 2025.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Alexandra Ilina ist Diplom-Journalistin (TU-Dortmund) und Diplom-Übersetzerin (SHU Smolensk) mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung im Journalismus, in der Kommunikation und im digitalen Content-Management. Sie schreibt über Karriere und Technik.

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